Kost nix – ist nix, wo bleibt die Garbage Collection?

Aus Nic’s Artikel greife ich hier mal das Thema „Finde die Perlen im Müllhaufen“ aus Sicht eines Entwicklers auf. Oder anders: wie wird man seine tolle AppStore-App, an der man Monate entwickelt hat, noch an die Downloader, wenn Schrott, Müll und Abzocke den App Store regieren?

Ich selbst lade kaum noch kostenlos-Apps herunter. Eigentlich höchstens nur noch, wenn ich irgendwo eine Empfehlung lese, oder wenn es zumindest eine „free“ und „paid“ Version gibt. Das Thema „ich kann die Apps nicht ausprobieren“ war schon zum Start vom App Store heiss diskutiert. Drum führte Apple unter anderem auch „in app“ Käufe ein. Man könnte also seine App kostenlos machen, und nach einer festgelegten Zeit oder Anzahl Benutzungen den vollen Funktionsumfang nur über einen In-App Kauf freischalten.

Das macht aber de-facto kaum jemand. Warum weiss ich ehrlich gesagt selber nicht. Vielleicht ist der Programmieraufwand zu hoch. Oder die Benutzer zu frustriert, wenn plötzlich Features verschwinden, und man dafür zahlen soll (wer liest schon Pop-Ups, die auf dies hinweisen). So bleibt der „Try before you buy“ Weg nur über doppelte App Versionen (free & paid), was sehr nervig ist. Zwei mal Kodieren, zweimal Submitten und zweimal Updaten. Und dann der ganze Haufen Mist bei den Apps.

Wenn man jetzt wie nic nach einer „Garbage Collection“ seitens Apple fragt, so kommt doch dann hier gleich wieder die Androiden-Meute, die „Zensur“ schreit. Kommt nicht von ungefähr, der Google Market Play Store ist noch mehr verseucht von Schrott Apps. Das kann der Weg nicht sein.

Viel mehr ein besseres Bewertungssystem, und tatsächlich eine Einführung eines „Trial-Period“ Features würden hier vermutlich mehr bringen. Allenfalls noch eine Automatische Löschung der Free-App, sofern innert einen Jahres weniger als 100 Downloads (die Zahl habe ich jetzt willkürlich gewählt) erfolgten. Dazu noch Löschung einer Kostenpflichtigen App aus dem Store, wenn 1 Jahr lang kein Entwickler-Account bezahlt wurde. Mit einfachen Mitteln die Pfuscher aussieben geht eigentlich nur so. Nicht über Kontrolle, denn so viel Kontrolleure kann sich selbst Apple nicht (mehr) leisten.

Die Ignoranz der Onliner

Ihr habt’s bermerkt: ja klar, in der Überschrift fehlt noch etwas. Ignoranz kann immer nur gegen etwas oder jemand gerichtet sein.

Mich hat letztens ein Erlebnis fast vor den Kopf gestossen. Und das, nur weil ich jemanden anrufen wollte. Es ging nämlich nicht. Dieser jemand – ein sehr guter Freund von mir – hat sehr modern sogar einen Voip-Anschluss bei einem Münchner Provider, das, weil er ins Ausland umgezogen ist, und gerne für seine Münchner Freunde Telefonate im Ortstarif ermöglichen wollte. Das ganze geht ja auch über seine Fritz-Box sehr einfach. Normales Telefon dran, konfigurieren, fertig.

Nun wollte ich ihn eben über diese Nummer erreichen. Ging aber nicht. Dieser Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar. Hm. Erstmal nichts dabei gedacht (man kennt das ja, Voip funzt nicht immer einwandfrei…) und am nächsten Tag wieder versucht. Wieder das gleiche. Hm. Dann hab ich ihm halt eine E-mail geschrieben. Geschlagene 2 Wochen später ruft er mich (natürlich unter der Voip-Nummer) an, und ich wollte natürlich Klärung.

Die gab’s dann auch: „Na, wenn ich nicht zu Hause bin, dann schalte ich das Internet ab.“ – Ahhhja. Kann ja dann auch nicht gehen. Dann hab ich ihn gefragt, warum, dann könne ihn ja niemand mehr erreichen. Die Antwort war dann schlicht „ja und?“.

Ja, und, warum eigentlich?

Wir „Onliner“ verkennen meiner Meinung nach sehr leicht die Lage. Nur weil wir selber täglich – oder per Handy sogar permanent – im Internet sind, ein Twitter Mention per Push Nachricht vor die Augen geflasht bekommen, und natürlich auch innert Millisekunden darauf antworten (Gell, Dominik ? ;-) erwarten wir implizit, dass alle das tun. In der „Online Welt“ tun das ja auch alle. Und so werden „die Gesetze der Online Welt“ generalisiert, und als „das muss so weil’s so ist“ z.T. auch auf die „offline“-Welt übertragen.

