Taubendreck

Am Montag morgen gehe ich – wie jeden Montag morgen – um 7 Uhr aus dem Haus, auf den Weg zur Arbeit. Aber was geschieht da? Eine Taube scheisst mir auf den Kopf. Sapperlott.

Die restliche Woche verläuft wie immer.

Nur am nächsten Montag – ja, wie immer 7 Uhr aus dem Haus – gibt’s das? Schon wieder scheisst mir eine Taube auf den Kopf! Das kann ja kein Zufall sein. Also gehe ich am darauffolgenden Montag nicht um 7 Uhr, sondern um 7 Uhr 15 aus dem Haus. Und siehe da, mein Kopf bleibt sauber.

Das erzähle ich natürlich gleich all meinen Freunden und Kollegen – „geht bloss nicht montags um 7 vor die Tür, da scheisst Dir immer eine Taube auf den Kopf!“. Die Leute hören staunend zu – unglaublich, aber jetzt wo du’s sagst, ja ich glaube ich bin auch schon einmal um 7 aus dem Haus, und ja ein Vogel – weiss nicht mehr, ob es eine Taube war – hat mir auf den Kopf geschissen. Da muss was dran sein (war’s eigentlich ein Montag? Egal…).

Mehr und mehr Leute erfahren von der Geschichte. Ich gründe ein regelmässiges Treffen, um „Anti-Kopf-Scheiss“-Strategien zu entwickeln. Die Gruppe erfährt steten Mitgliederzuwachs – und mehr und mehr Personen erzählen von ihren Erlebnissen mit Taubenexkrementen. So ist zum Beispiel nicht nur beim Verlassen von Häusern, sondern auch beim warten auf den Bus und Aussteigen aus dem Auto mit verstärktem Niederschlag von Taubenexkrement zu rechnen. Natürlich nur montagmorgens, denn so habe ich das als Prophet ja „von oben“ gezeigt bekommen.

Nach und nach müssen die Anhänger organisiert werden. Es werden Ortsgruppen gegründet, welche die wahre Lehre des Exkrementators (so werde ich mitlerweile genannt) weitertragen. Natürlich gibt es auch Querulanten und Kritiker. Zum Beispiel wäre einem schon mal am Abend auf den Kopf geschissen worden, und diese „Montag Morgen-Story“ wäre also Blödsinn. So etwas kann aber problemlos entkräftet werden, da ja irgendwo auf der Erde immer Morgens ist. Wäre ja gelacht, wenn wir uns nicht für alles eine Erklärung finden könnten.

Die Mitgliederanzahl der Ecclesia Excrementis Columbinis wächst stetig. Mittlerweile konnten wir Einfluss auf lokale Politiker nehmen, damit der Arbeitstag am Montag morgen grundsätzlich erst um 9:00 Uhr beginnt. Da wir vom Party-feiernden Volk da haltlose Unterstützung bekommen haben, war es auch kein Problem, dies durchzusetzen. Schliesslich ist das ja auch unser gutes Recht, als eingetragene Religionsgemeinschaft auf die Ausübung unseres Glaubens zu bestehen. Eine Vorschrift, montagmorgens immer eine EEC-konforme (EEC, so heissen wir jetzt in Kurzform) Kopfbedeckung zu tragen konnten wir zwar noch nicht durchsetzen, aber unsere Lobbyisten machen hervorragende Arbeit, die bekommen das schon hin.

Hin und wieder habe ich zwar Zweifel, ob das so alles seine Richtigkeit hat. Als Zeitumstellung auf Winterzeit war zum Beispiel, da ging ich versehentlich um 7 am Montag aus dem Haus, weil ich vergessen hatte, die Uhr umzustellen. Erstaunlicherweise blieb mein Kopf sauber. Sicher stellen die Tauben einfach nicht auf Winterzeit um, ja so muss es sein. Ausserdem weiss ich schon gar nicht mehr so richtig, aus welchen genauen Erkenntnissen die 3000 Seiten des Buch „Exkrementis Columbinis“ hervorgegangen sind – ich bin mir nur sicher, dass dies nach wissenschaftlichen Richtlinien entstanden ist. Muss ja, sonst hätten wir kaum so viele Seiten schreiben können! Jedenfalls verkauft sich das Buch prächtig.

