Ich habe drei Semester höhere Mathematik studiert. Ich habe bis heute nicht eine einzige Stunde davon bei der Arbeit anwenden können. Ich habe drei Semester Physik, von der Kinetik bis zur Quantenmechanik studiert. Ich habe bis heute nicht eine einzige Stunde davon bei der Arbeit anwenden können. Ich habe zwei Semester technische Mechanik studiert. Auch hier habe ich nicht eine einzige Stunde davon bei der Arbeit anwenden können. Es geht weiter mit Regelungstechnik, Akustik, Werkstoffkunde. Nichts. Energietechnik. Nichts. Fertigungstechnik. Nichts, nichts, nichts.
Klar, es hatte auch ein paar Kurse dabei, die nützlich waren. Mikroprozessortechnik zum Beispiel. Aber 80%: Nichts!
Ich bezweifle, dass es nur mir so gegangen ist.
Dazu kommt: in jeder meiner Arbeitsstellen war eine Einarbeitungszeit von 3-12 Monaten nötig. Nicht nur für mich. Für manche noch länger.
Läuft hier nicht irgendwas falsch? Wäre es da nicht besser, statt abprüfbarem Wissen hingegen Lernmethoden, Führungsqualitäten und allgemeinen Problemlösungsgeist auf dem Lehrplan zu haben? So ist es doch nur eine sehr teure Eintrittskarte in die Berufswelt. Teuer für Studenten, Unis und Firmen.