Heimzahlen

Dem Kunden, der immer nur nörgelt, dem man nichts recht machen kann. Kann sich nicht mal klar artikulieren, will immer alles sofort, und nichts zahlen.

Dem will ich’s mal so richtig heimzahlen! Dem geig ich jetzt mal so richtig die Meinung, dann wird er schon sehen!

In dem Moment läuft ein anderer, freundlicher Kunde, mit viel Geld in der Tasche vorbei, und wird durch eben dieses Verhalten abgeschreckt. Und gibt sein Geld woanders aus.

Am nächsten Tag kommt der erste Kunde wieder, und schimpft noch viel mehr.

Was ist besser? Seine Energie darauf zu verwenden, „es ihm heimzuzahlen“, die Leviten zu lesen, mal so richtig erklären, oder ihn einfach freundlich hinauszukomplimentieren, und sich wieder auf Deine Aufgabe zu konzentrieren, damit die netteren, begeisterten, zahlungsfreudigen Kunden eine Chance haben, von Deiner Arbeit zu profitieren?

 

Karriere machen

Irgendwie ist doch die ganze Gesellschaft darauf gepolt, dass „man Karriere machen“ muss. Sämtliche Unternehmen sind hierarchisch organisiert, und angesehen ist nur „der Chef“ (männlich, weil Chefinnen haben es leider selbst damit schwer). Wir wählen uns nicht Entscheidungen (gut, die Schweiz mag hier eine der ganz wenigen guten Ausnahmen sein), sondern Präsidenten, Kanzler, Kleintierzüchtervereinsvorsitzende.

So haben mir auch alle eingeredet, es wäre „gut für meine Karriere“ dass ich Projektleiter werde. Dass ich dann irgendwann „Produktmanager“ wurde, war ein „Karriereschub“. Mei, ich war sogar mal kurz Abteilungsleiter.

Hat es mir gut getan? Hat es der Firma gut getan?

Nein! Ich habe mich hoffnungslos überarbeitet, mit den Überstunden hätte man Schwimmbäder füllen können. Ich konnte nur noch als „Moderator“ arbeiten, aber Gestaltungsspielräume wurden eher immer weniger, als mehr. Angeblich soll das besser werden, wenn man eben noch mehr „Karriere“ macht. Ich glaube das nicht. Ich glaube, dass Karriere einen zu einem leblosen, gefühlslosen Galeerensklaven macht, der allen und allem nur noch hinterherläuft statt zu gestalten, und sich am Ende wie ein Zombie damit selber auffrisst, während man anderen auf dem Weg nach oben Ellenbogenchecks verpasst.

Aber weiter oben soll’s ja besser sein, jedenfalls finden einen dann alle toll.

Wirklich? Ich habe in all meinen Jobs immer wieder festgestellt, dass „die da oben“ eigentlich eher gehasst als geliebt werden. Auch Colin Powell sagte: Die Luft auf dem Gipfel ist dünn. Und die Pfade dahin auf dem Mount Everest voll mit Scheisse von denen, die es vor Dir schon versucht haben (der war jetzt von mir).

Warum finden trotzdem alle, dass Karriere machen so toll ist? Macht euch das alle wirklich glücklich? Warum verkaufen sich dann gerade „Glücksbücher“ so gut? Mich reizt es vorerst nicht mehr. Darum arbeite ich jetzt wieder in der Softwareentwicklung – ohne Karriere, aber glücklicher.

Die Illusion der Entscheidung

Aus Seth Godin’s Blog, ich habe mir mal erlaubt, das zu übersetzen.

Machmal kommt es einem so vor, dass alles was wir tun daraus besteht, Entscheidungen zu treffen.

Die meisten dieser Entscheidungen sind jedoch nur kosmetischer Natur. Diese Farbe der Kissen, oder die andere? Ketchup oder Senf? Diese berühmte Uni oder doch die andere? MacDonalds oder Burger King? Dieses Logo oder das andere?

Echte Entscheidungen hingegen sind in ganz anderen Kategorien zu suchen, oder in keiner der obigen zu finden. Echte, tiefgreifende Entscheidungen sind schwer zu fassen, weil sie mit so vielen Optionen und Annahmen verbunden sind.

Es ist nichts schlimmes dabei, schwerwiegende Entscheidungen die meiste Zeit im Leben zu vermeiden oder vor sich her zu schieben. Das Leben (oder eine Organisation) ist nur schwer zu managen, wenn immer alles auf dem Spiel steht.