Und diese lästigen Demonstranten, die für freie Zeitgestaltung an Montagen plädieren, die lassen wir alle einsperren – schliesslich gibt es jetzt montagmorgens ein Demonstrationsverbot. Das konnten wir mit grosser Mehrheit im Parlament durchsetzen. Hier und da musste zwar geschmiert und Gratis-Seminare auf Fuerteventura spendiert werden, aber das lief ja alles prächtig. Demnächst lasse ich mich dann auch in’s Parlament wählen, da bekommt man dann etwas mehr Handlungsspielraum.

Und diesen Wissenschafts-Idioten, die behaupten, dass das mit EEC alles Humbug wäre, pah. Denen glaubt ja eh keiner mehr. Die Studien, die sie über „Montag Morgen und Zusammenhang mit Taubenexkrement vor Haustüren“ gemacht haben, sind ja nur läppische 20 Seiten lang. Wir haben über 3000! DREITAUSEND!1!!11 Plus Zusatzratgeber! Anfänger!

An dieser Stelle endet die Geschichte. Klar, sie ist frei erfunden. Aber schaut euch mal um, in Sekten, Religionen, Pseudo- und Parawissenschaften, Esoterikern, Dogmatikerkreisen und so weiter: bin ich da mit dieser Geschichte so weit weg? Und woran liegt es? Wir Menschen neigen immer wieder dazu, Korrelation mit Kausalität zu verwechseln. Die zusammenfallende Beobachtung von Ergeignissen zeigt einem aber leider nur im Ausnahmefall die Ursache von Ereignissen auf. Dazu braucht es allerdings sehr viel mehr, wie zum das Beipiel mit dem Bier sehr schön zeigt.

Zudem neigen wir dazu, das Erzählte (oft das „mit Inbrunst“ erzählte) von anderen auf eigene Erlebnisse anzuwenden und zu vergleichen. „Hey genau, so ging es mir auch schonmal“ – hierbei wird nur zu leicht eine Abweichung ignoriert – man kennt und vertraut seinem Gegenüber ja. Dann garnieren wir das noch mit geschriebenem und gedrucktem Wort, und schon bekommt das ganze eine Glaubwürdigkeit, die es eigentlich nicht verdient.

Was lernen wir daraus? Wachsam bleiben, sich selber von den Herleitungen der Behauptungen überzeugen, und glaubt nicht jeden Taubendreck.

Ausgebingt

Es ist amtlich. Steve Ballmer tritt von seinem Vorsitz bei Microsoft zurück. Zwar nicht sofort, aber innerhalb eines Jahres.

Was war gleich noch mal Microsoft? Ach ja. Bingbingbing.

Nicht wenige denken, dass Ballmer massgeblich daran beteiligt war und ist, dass Microsoft immer mehr in Vergessenheit gerät. Ist doch schon fast erschreckend, dass die meisten mitlerweile beim Begriff „Microsoft“ zu erst an die XBox denken. Ist das heute noch der quasi-Monopol-Konzern, der es früher einmal war?

Nicht so ganz. Apple hat mit MacBooks und iMac im Heimcomputerbereich in einigen Ländern gute Marktanteile geholt. Mobil ist Microsoft immer noch nicht wirklich eine Macht. Und Suchmaschine? Ja, Bing funktioniert. So halbwegs. Aber Google macht das eben besser.

Office. Ja da geht immer noch kaum ein Weg dran vorbei. Aber ich glaube, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch das erodiert.

Ich bin mir sicher, Microsoft wird nicht so schnell komplett von der Bildfläche verschwinden. Aber Bing-bing-Ballmer’s Nachfolger wird es wohl sehr schwer haben. Auch wenn er weniger schwitzt.

Warum ich Computer mag

Computer sind sehr geduldig. Egal, wie oft man auf die falsche Taste drückt, sie fangen nicht an, sich zu ärgern. Sie nennen mich keinen „Vollpfosten“, nur weil ich 3 Stunden nach dem Problem mit dem Drucker gesucht habe, um dann festzustellen, dass das USB-Kabel nicht eingesteckt war.

Computer lassen mich zwar auch hin und wieder im Stich. Dafür tun sie doch die meiste Zeit was ich ihnen sage. Sie arbeiten sogar rund um die Uhr, ohne mit der Wimper zu zucken. Rechnen mir Dinge aus, die ich ohne sie nie machen könnte.

