Ein bisschen Abwechslung

Auch die nötigen durchschnittlichen 66.6km/Monat habe ich jetzt gemeistert. Im Februar stehen gut 70km zu Buche. Das wunderbare Wetter heute habe ich genutzt indem ich mir einfach mal frei genommen, und die Laufschuhe aufgezogen habe.

Eigentlich bin ich ja ein „Gewohnheitsläufer“, d.h. meistens bin ich auf den gleichen Strecken unterwegs. Heute dachte ich aber spontan, dass ich mal etwas anderes machen könnte. So bin ich die ca. 15km von Gossau nach Rapperswil gerannt. Die Strecke ist nicht ganz anspruchslos, auch wenn es nach Rapperswil sicherlich leichter ist, als nach Gossau. Schliesslich geht es 50 Höhenmeter mehr abwärts zum Zürisee als aufwärts. Trotzdem machte das mal wieder Laune, sich die Kräfte nicht so genau einteilen zu können, weil die Strecke schlichtweg nur vom Auto und Velofahren bekannt war. So bin ich über Grüningen, Hombrechtikon runter nach Feldbach an den See, und dann an der Seestrasse entlang nach Rapperswil, wo ich noch eine Ehrenrunde am Hafen gedreht habe, weil ich über 15km kommen wollte. :)

Die letzten 4km am See entlang sind zwar von der Aussicht fantastisch (gerade bei blauem Himmel, Sonnenschein, und Schneebedeckten Bergen!), allerdings gehen einem die Autos an der Strasse doch ziemlich auf die Nerven. Selbst, wenn man nicht zur Rush-Hour da ist (war ich nicht, ca. 14 Uhr) fahren da trotzdem Unmengen von Autos und LKW durch, man glaubt es nicht (hust..keuch…hust…).

Zurück bin ich dann mit der S-Bahn und dem Bus, die glücklicherweise recht leer waren, sonst wär’s mir unangenehm gewesen, die Mitfahre(innen) voll zu stinken. Denn so’n bisschen geschwitzt hab ich ja schon ;)

Von der körperlichen Verfassung ging es heute wieder sehr gut. Ich fühlte mich am morgen zwar etwas komisch, aber nachdem der Kreislauf nach 3-4km auf Touren kam, war alles gut. Knie und Waden haben prima mitgemacht. Und dank Camelback und Ballisto-Riegeln musste ich auch kein Durst und Hunger leiden. Der Camelback macht sich echt bezahlt, den habe ich auf langen Strecken jetzt schon unzählige Male mitgenommen. Die Flasche ist immer noch dicht, und der Gurt sitzt prima. Heute war es von der Temperatur so angenehm (ca. 10-12 Grad) dass ich noch nicht mal so viel trinken musste, die Flasche war danach noch über halb voll!

Langsam muss ich vielleicht darüber nachdenken, ob ich mein Ziel von 800km in 2015 „upgrade“. Wenn das so weiter geht (ich denke 1-2 Läufe schaffe ich noch im Februar) dann bin ich bei weit über 80km im Schnitt pro Monat. Allerdings relativiert sich das wieder, wenn ich 1-2 „Ausfall-Monate“ haben sollte (wie bislang jedes Jahr seit 2011…). Ich glaube damit warte ich mal ab bis mitte Jahr.

Es bleibt spannend :)

Hier noch ein paar schöne Bilder von unterwegs (ausser dem letzten ;-)

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Wir werden ömmer dömmer

Ich lese derzeit „Schwarmdumm – so blöd sind wir nur gemeinsam“ (Amazon Link) von Gunter Dueck. Mal wieder ein Buch über das Berufsleben im speziellen, aber auch allgemein auf die (westliche) Gesellschaft anwendbar, bei dem ich aus dem „ja genau!“ Sagen nicht heraus komme.

Ich hatte mich mit meinem Gefühl, dass die Gesellschaft immer mehr verblödet ob der blossen Hechelei nach kleinen bedruckten Scheinchen, immer sehr alleine Gefühlt. Offensichtlich habe ich doch nicht als einziger das Gefühl. Offensichtlich ist die Katastrophe schon da.