Die Gefahr ist nur, die überflüssigen Entscheidungen zum Kernthema deiner Arbeit zu machen, weil sie keine Kernthemen sind. Meistens sind diese einfach nur eine leichte Ausrede, um den Angst machenden Job zu übernehmen, dann alles zu ändern, wenn es sein muss.

Winti ade

Sonntag war es dann soweit: meine 10km in unter 1h Challenge. Leider habe ich es verfehlt, ich bin aber trotzdem nicht traurig. Es waren doch einige widrige Umstände dabei.

Zum einen war da die Erkältung, die natürlich den ganzen liederlichen Winter hindurch wegblieb, und auch den meisten Frühling hindurch nicht zu sehen war, tauchte urplötzlich genau 3 Tage vor dem Rennen auf. Dann das Wetter: 7°C und ein starker Wind, der leider ab ungefähr der Hälfte nur noch von vorne blies. Dazu kamen noch Organisationsprobleme des Veranstalters. Offenbar haben sie sich bei den Teilnehmern verzählt – jedenfalls waren nicht genug Busse da, um die 10km Starter zum Start zu transportieren, wodurch sich der Start um 15 Minuten verzögerte, was bei den Temperaturen nicht gerade angenehm war, dort noch länger zu warten. Einige Läufer bekamen noch nicht einmal das bestellte T-Shirt, und andere hatten gar handgeschriebene Nummern. Nun ja.

Es waren noch weniger Zuschauer an der Strecke, als das Jahr davor, so dass nicht so richtig Stimmung aufkommen wollte. Zudem waren tatsächlich sehr viele Läufer unterwegs, so dass die Strecke an vielen stellen sehr eng wurde.

Meine Zeit war am Schluss 1h 3m und 52 Sekunden, was ich dann alles in allem doch gar nicht so schlecht finde. Auf 10km in Winterthur habe ich jedenfalls jetzt erstmal keine Lust mehr. Nächstes Ziel wird der Halbmarathon am Greifensee!

UPDATE 29.5.2013

Danke, Thomas, für den Kommentar, ich nehme meine Kritik am Veranstalter wieder zurück. Finde ich gut, dass die meisten doch noch laufen konnten (einen Arbeitskollegin von mir allerdings nicht, sie wurde nicht mehr angenommen).

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Ein update für’s Radio

 

Der eine oder andere mag sich gefragt haben, warum ich in letzter Zeit so wenig geschrieben und gepodcastet habe. Ein Grund dafür war das seit langem fällige Update für’s Steam Radio auf Mac OS X

 

Neuerungen in der kommenden VersionV1.8 sind:

  • Statuszeilen-Menü ; damit lassen sich Sender über Schnellzugriff wechseln, ohne das Radio anzeigen zu müssen. Dieses lässt sich auch deaktivieren, falls ihr schon (wie ich…) zu viele Icons oben rechts in der Ecke habt.
  • Organisation der Sender auf dem Drehschalter ist jetzt sehr viel intuitiver über das „Organise Stations“ Menü (CMD+R) möglich: einfach per Drag and Drop in den Vorgegebenen Preset-Feldern sortieren
  • Aktuelle Logos für Schweizer Sender (SRF, Radio 24)
  • Einschränkung: die neue Version wird nicht mehr für Mac OS X 10.6.x erhältlich sein. Es bedeutet für mich einfach einen nicht mehr zu rechtfertigenden Aufwand, das parallel zu 10.7 und grösser am Laufen zu halten, und zu testen. (Kauft mehr Radios, dann schau ich mir das vielleicht noch mal an ;-)

Nachdem die Drag & Drop Geschichte für mich recht mühsam war, habe ich tatsächlich wieder Spass gefunden, für den Mac zu entwickeln. Mal sehen, eine gute Idee habe ich noch, vielleicht kommt da ja noch mehr :-)

Wisst ihr eigentlich, wo überall Koffein drin ist?

Kaffee natürlich. Schwarztee – auch relativ klar. Aber: die meisten Grüntees z.B. auch. Club Mate. Cola. Mountain Dew. Red Bull. Und die ganzen anderen Stinkebrausen, die mich am Morgen in der S-Bahn durch ihren penetranten Geruch immer würgen lassen. Ja, sogar Kopfwehtabletten (hier denken sie wohl an die Koffeinabstinentler – das hilft dann!). Ja sogar in Schokolade. SCHOKOLADE! Und ich meine hier nicht die Mokka. Ganz normale Vollmilchschoggi.

Was kann man denn da überhaupt noch trinken?

Genau: Wasser.