Und sie können sich so unendlich viel merken. Man muss sie einfach nur fragen, und schwupps – da ist das, wonach ich gesucht habe.

Klar, man muss erst einmal ihre Sprache lernen. Aber wenn ihr in ein fremdes Land geht, erwartet ihr dann auch, dass man ausschliesslich sein Lieblingsessen serviert bekommt, und alle deutsch sprechen? Und die Computer helfen einem sogar dabei, die Sprache zu lernen (in der Schweiz hilft einem niemand freiwillig dabei, Züritüütsch zu lernen…;-).

Computer haben keine Vorurteile. Ihnen ist das egal, ob da ein weisser, schwarzer, gelber, grüner, durchsichtiger Mensch mit ihm redet. Computer passen sich an. Können in jeder Hosentasche dabei sein, oder im Schrank verschwinden. Oder sie sind schön designt und passen sich an die Wohnung an. Früher war das mal so, dass sie noch verlangten, die Wohnung müsse ihnen angepasst werden, aber das ist mitlerweile vorbei.

Computern ist Geld egal. Sie müssen nicht ständig „mehr mehr mehr“ haben. Sie laufen auch so klaglos weiter, Tag für Tag.

Eifersüchtig sind sie auch nicht. Man kann einen, zwei, ja hundert andere Computer neben ihnen haben, und trotzdem verhalten sie sich wie immer. Sie können sich sogar zu einem „grösseren ganzen“ zusammenfügen, ohne dass einer „Revolution“ ruft. Ohne dass Computer mit einer anderen Gehäusefarbe ausgeschlossen werden. Eigentlich kann in der Gemeinschaft der Rechner jeder Computer mitmachen, der will.

Ich mag Computer, eben deshalb.

Eigentlich ein Wunder, dass sie so sind. Obwohl sie doch von Menschen gemacht wurden.

Train

Musste gestern Abend unbedingt noch diese Gitarrenzupf-Idee festhalten, und hab heute morgen in der Bahn noch ein wenig arrangiert. Mal sehen, ob es mir morgen immer noch gefällt, vielleicht mach ich dann ja mal mehr draus. :-)

21,0975 Kilometer

Seit Juni trainiere ich für den Halbmarathon am Greifenseelauf. Heute hab ich dann die Distanz zum ersten mal erreicht, und wollte euch kurz meine Erfahrungen mitteilen.

Des öfteren war ich ja schon bei 10km Läufen dabei, und hab dort ziemlich damit gekämpft, unter 1 Stunde zu kommen. So konnte ich mir eigentlich fast nicht vorstellen, überhaupt die Distanz von 21.1km zu schaffen. Letzten Endes ging dies aber doch ringer als gedacht. Allerdings ist es echt ein komplett anderes Erlebnis, als kürzere Distanzen zu laufen. Und der Körper fängt zum Teil an, völlig unerwartete Sachen zu machen.

Das Training

Bevor es mit dem eigentlichen Training losging, habe ich aus einer Lektion von vielen anderen Läufern gelernt: Viele die ich kenne, hatten dann starke Knieprobleme, als sie die Distanzen über 10km gesteigert haben. Das wollte ich definitiv vermeiden, nachdem ich auch schon hin und wieder mal Kniezwicken hatte. Darum habe ich anfangs noch nicht auf Distanz trainiert, sondern meinen Laufstil vom „Hacken-Abroll-Lauf“ auf „Vorderfuss-Lauf“ (so wie man auch sprinten würde) umgestellt. Das geht anfangs ziemlich auf die Waden, und man hält untrainiert keine 2km so durch. Wenn man das aber nach und nach immer wieder macht – auch im Wechsel mit dem anderen Laufstil – so gewöhnt man sich doch gut daran. Ich kann die 21km jetzt vollständig so laufen, und habe (toi toi toi) bislang keinerlei Gelenkprobleme.