Ich habe über die letzten 1-2 Jahre in Gesprächen ein paarmal gesagt: „wer die Welt retten will, muss einen Weg finden, wie wir mit den Vollidioten fertig werden“. Vielleicht ist Gunter Dueck so einer.

Dieses Buch sollte Pflichtlektüre für jeden Manager sein. Achwas, dieses Buch sollte Pflichtlektüre in Schulen und Universitäten werden – egal in welchem Fachgebiet. Gebt die 21 Euro aus, sie sind es definitiv wert.

 

Wifi

Nein. Nicht was ihr jetzt denkt. Hat nichts mit Computern, Internet oder so zu tun.

Mir geht es um den Wiederholungsfimmel. Kurz „Wifi“. Wenn mir was extrem in Gesprächen auf die Nerven geht, dann ist es das unablässige Wiederholen der gleichen Aussage. Nicht, weil ich es nicht verstanden hätte. Nein, meistens sage ich ja, wenn ich etwas NICHT verstanden habe, und bitte um Wiederholung.

Um diesen Fall geht es also nicht. Warum gibt es so viele Leute (und ich komme nicht umhin zu vermuten, dass diese Leute in der Schweiz gehäuft anzutreffen sind, aber das ist wirklich nur meine total subjektive Meinung..!1elf!), die ein „ja, das habe ich verstanden“ nicht verstehen? Und dann das gleiche, welches ich schon verbal kundgetan habe, dass ich es bereits gehört, verstanden und verinnerlicht (!) habe, nicht einmal, nicht zweimal sondern mindestens dreimal noch wiederholen? Manchmal muss ich sogar davon laufen, und sie kommen mir schnatternd noch hinterher?

Was ist das? Kann man ein eidgenössisch geprüfter Wissenschaftler (TM) das Wifi-Syndrom an der ETH untersuchen? Bittedanke.

Soll für Februar erfüllt – auf geht’s zu den 200

Gestern hab ich dann noch mal einen 14.5km Lauf „rausgehauen“, was dazu führte, dass ich schon Mitte Februar einen km/Monat Schnitt von 69.7 habe. Wenn ich das so weiter durchhalte, sieht es also gut aus mit dem Ziel „800 in 2015“. Klar ist mein Ziel schon, auch im Februar mehr als 66.6km zu Joggen – da fehlen mir jetzt noch 18.4km. Momentan ist meine körperliche Verfassung auch gut – lediglich ein paar Ächzer im Rücken machten sich gestern Abend bemerkbar. Da ich aber Strecken von > 10km auch nicht mehr wirklich gewohnt bin ist das glaube ich normal.

Schön ist jedenfalls, dass die Schmerzen in der Wade weg sind. Auch während und nach dem langen Lauf gestern habe ich keine Mühe damit gehabt. Merke mal wieder, wie wichtig das ist, frühe Zeichen zu erkennen, und entsprechende Gegenmassnahmen zu treffen (Ruhepausen – entsprechende Bewegungen vermeiden).

Wichtig ist weiterhin, das Training im Privatkalender hoch zu priorisieren. Denn um das Ziel zu erreichen muss ich wirklich dranbleiben, und mindestens zwei mal pro Woche gehen. So wie ich mich kenne werde ich auch dieses Jahr wieder 1-2 „Ausfallmonate“ haben, die ich zusätzlich kompensieren muss. Daher nutze ich wirklich jede Chance, bei (fast) jedem Wetter zu nutzen.

Körperliche (sichtbare) Veränderungen stellen sich trotz all des Trainings doch noch nicht ein. Lediglich die Beine sind etwas dünner geworden – jedoch der Wohlstandsbauch bleibt. Schätze, den bekomme ich dann wirklich nur mit Marathontraining weg. So weit bin ich aber noch nicht ;o)

Eine Woche ohne Facebook

Von einer Seite werde ich dafür verspottet, von der anderen Seite bekommt man anerkennendes Nicken: Ich habe Facebook abgemeldet.

