Skubcaster, Teil 6: Facepalm

Manchmal erscheinen einem die Lösungen im Traum: heute nacht (oder eher spätmorgens) träumte ich tatsächlich die „Lösung“ zu meinem Brumm-Problem: die Facepalm des Tages war, dass ich die Drähte an der Anschlussbuchse verkehrt herum angelötet habe. Getauscht, und siehe da: nur noch das „Start-übliche“ Brummen, was sie eigentlich fast alle haben, wenn sie nicht vollständig geschirmt sind. Juhu! Ich habe eine Gitarre!

Hier anhören:
Sound ausprobieren

Ich habe allerdings noch einige Mühe mit der Saitenlage, Bundreinheit und – bemerkte noch einen Spalt am Hals. Das darf nicht, und ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die Bundreinheit im Eimer ist.

Spalt - bringt Kopfschmerz
Spalt – bringt Kopfschmerz

Tja und wie es so das Schicksal will, beim Anziehen der Schraube ist die nächste Facepalm passiert: die Schraube dreht durch. Kacke. Werde dann wohl das ganze noch einmal auseinander nehmen müssen, das Schraubloch am Hals neu zu leimen und dann erneut festschrauben, in der Hoffnung, dass es dann passt…

Trotzdem gab es jetzt schon mal eine Behandlung mit Dr. Ducks Axe Wax. Kann ich nur empfehlen, das Zeug ist super. Einfach überall draufpolieren, super Glanz, und Griffbrett und Hals gleiten wunderbar.

Dr. Ducks
Dr. Ducks

Skubocaster, Teil 5: Finishing und Zusammenbau

Polieren
Polieren

Es konnte ja nicht alles glatt gehen. Aber dazu später. Zuerst stand erst einmal Schleifen und Polieren auf dem Programm. Endlich konnte ich weiter machen, nachdem der Lack eine Woche aushärteten musste. Zuerst mit einem 400er leicht anschleifen in Maserungsrichtung, dann mit einem 600er Papier mit Wasser und etwas Spülmittel nass nachgeschliffen. Dadurch wurde das Holz schön glatt, und fühlte sich fast schon samtig an.

Danach ging’s mit Autopolitur drüber. Das hat dann dem ganzen noch den letzten Schliff gegeben, und einen schönen Glanz. Gewachst wird das ganze dann morgen noch, wenn alles soweit eingestellt ist und funktioniert. Aber dazu auch gleich noch mehr.

Die Montage lief eigentlich relativ problemlos. Zuerst das Pickguard wieder drauf:

Pickguard
Pickguard

Dann Mechaniken, Steg und Anschluss anlöten:

Mechaniken
Mechaniken

Steg
Steg
Anschluss
Anschluss

Leider war hier die Beschreibung sehr dürftig. Weder Lötpunkte waren beschrieben, noch wie man denn das Tremolosystem montiert und einstellt.

Schliesslich noch Saiten drauf, und – oh Graus. Die Saiten lagen alle am 22. Bund auf! War denn der Hals nicht richtig gefräst? Nach viel hin und her und Gedanken, ob man die Gitarre beim nächsten Auftritt nicht einfach anzünden sollte stellte sich heraus, dass die untern Halsschrauben nicht komplett fest waren, und daher die Halsneigung nicht richtig. Puh. Dann noch die Saitenlage einstellen, weil die Schrauben alle ganz unten waren. Passt.

Anschliessen: mööööööööööööp. Ein lautes 50 Hz Brunnen lag in der Luft. Hmpf. Aber wenigstens macht sie Musik, und hat einen erstaunlich vollen, bauchigen Sound, und tönt – nach Strat! Juhu!

Mich hat für heute die Lust verlassen. Morgen versuche ich, die Elektronik abzuschirmen, das sollte auf jeden Fall etwas bringen, es fragt sich nur wie viel.

Alles in allem habe ich einiges über Gitarren gelernt, und würde beim nächsten Lackieren einiges anders machen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Autolacke wirklich die beste Wahl sind. Mehr Lackschichten wären auch gut gewesen, nicht so wie in der Anleitung „2-3 Schichten“. Ich würde eher 5-6 Sagen. Klarlack eher noch mehr. Zwischen den Schichten sollte man ausserdem nach dem Trocknen noch einmal anschleifen. Aber das verlängert den Prozess natürlich um Wochen, daher reicht mir das Ergebnis (auch wenn der Lack nicht perfekt ist) so erstmal. Was meint ihr?