Für die 21km spule ich heute grundsätzlich immer noch ein und dasselbe Trainingsprogramm ab seit Juni. Das besteht aus 1-2 kürzeren (min 4km, max 10km), schnelleren Läufen von Mo-Fr, bei denen ich versuche eine Pace von 6min/km zu halten. Am Wochenende steht dann der „long run“ auf dem Programm. Bei dem habe ich ganz easy mit 11km angefangen (10 hatte ich ja schon gut „drin“), ohne auf die Pace zu achten. Jedes Wochenende habe ich dann so ca. 2km drauf gepackt, manchmal auch nur einen. Bei 19km rannte ich die Stecke dann zwei Wochenenden nacheinander, weil ich durch die Ferien (in denen ich zwar 3 mal 6-8km unterwegs war, aber eben nicht länger) nicht mehr so ganz im Training war. Den vorletzen Lauf musste ich bei 20km abbrechen, weil einfach urplötzlich „der Akku leer war“, obwohl ich eigentlich schon 21 laufen wollte. Nun, das habe ich aber heute geschafft, und bin mächtig Stolz :)

Wasser

Eine wichtige Umstellung ist: man kann diese Distanz nicht ohne Wasser zu trinken vernünftig schaffen. 10km geht bei akzeptablen Temperaturen und ohne Sonnenschein schon noch, aber spätestens ab über 12km und jetzt im Sommer geht da einfach nichts mehr ohne Wasser. Ich habe dazu einen Camelback-Gurt, der eine Literflasche einigermassen stabil an meinem unteren Rücken hält. Das stört beim Laufen nicht wesentlich, der Gurt muss aber wirklich stramm sitzen. Das kann sich während des Laufens noch ändern (ich verliere mindestens 1.5l Wasser auf 21km, das merkt man auch am Bauch!), daher muss der am Anfang wirklich schon fast unangenehm stramm sitzen, damit er auch am Ende noch hält. Je leerer die Flasche wird, desto weniger merkt man den Gurt. Man sollte vielleicht auch schauen, wo auf der Trainingsstrecke Brunnen sind, damit man die Flasche auffüllen kann. Ein Liter reicht mir nämlich nicht mehr.

Tracking

Ich laufe schon seit 3 Jahren immer mit Runtastic/Runkeeper App im iPhone. Einen Pulsgurt, wie alle Welt immer empfiehlt, habe ich allerdings nicht – ich behaupte mal, ich kenne die Signale meines Körpers gut genug, dass ich weiss, wann ich langsamer machen muss. Und ich laufe ja nicht zum Abnehmen, sondern, weil ich die persönliche Herausforderung (Greifenseelauf etc.) zum Fitbleiben brauche. Runtastic wäre zwar auch zu Bluetooth-Brustgurten kompatibel, aber ich konnte da noch nicht überzeugt werden, warum ich denn >100CHF dafür ausgeben soll. Mit der App im Ohr habe ich Distanz und Pace alle 0.5km immer aktuell. Das ist wichtig, wenn ich mal zu schnell unterwegs bin (gerade beim Rennen dann lässt man sich gerne mitreissen), und generell ist’s gut für den Trainingsverlauf, wenn man Distanz steigern will, da weiss ich wenigstens wann ich noch weiter oder aufhören muss. Die ganze „Lauf mit deinen Freunden um die Wette“-Geschichte, finde ich bei diesen Apps aber eher überflüssig. Ganz nett ist bei Runtastic der „Live-Tracking“ Modus, bei dem bei Runtastic eingeloggte Leute mich noch La-Olas und Gogogo’s während des Runs schicken können. Das kann motivieren, aber beim Laufen in der Dämmerung auch erschrecken ;)

Körperreaktionen

Ich schwitze bei längeren Läufen wesentlich mehr. Oben hatte ich schon geschrieben, dass ich mindestens 1.5l Schweiss verliere (gewogen vorher und nachher) das verteilt sich natürlich überall in der Kleidung. Das fängt beim Shirt an, welches Schweissgetränkt anfängt, an den Brustwarzen zu reiben. Bei 10km hatte ich damit nie Probleme, aber bei 18km hatte ich mir die eine schon blutig gescheuert. Pflaster halten da wegen des Schweisses nur bedingt, und das ist zusätzlich Mist, wenn man die beim Laufen aus dem Shirt fingern muss, weil die wild umeinander fliegen. Ich werd’s jetzt mal mit Tape versuchen, vielleicht hält das besser.

Zusätzlich sind bei diesen Läufen meine Socken danach komplett nass. Das führte bereits bei 15km zu Blasen an den Füssen, womit ich beim Rennen eigentlich noch nie Probleme hatte. Hier gibt es aber ein prima Mittel dagegen – einfach ein Deo/Anti-Transpirant (die Nivea 24h Dinger sind da absolut brauchbar) einmal rund um den Fuss auf die gefährdeten Stellen, und keine Blasen mehr.