Ich weiss sehr wohl, dass damit weder mein Personenprofil aus der FB-Datenbank gelöscht wurde, noch sonst irgendwelche Inhalte. Aber ich möchte einfach nicht mehr getrackt werden. Ich möchte nicht mehr Zeit verschwenden.

Ich bin war Facebook Nutzer seit grob 2009 (genau habe ich mir das gar nicht mehr angeschaut) – und fand das eigentlich ganz knuffig, dass man dort mit vielen Leuten „in Kontakt“ bleiben konnte, alte „Freunde“ wiederfinden kann, und so doch wenigstens „etwas“ noch mitbekommt. Die Kontaktliste war schliesslich und am Schluss das einzige, was mich noch so lange dort gehalten hat.

Ansonsten hat mich die Werbung, das ständig wechselnde User Interface, völlig unverständliche Content-Filter und natürlich Facebooks Grundverständnis von „alle Daten gehören mir“ nur noch genervt. Gut, einen weiteren Grund gab es noch: Tatsächlich erreicht man gleich mal doppelt so viel Klicks auf seinem Blog, wenn man bei Facebook den Link dazu postet.

Aber macht es einen Unterschied, ob man 10 oder 20 Klicks auf einen Artikel bei Blogofon bekommt? Nein.

Es macht aber sehr wohl einen Unterschied, plötzlich wieder mehr Zeit zu haben. Denn nach einer Woche „ohne“ merkt man dann doch, wie viel Zeit man tatsächlich damit verlocht. An der Haltestelle eben noch mal Facebook. Abends nach der Arbeit, dann die gleichen Posts noch einmal durchscrollen. Im Nachhinein fällt einem erst auf, wie blöd, ja bescheuert das alles doch eigentlich ist. Und: richtig „Kontakt“ hält man dann ja doch nicht. Es besteht im wesentlichen aus dem Teilen von Katzenbildern, und Ruthe-Jokes.

Ja, okay. In seltenen Fällen gab es auch Interessante Sachen, oder Diskussionen, die man sonst vielleicht nicht mitbekommen hätte. Aber steht das im Verhältnis zum Zeitaufwand?

Ich lasse die Frage mal offen im Raum stehen. Für mich habe ich sie beantwortet.

Die ersten Hundert

Seit letzter Woche schon geschafft: die ersten 100km von geplanten 800 in 2015. Wow, das ging schnell. Allerdings nicht ohne „Verluste“. Die untere linke Wade schmerzt während und nach den Läufen mittlerweile etwas. Zwar immer nur bei Beanspruchung, aber das stört dann doch etwas. Dafür lasse ich jetzt mal die Kniebeugen weg, und trainiere dafür mehr den Oberkörper.

Die Selbstmotivation ist immer noch schwierig, ist aber wieder etwas besser geworden. Das liegt im wesentlich daran, dass zum einen die privaten Termine jetzt wieder abnehmen, und zum anderen mein Arbeitskollege wieder genesen ist, und mich einmal die Woche mittags mitschleift. Letzte Woche sogar mit Rekord-Pace von 5:43 Minuten pro Kilometer.

Ich bin mit aktuell 117.9 km sehr gut im Schnitt. Für die „Punktlandung“ bräuchte ich diesen Monat nur noch 15.3km, das sollte in 3 Wochen locker drin sein, und es schadet ja nichts, ein bisschen Vorsprung zu haben :-)

iPhone-Repariermann

Smartphonebesitzer kennen das: schon bei einem neuen Gerät hält die Batterie allerhöchstens 2 Tage durch. Spätestens nach 1-2 Jahren aber lässt die Leistung so stark nach, dass man bald mehrmals am Tag an die Steckdose muss.

Bei vielen nicht- Apple-Geräten kann man nun einfach sich eine Batterie bei eBay für wenig Geld bestellen, den Plastikrückdeckel abnehmen, und die Batterie tauschen.