Skubocaster
Skubocaster

Sollte die Abschirmung funktionieren, gibt es hier morgen auch noch ein Soundbeispiel. Spielen lässt sie sich super, und hat einen prima Schwerpunkt. Vorläufiges Fazit: als Lernprojekt war der Bausatz gut. Wenn man aber ein Profigerät will, kauft man sich besser eine fertige Gitarre, oder sucht sich die Teile selber zusammen. Denn die mitgelieferten Teile sind einfach nur bestenfalls „günstig“. Die Pickups, Steg und Pickguard sollte man besser ersetzen. Aber nun – was will man bei unter 100CHF auch erwarten ;)

I am Producer!

Heute kam (trotz Unfähigkeit des T-Shirt Herstellers, eine Schweizer Adresse auf einen Umschlag zu schreiben. Nein, auch wenn’s so klingt, Gossau liegt nicht in Sachsen mit PLZ 08625) das Producer Shirt als Dankeschön für’s Crowdfunden (was für ein Wort) des kommenden Maulfwurfn-Films:

Sein, oder nicht’n’Gaage!

Producer T-Shirt
Producer T-Shirt

Ich freu mich drauf! Hier schon mal die Trailer:

 

Und hier ein paar Maulfwurfn Clips:

Stop Stealing Dreams!

Leser meines Blogs mögen ja schon gemerkt haben, dass ich über Schulbildung „abgelästert“ habe.

Das kommt nicht von ungefähr, denn in Seth Godin’s „Stop Stealing Dreams“ lernt man so einiges über unsere Gesellschaft, und warum Schule – und dadurch auch wir alle – so ist wie sie ist.

Zwar geht er im wesentlichen auf die Nordamerikanische Schullaufbahn ein. Da das Amerikanische Schulsystem aber im unter anderem vom Preussischen Leitbild geprägt ist (der Begründer reiste damals nach Preussen, um Schule dort zu studieren), sollte es auch im deutschsprachigen Raum sehr viele Übereinstimmungen geben.

Mein erstes gelesenes Buch in diesem Jahr, und dazu noch gratis. Ladet es euch runter und lest es, es lohnt sich!

Stop stealing dreams!

 

Dem Inschinör is nischt zu schwör

Ich habe drei Semester höhere Mathematik studiert. Ich habe bis heute nicht eine einzige Stunde davon bei der Arbeit anwenden können. Ich habe drei Semester Physik, von der Kinetik bis zur Quantenmechanik studiert. Ich habe bis heute nicht eine einzige Stunde davon bei der Arbeit anwenden können. Ich habe zwei Semester technische Mechanik studiert. Auch hier habe ich nicht eine einzige Stunde davon bei der Arbeit anwenden können. Es geht weiter mit Regelungstechnik, Akustik, Werkstoffkunde. Nichts. Energietechnik. Nichts. Fertigungstechnik. Nichts, nichts, nichts.

Klar, es hatte auch ein paar Kurse dabei, die nützlich waren. Mikroprozessortechnik zum Beispiel. Aber 80%: Nichts!

Ich bezweifle, dass es nur mir so gegangen ist.

Dazu kommt: in jeder meiner Arbeitsstellen war eine Einarbeitungszeit von 3-12 Monaten nötig. Nicht nur für mich. Für manche noch länger.

Läuft hier nicht irgendwas falsch? Wäre es da nicht besser, statt abprüfbarem Wissen hingegen Lernmethoden, Führungsqualitäten und allgemeinen Problemlösungsgeist auf dem Lehrplan zu haben? So ist es doch nur eine sehr teure Eintrittskarte in die Berufswelt. Teuer für Studenten, Unis und Firmen.

Ein neuer Job – und ein Farewell

Nun hat für mich also ein neuer Abschnitt begonnen, statt „hinterm See“ arbeite ich also nun zum ersten mal in der grössten Schweizer Stadt, und darf das Pendlerleben in vollen (S-Bahn-)Zügen geniessen.

Warum dieser Wechsel für mich so besonders ist: ich kehre nach mehr als 12 Jahren einer sehr speziellen Industrie den Rücken. Während alle Welt sich mit Internet, Server, Cloud und Mobile beschäftigt hat, habe ich mich eben in diesen Jahren fast durchgehend mit den winzigen Chips beschäftigt, die von jedem von euch in mehrfacher Ausführung täglich herumgetragen werden: Chipkarten.

Diese Chipkarten sind heutzutage ja leistungsfähiger, als mein erster Computer, der C64. Trotzdem ist das eine Technologie, bei der man jedes Byte noch beim Vornahmen kennt, und zwischen linksgedrehten und rechtsgedrehten Nibbles noch unterscheiden kann. Ein Industrie in der man in 12 Jahren in wechselnden Firmen in verschiedensten Ländern trotzdem immer wieder die gleichen Gesichter trifft („ach, hier arbeitest du jetzt?“). In der Innovationszyklen in mehreren Jahren gerechnet werden. Wo Banken vom Mehrwert eines Sicherheitschips gegenüber eines frei auslesbaren, und kopierbaren Magnetstreifen selbst in 2013 immer noch nicht ganz überzeugt sind. Einer Industrie, bei der der Chipkartenprozessor weniger als 20 Rappen kostet, die fertige Karte beim Endkunden (mit RFID Antenne) aber bis zu 150 CHF.