Als Kontaktlinsenträger hatte ich dann heute bei 19km die unangenehme Erfahrung, dass irgendetwas im Auge war, was die Linse quasi undurchsichtig gemacht hat. Ob dies Wimpern waren, die ich beim Schweiss abwischen in das Auge gerieben habe, oder sich auskristallierender Schweiss, der ins Auge getropft ist – ich weiss es nicht so genau. Leider musste ich anhalten, die Linse rausnehmen, und sie nach säubern bei einer Schaufensterscheibe wieder einsetzen (ich brauche dazu einen Spiegel) – wenn hier jemand noch einen guten Tipp hat, wie man so etwas vermeidet, wäre ich echt dankbar!

Essen

Ja, auch das hätte ich nicht gedacht. Ich bekomme bei ca. 13km regelmässig Hunger. Das ist eigentlich kein gutes Zeichen, wenn man vorher schon gut etwas gegessen hatte. Wenn der Hunger da ist, ist es eigentlich schon zu spät, und der Körper ist mit Energie unterversorgt. Seit ich 18km und mehr renne nehme ich daher immer zwei Müesliriegel mit, die ich einmal bei 9km und einmal bei 13-14km esse. Die passen netterweise in zwei Seitentaschen vom Camelback-Gurt. Wichtig ist, etwas zu essen bevor der Hunger kommt, sonst würgt einen das Essen fast noch mehr ab, weil der Magen ja auch Energie zum Verdauen braucht.

Bis zum Rennen

Alles in allem hat es mich doch positiv überrascht, wie schnell ich auf die Distanz kommen konnte. Bis zum Rennen werde ich noch weiter auf 23km steigern, und dann wenn noch Zeit ist ein wenig an der Zeit versuchen zu verbessern (Berganläufe z.B.), so sollte das mit dem Greifenseelauf kein Problem mehr sein.  Auf Alkohol werde ich die nächste Zeit eher verzichten, und auch den Kaffeegenuss (wieder) einstellen. Eine Woche vor dem Lauf mache ich dann kein Training mehr. Ich freue mich riesig, und hoffe einfach nicht letzter zu werden ;-)

Update:

Das Ergebnis

Heute (3.1.2014) habe ich ein Bild eines Streckenfotografen bekommen, und festgestellt, dass ich das Ergebnis gar nicht verbloggt habe.

Kurz: das Rennen ging nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Ab 10.5km habe ich mehr oder weniger permanent Wadenkrämpfe bekommen. Das ging so Krampf, 100m ohne, wieder Krampf, usw. bis ins Ziel. Trotzdem habe ich mich durchgekämpft und hier ist der Zieleinlauf:

Greifenseelauf 2013
Greifenseelauf 2013

Fehler im System

Wie sie jetzt alle aus ihren Löchern gekrochen kommen, und damit werben, wie „sicher“ doch ihre Systeme sind, ist schon leider nicht mehr amüsant. Dass egal was man unternimmt, gegen die flächendeckende Spionage der Weltweiten Geheimdienste nichts bringt, sollte so langsam mal jedem dämmern.

Es hilft hier nicht mehr, ein wenig E-Mail Veschlüsselung zu machen. Schon gar nicht, wie es jetzt die Telekom vor hat. Es reicht auch nicht aus, seine Instant-Messaging Dienste von Whatsapp auf whistle.im zu tauschen. Bei allen Internet Diensten fallen Verbindungsdaten an, die überwacht werden. Diese punktuelle Verbesserung (bei Verwendung von selektiver Veschlüsselung) mag im Einzelfall nur noch ein Aufschub, aber keine Verhinderung von kompletter Überwachung bedeuten. Denn was bringt schon eine Verschlüsselte Nachricht, wenn man beim Eintippen des Klartextes gefilmt wird?

Ausserdem beschränkt sich die Tragweite ja nicht auf das Internet. Sie überwachen eben alles. Telefon, öffentlichen Raum, Internet.

Wir sollten unsere Bemühungen nicht auf punktuelle Massnahmen lenken. Die sind tatsächlich nach dem jetzigen Stand der Dinge nur noch Augenwischerei. Stattdessen müssen wir den Fehler im System beseitigen. Unseren Politikern beibringen, dass diese Big-Brother-in-Reinform-Überwachung eben nicht Volkes Wille ist, für den zu vertreten sie gewählt wurden. Dass es nicht sein kann, dass ein Präsident all diese Massnahmen noch verteidigt.