Beim iPhone geht das eben nicht so einfach. Ein Tausch der Batterie kann nicht ohne Werkzeug vorgenommen werden, und kostet sofern von Apple selber vorgenommen, gerne mal zwischen 100 und 200 Franken.

Kein Wunder kaufen viele nach 2 Jahren dann tatsächlich ein neues Telefon.

Ich dachte mir, das kann nicht sein. Der Akku des iPhone 5 von der besten Ehefrau von allen schwächelte schon seit einigen Wochen merklich. Manchmal war auch einfach der Akku ganz plötzlich leer. Aber deshalb ein andernfalls noch tipptopp in Ordnung Telefon wegwerfen? Kommt nicht in Frage.

Zum Glück gibt es ifixit.com. Hier gibt es neben Anleitungen, wie man Computer und Telefone repariert auch gleich die passenden Teile und Werkzeug-Kits zu kaufen. Und da ich sowieso so ein Bastelwastel bin, hab ich das einfach mal bestellt – neue Batterie (original Apple) nebst Werkzeug.

Die Spezialschrauben am Gehäuse waren schnell entfernt. Das Display bekommt man aber nur mit einiger Kraft und dem beigelegtem Saugnapf herunter. Dabei Aufpassen, das Display nicht gleich wegreissen, da sind noch 3 Stecker am Mainboard dran. Ein paar Minischräubchen noch raus, dann geht’s an’s Eingemachte. Nämlich die Batterie. Die ist verklebt. Und zwar ziemlich stark. So stark, dass sie sich nicht wirklich zerstörungsfrei entfernen lässt. Dabei den Rest des Telefons noch heil zu lassen, ist gar nicht so einfach. Dank Videoanleitung weiss man aber an welchen Stellen man Hebeln kann, und einige Flüche und Kraftakte später hat man „Flupp“ die Batterie in der Hand.

Zusammengebaut ist es dann schnell wieder. Und mit grad mal 15 Minuten Arbeit und 40 Dollar für Kit und Versand hat man ein neues iPhone. Also fast neu ;)

(null)

Hierarchien

Hierarchie (aus dem Griechischen: zusammengesetzt aus ἱερός, hieros, „heilig“ und ἀρχή, archē, „Führung, Herrschaft“) hat Stärken und Schwächen.

Hierarchische Führung ist gut, wenn es darum geht, ein klares Ziel möglichst effizient umzusetzen. Es funktioniert besser als Basisdemokratie, wenn es darum geht, „zu gewinnen“, oder „schneller zu sein“ beim Erreichen von was auch immer.

Hierarchische Führung ist ganz schlecht, wenn es darum geht, Ideen zu entwickeln oder die möglichst beste Lösung zu finden. Eben die Stufe vor der Umsetzung.

Warum ist das so?

Wenn das Ziel klar und definiert ist, dann hindern Diskussionen und ein Meinungsbildungsprozess ist fehl am Platz, denn die Meinung sollte ja schon gebildet sein. Jetzt ist gefragt, dass eine Führungskraft Verantwortung übernimmt, und für kompromisslose Umsetzung sorgt.

Im zweiten Fall allerdings, wenn es gilt Ziele zu finden, Lösungen kreativ zu erarbeiten, ist hierarchische Führung die schlechteste aller Varianten. Denn eine Person alleine kann nie umfänglich alle Aspekte eines Problems erfassen, während „die Weisheit der vielen“ hier viel mehr, viel bessere Ideen hervorbringen kann.

Blöderweise funktioniert das im Berufsleben allzu oft irgendwie genau andersherum. Wenn „Verantwortung übernehmen bei der Umsetzung“ gefragt ist, ist der Chef komischerweise selten zu sehen. Wenn’s aber drum geht, Lösungen zu finden, ist der gleiche Chef schnell dabei, „wir machen das jetzt so“ zu sagen, und Input aus dem Team zu ignorieren.

Gute Chefs wissen das, und machen es anders.