Politikversagen

Woher kommt dieses komplette Politikversagen auf ganzer Linie zum Beispiel, aber nicht nur, in Europa? Jeden Tag Meldungen, wo man nur liest, dass überhaupt gar nichts mehr funktioniert. Briten, die sich komplett bescheuert anstellen, und in drei Jahren nichts vernünftiges auf die Reihe bekommen. Ein beScheuerter (Wortwitz für 0.50CHF…) Verkehrsminister. Trump. Deutsche Bahn. Klimakatastrophe.

Vielleicht liegt es daran, dass man in der Politik nur nach oben kommt, indem man allen nach dem Mund redet, und am besten – gar nichts macht. Dann macht man auch nichts falsch. Dann kann keiner mit dem Finger auf einen zeigen.

Dieses Modell „Demokratie“ braucht wirklich bald mal ein Update. Vielleicht aber auch eher dieses Modell „Gesellschaft“. Letztlich produzieren wir in der Politik auch nur das, was die Gesellschaft hervorbringt.

Ich blocker Dir einen

In letzter Zeit werden auf Twitter häufiger Leute in meine Timeline Replied/Retweeted, die mich geblockt haben. Da die Leute, die das reposten, mich nicht geblockt haben, frag ich mich dann schon manchmal warum (hab da so meinen Verdacht, Stichwort: Homöopathie… ?).

Jedenfalls fing ich dann an, über mein eigenes Block-Verhalten nachzudenken. Eigentlich ist das ja mehr so „fire and forget“, d.h. eher „block and forget“. Ich hab noch nie die Liste der von mir geblockten Accounts nachgeschaut, ob z.B. irgendwie „Besserung“ eingetreten ist (hab ich dann mal eben nachgeholt, naja wenigstens oberflächlich. Und nein, immer noch nur Werbeaccounts und Nazis. Und Heilige, die missionieren wollen.).

Aber wie haltet ihr das so? Einmal geblockt, für immer vorbei? Glaubt ihr an die Besserungsfähigkeiten von Menschen Twitterern?

Apple’s MacBook Fail

Bei der Vorstellung der LED Leiste („Touch Bar“) im MacBook Pro war ich mir ja noch nicht sicher, ob das Teil sinnvoll ist, oder nicht.

Wir erinnern uns: Apple war der Meinung, dass es keine Hardware-Funktionstasten mehr braucht. Stattdessen sei es viel besser, einen „zweiten Screen“, mit touch-Funktionalität oberhalb der verbliebenen Buchstaben- und Zahlentasten anzubringen.

Nun habe ich von Arbeit wegen über ein halbes Jahr so ein Ding in Gebrauch. Und find’s zum Kotzen. Ich finde keinen merkbaren Mehrwert daran, stattdessen nur Nachteile:

  • es wird ständig etwas anderes angezeigt, z.T. Gegensätzliche Funktionen an der gleichen Position. Blindes tippen: unmöglich.
  • Kein haptisches Feedback. Erst muss man auf die LED-Leiste schauen, wo die Taste ist, dann nochmal auf den Bildschirm, ob der Rechner die Aktion übernommen hat – hat er nicht? – noch mal ein Blick auf die Leiste, wieder ein Blick auf den Bildschirm, u.s.w. – BLINDES TIPPEN UNMÖGLICH.
  • die Leiste ist zu schmal, dass wirklich sinnvoller Content entziffert werden kann. Im Safari-Browser z.B. werden Vorschaubilder der offenen Tabs angezeigt, so dass man „schnell“ von Tab zu Tab wechseln könnte. Die Bilder sind aber nicht gut genug aufgelöst, dass bei ähnlich gestalteten, gerade Text-lastigen Seiten der Unterschied kaum zu entziffern ist. Ausserdem ist mir nicht ersichtlich, wie das schneller sein soll, als mal eben dreimal nacheinander CTRL-TAB zu drücken.
  • Das Ding braucht sicher auch Strom. Wie viel, weiss ich nicht ; aber da das Ding die meiste Zeit an ist, und das ja doch einige 1000 LEDs sind, wird das nicht wenig sein.
  • Grundsätzlich bin ich über Jahrzehnte jetzt so konditioniert, DASS ICH EINFACH NICHT MEHR AUF DIE TASTATUR SCHAUE. Die Leiste führt das ad-absurdum.

Leider sieht es nicht so aus, als ob Apple wieder MacBook Pros ohne diese technische Missgeburt bauen wird. Es bleibt zu hoffen, dass sie es nicht auch noch in ihre externen Tastaturen einbauen, denn die finde ich eigentlich sehr gut.

Für „visuelle Tipper“ mag das ganze ja noch Sinn machen. Ich behaupte aber, dass eben diese keine Käufer von MacBook Pros sind.

Fazit: nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch gut!

Warum ist Ihre Schätzung falsch gewesen?

Sie hatten doch gesagt, Sie brauchen für dieses Feature zum Programmieren zwei Wochen. Warum sind es jetzt drei Wochen geworden? Ein Maurer kann doch auch genau sagen, wie lang er für eine Mauer braucht!

Ja, das kann er wohl. Meistens. Aber mal angenommen, die Mauer, die zu bauen ist steht nicht im Ort wo der Maurer wohnt, sondern in Sibirien. Und der Untergrund ist noch nicht klar, ist es Moor, Steppe, flach, hügelig, trocken, sandig. Ausserdem ist noch nicht ganz klar, zu welchem Haus die Mauer am Ende gehören soll. Man weiss auch noch nicht, ob auf die Mauer noch etwas obendrauf gebaut werden soll, oder nicht. Und welche Ziegelsteine verwendet werden sollen, und ob Mörtel vorhanden ist, oder man den erst noch machen muss. Oder ob man die Ziegelsteine erst noch selber backen muss. Der Keller soll dann darunter erst hinterher gebaut werden. Dann ist noch unklar, ob vielleicht nach Fertigstellen der ersten paar Meter ein zweiter Maurer dazukommt, den man zwar nicht bestellt hat, der aber ebenfalls den Auftrag hat, diese Mauer zu bauen. Man muss sich also mit dem abstimmen. Dann kommt kurz vor Fertigstellung der Architekt vorbei und sagt „sorry, ich hatte das nicht ausreichend dokumentiert, die Mauer soll auch noch da hinten um die Ecke rum gehen“. Dann stellt sich heraus, dass die Hälfte der Ziegel fehlerhaft ist, und ersetzt werden muss, bevor weiter gemauert wird, und die Mauer zusammenbricht.

So, oder so ungefähr läuft das eben nicht beim Mauern, sondern in der Softwareentwicklung.