Es kommt zurück auf die alte Frage: Wer kontrolliert die Kontrollierenden? Auf welcher Grundlage existieren eigentlich diese Geheimlogenartig operierenden „Dienste“ – bzw. wem „dienen“ sie überhaupt?

Wir müssen Initiativen auf den Weg bringen, der diesen Organisiationen die Rechtsgrundlage entzieht. Internationale Anstrengungen unternehmen, um so etwas auf globaler Ebene über Abkommen zu ächten. Das wird nicht einfach, aber was ist die Alternative? Es widerstandslos hinzunehmen?

Leider geht das alles nur über den steinigen Weg von Wahlen. Im September wäre in Deutschland mal eine Gelegenheit, den Pofallas mal zu zeigen, was eine Harke ist. Also los

Der Solareinspeise-Unsinn

Seid ihr in letzter Zeit mal durch Deutschland gefahren? Wenn man so wie ich in der Schweiz wohnt, fällt einem sofort in jeder Ortschaft (gerade „auf dem Land“) auf, dass bald jedes zweite Dach mit Solarzellen „gedeckt“ ist. Dabei handelt es sich in der Regel um Einspeiseanlagen, d.h. im Haus befindet sich irgendwo ein Wechselrichter, der den von den Zellen produzierten Gleichstrom in Wechselstrom wandelt, mit dem Netz synchronisiert (das muss ja „im Gleichtakt zappeln“) und so die Energie ins Netz „einspeist“.

Bei Windkraft ist das ähnlich, die werden i.d.R. auch in das Stromnetz eingespiesen. Beide Energiequellen haben das Problem, dass sie nicht „steuerbar“ sind, d.h. Sonne und Wind sind halt da, und können nicht bei Bedarf an- und ausgeknipst werden. Leider deckt sich der Strombedarf der ans Netz angeschlossenen Bürger i.d.R. nie mit der Verfügbarkeit von Wind und Sonne. Somit braucht es „Ausgleichskraftwerke“, das sind dann meistens Pumpspeicherwerke und Gasheizkraftwerke, die diese Schwankungen sehr kurzfristig ausgleichen müssen. Atom- und Kohlekraftwerke haben mit so schnellen Ausgleichsübungen so ihre Mühe, so dass der Ausbau von Solar tatsächlich in Teilen zu einer verstärkten Verbrennung von Gas geführt hat.

Irgendwie ist das also alles viel zu kurz gedacht. Mit Solar und Wind alleine kann so nie ein – für grosse Kraftwerke konzipiert und ausgebautes – Netz funktionieren.

Ein besserer Ansatz wäre doch, statt einzuspeisen, auf Privathäusern installierte Solarenergiequellen ausschliesslich für den „Eigenbedarf“ zu konzipieren. Warum nicht auch im Haus kleinere Energiespeicher installieren (z.B. Akkus, Druckluftspeicher, Mechanische Speicher, da gibt es viele Varianten), die mit der Überschüssigen Energie tagsüber befüllt werden, damit man damit zumindest über die Nacht kommt, oder besser über ein paar Tage, falls die Wolkenlage mal länger die Lichteinstrahlung vermindern sollte? Warum nicht den Hausstromkreis dann komplett vom Netz trennen, und wenn dann mal Spitzenlasten auftreten, können die Batterien zum günstigen Nachtstrom zusätzlich aus dem Netz betankt werden? Da könnte man sogar überlegen, ob es wieder Sinn machen würde statt eines Wechselstromnetzes innerhalb des Hauses ein Gleichstromnetz zu installieren – dann würden weitere Energieverluste durch Umwandlung der Spannung der Panels/Batterien wegfallen. Im Prinzip laufen die meisten Geräte im Haushalt innen drin ja sowieso mit Gleichspannung, auch hier könnte man bessere Effizienz erreichen, wenn die Geräte entsprechend modifiziert werden. Ein Wechelspannungsnetz wurde letztlich nur eingeführt, weil sich der Strom so besser über weite Strecken verteilen lässt.

Statt also den „Netzausbau“ voranzutreiben, um die „Energiewende“ noch teurer zu machen, sollte man nicht besser in kleine, günstige, effiziente Energiespeicher für die Haushalte investieren?