Und eine Industrie, in dem man die gleichen Sachen immer, und immer, und immer und immer wieder erklären muss.

Nun hatte ich tatsächlich die Wahl: ich konnte weiter in der Chipkarten-Industrie arbeiten, oder – wie einige Leute mir schon „vorgeworfen“ haben – mein mühsam gesammeltes Know How einfach über Bord werfen. Ich wusste aber, wenn ich diesen Job für 2013 nicht annehme, dann werde ich wohl bis an mein Lebensende mit Byte-Knuspereien in völlig unspannenden Plastikkarten zu tun haben. Das wollte ich aber nicht.

Tatsächlich konnte ich ein Hobby zum Beruf machen: seit 2008 entwickle ich privat iOS Apps, und habe Spass an Mobile App Entwicklung. Nun werde ich Tablet Software entwickeln. Nicht nur, weil ich der Meinung bin, dass es bald ausserhalb der Software-Entwicklung kaum noch PCs geben wird. Nein, auch weil mir das tatsächlich Spass macht: Software zum Anfassen!

Ich freue mich auf die neue Herausforderung. Und nehme ein Riesenbündel Erfahrungen mit, aus einer sehr speziellen Industrie, die es in dieser Art wohl nicht noch einmal gibt.

Goodbye Smart Cards, Goodbye RFID.

Fragen, die beim Elternabend nie gestellt werden

Was tut die Schule, damit unsere Kinder sozialen Umgang miteinander beherrschen?

Was tut die Schule dafür, dass unsere Kinder kreativ eigene Ideen entwickeln können?

Wie lernen unsere Kinder in der Schule, dass sie Ideen erfolgreich präsentieren, und so andere Überzeugen können?

Fragen, die dagegen eher gestellt werden:

War unsere Tochter brav?

Warum hat unser Kind in Mathe so viele Probleme?

Warum lernen die Kinder nicht schon in der 3. Klasse 2-3 Fremdsprachen?

Was brauchen unsere Kinder wohl nach der Schule am ehesten? Wissen über die Dicke des Permafrost in Sibirien (was man innert Sekunden im Internet nachschauen kann), oder die Entfaltung und Umsetzung von (guten) eigenen Ideen, nebst Überzeugung von anderen? Brauchen wir Einzelkämpfer, oder Menschen, die Probleme gemeinsam angehen können?

Warum wird in der Schule immer noch primär Wissen eingetrichtert, welches mittlerweile omnipräsent abrufbar ist?

Samson Media O-N-E Studio-Monitor Boxen

Ich habe endlich ein preisgünstiges aktiv-Monitor-System zum Abhören meiner Home-Recording Sachen gefunden. Die Samson Media O-N-E 3a sind für meine Zwecke absolut ausreichend. Bässe und Höhen sind gut ausgewogen, die Speaker sind recht Volumen-linear, einzig die Mitten schwächeln hier und da etwas.

Für 69,- Euro beim Thomännchen kann man aber echt nicht meckern. Endlich guter Sound beim Arbeiten :)

Samson Studio Monitor Box
Samson Studio Monitor Box

Skubocaster, Teil 3: Sprüh, sprüh, sprüh

Heute war die Farbe dran. Ich konnte mich bis vor’s Regal im Baumarkt nicht entscheiden, welche es denn werden sollte. Natur wollte ich nicht.

So ist es nun „industrial Style“ Dunkel-grau metallic geworden:

Graumetallic eingesprüht
Graumetallic eingesprüht

Das ist ein Acryl-Auto-Sprühlack. Lässt sich prima verarbeiten, leider waren die zwei Dosen dann etwas zu früh alle. Aber nun scheint die Maserung noch durch und das finde ich eigentlich auch ganz gut.

Und dann musste ja auch noch die Taufe stattfinden. Schliesslich muss auf meiner Skubocaster auch Skubocaster drauf stehen. Denn nur wo Skubocaster drauf steht, ist auch Skubocaster drin. Also auf Klebefolie einen Schriftzug aufgedruckt, und mit der Nagelschere eine Schablone ausgeschnitten:

Kopftaufe
Kopftaufe

Ich habe noch keine Ahnung, wie das aussehen wird… zur Not muss ich’s wegschmirgeln.

Morgen kommt dann auf beides noch Klarlack drauf. Auch wieder aus dem Autolack-Regal – von der selben Firma, nicht dass da noch der eine Lack den anderen auflöst.

PS: Mundschutz nicht vergessen, das Zeug stinkt bestialisch…