Aber das ist Ignoranz. Die Welt ist nicht ausschliesslich Online. Mein Telefonat-Erlebnis hat mir noch mal vergegenwärtigt, dass „nur Online“ zu wenig ist. Eine Gesellschaft kann nicht funktionieren, wenn sie nur auf Vernetzung setzt. Oder andersherum – sie funktioniert zum Teil sehr viel einfacher, ohne. Schliesslich ist mein Freund nicht permanent über Push-Nachrichten genervt. Und lebt trotzdem. Und eine Gesellschaft, eine Beziehung/Freundschaft, und auch eine Firma kann nur sehr begrenzt funktionieren, wenn ausschliesslich die „Gesetze des Netzes“ angewandt werden. Und ob ein Instantanismus uns zu ausgeglichenen, stressfreien Menschen macht, weiss ich nicht.

Also: mal mehr Offline denken. Das muss ich gleich mal Twittern ;-)

Song – Rainy sunday

An einem verregneten Sonntag kann man manchmal nichts anderes machen, als einen Song aufnehmen. Nachdem ich die total verrauschten iPad-Mikrofonspuren jetzt mal entrauscht habe, wollte ich euch den Song nicht vorenthalten.

Viel Spass beim „Lose“.

(photo source: http://www.flickr.com/photos/32304779@N02/3547635032/sizes/z/in/photostream/)

Mittagspause? Pacman in HTML5

Einen Zufallsfund, beim Suchen von Programmierbeispielen ist mir ein Pacman in HTML5 programmiert über den Weg gelaufen. Den will ich Euch natürlich nicht vorenthalten. Vielen Dank an Dale Harvey !

(Tipp: erst ins Bild klicken, dann Taste „N“ drücken)

Blase 2.0?

Ich bin heute morgen einige Zeit nicht aus dem Kopfschütteln herausgekommen: Facebook kauft Instagram für 1 Milliarde Dollar.

Aber was kauft sich Hr. Zuckerberg da eigentlich? Instagram, dass sind 1 iPhone App, 1 Android App, und Serverinfrastruktur. Mit der App kann man Bilder schiessen, mit Unschärfe versehen, auf alt trimmen und auf Instgrams Cloud laden, und noch „liken“. That’s it. Ich meine: THAT’S IT. Mehr nicht.

Als Programmierer überlege ich mir, wie lange hätte ich dafür gebraucht so etwas auf die Beine zu stellen. Alleine sicher nicht mehr als 3 Monate. Und dafür 1 Milliarde? Come on…

Instagram hat nach eigenen Angaben 30 Millionen Nutzer und hostet über 1 Milliarde Bilder, demnach bezahlt Facebook für jeden User 33 Dollar, oder für jedes Bild 1 Dollar. Wenn man sich dann noch überlegt, dass die meisten Instagram Nutzer sowieo schon Facebook Nutzer sind und die Bilder bereits bei über Instagram bei Facebook gepostet werden – was gewinnt hier Facebook?

Ist es um Konkurrenz auszuschalten? Ich sehe Instagram überhaupt nicht als Konkurrenz für Facebook. Hier geht’s schliesslich ausschliesslich um Fotos, die sowieso schon (unter anderem) bei Facebook gepostet werden.

Und überhaupt, womit verdient Instagram überhaupt Geld? Überraschung: es verdient gar kein Geld – noch nicht zumindest. Werbung wollen sie wohl machen. Irgendwie.

Also: Warum kauft Facebook – entschuldigung – schleudert Facebook mit Geld nur so um sich? Ich finde keine wirkliche Erklärung. Gar keine. Bin dankbar über jede Idee.

Für mich sieht dies nach einer neuen Internetblase aus. Die Web Blase 2.0 quasi. Viele Firmen werden scheinbar gnadenlos überbewertet. Auch der geschätzte „Marktwert“ von z.B. Twitter geht ja auch auf keine Kuhhaut. Womit wollen die das ganze Geld wieder rein holen? Mit Werbung? Erinnert sehr an die vielen Bierdeckel-Business-Cases um 1998-2002, wo auch alles mit klick-Werbung bezahlt werden sollte.

Nun, dann wünsche ich viel Erfolg, und gratuliere Kevin Systrom und Mike Krieger zum neuen Multi-Millionärsdasein. Ich weiss nur, dass bei übermässiger Werbung oder User-Abzocke die Nutzer ganz schnell von Instagram auf etwas anderes wechseln werden. Because there’s an App for that.