Ausgeflattert

Mit dem katastrophalem „Version 2.0“ Release war ich schon mal kurz davor, die Flattr-Welt zu verlassen. Ein meiner Ansicht nach wesentlicher Teil von Flattr, nämlich auch das Entdecken von Content, war einfach weg. Kommt laut den Entwicklern auch nicht mehr wieder.

Mit dem quasi-Niedergang von App.net (naja, das ganze läuft noch, aber mit viel weniger Usern) hörte auch schlagartig meine einzige Einnahmequelle bei Flattr auf. Ja, ich hatte da noch diese Buttons auf dem Blog, aber da klickte einmal im Schaltjahr jemand drauf.

Ja, ich hatte auch meine monatlichen Klicks, die ich an gewisse Seiten verteilte. Schön und gut.

Den riesen Impact hatte man mit Flattr-Donations jedenfalls auch laut den grösseren Portalen (z.B. taz, golem.de) auch nicht.

Nun das: Sie kündigen eine Zusammenarbeit mit Adblock plus an. Ja genau diesem Adblocker, der in diverse Skandäle verwickelt war. Ich sage ja selten „what the fuck“. Aber: what the fuck?

Jetzt ist’s mir eigentlich egal, was da diese Zusammenarbeit wirklich bringt, aber das ganze wird mir einfach zu „fishy“. Darum zog ich heute den Stecker. Schade gibt es eigentlich kaum funktionierende und akzeptierte Alternativen. Ich werde hier aber weiterhin auf Werbung verzichten.

Und damit abgeflattert.

Eigentlich

Eigentlich hätte es hier gestern Abend etwas neues gegeben. Ich war begeistert, dass es ein Podcast-Producer Projekt gibt, made in Germany, was unter anderem ein Plugin für WordPress bereit stellt: Podlove

Also bin ich munter daran gegangen den Plugin zu installieren, den Feed einzurichten, 4 Minuten Audio aufzunehmen, bei Auphonic zu überarbeiten und dann eine Episode im Blog zu erstellen. Zack Return. Leider nicht.

Meine bereits 2 Jahre zurückreichende Fehlentscheidung, dieses Blog mit „Standard-URLs“ zu betreiben, also dass Artikel-Links mit http://blogofon.ch/?p=1139 kodiert sind, und nicht mit http://blogofon.ch/cubieboard-vs-raspberry führt leider dazu, dass das Podlove Plugin Artikel generiert, die auf einen 404 Fehler (nicht gefunden) zeigen. Hrmpf.

Die gute Nachricht ist: so wohl Podlove wie auch Flattr wollen an einer Lösung arbeiten. Nur wird das wohl noch eine Weile dauern.

Ich habe leider bis zum Wochenende keine Zeit das Problem genauer anzugehen, jedenfalls ist eine schnelle Umstellung der URL-Methode nicht die Lösung für mich, da dann z.B. alle Flattr-Things in’s Leere zeigen würden. Die Lösung wird wohl früher oder später sowieso kommen, entweder dass Podlove nummern-URLs unterstützt, oder dass Flattr redirects unterstützt. Oder ich finde eine andere Lösung.

Bis dahin bitte noch ein bisschen Geduld. Die Podcast Folge ist bis dahin wahrscheinlich leider veraltet.

Du kummst hier ned rein: Apple kickt Flattr aus dem App Store.

Nachdem die Instacast Podcatcher App wegen Einbindung von integrierten Flattr Micropayment Services von Apple aus dem App Store geworfen wurde, ist die Empörung der User mehr als verständlich.

Auch ich – der ich Apple’s Produkte viel und gerne nutze – kann mich einer gewissen Genervtheit ob dieser pathetischen Stubbornness von seiten des Technologiegiganten nicht verschliessen. Auf der einen Seite ist die Story nicht neu: auch schon Zeitungsverleger wurden aus dem Store gekippt, weil sie ein eigenes – nicht-Apple – Zahlungsmodell in ihren Apps umsetzen wollen. Auf der anderen Seite finde ich, dass Flattr vielleicht nicht DIE, aber zumindest EINE innovative Lösung ist, um Content im Netz vernünftig zu finanzieren und zu entlohnen.

Also: Apple will in jedem Fall 30% für sich. Jedoch killt diese Einstellung jede Art von innovativen neuem Micropayment-Diensten für’s Netz – und ich finde die braucht es. Wenn sich Apple weiter so positioniert, dass an ihnen nichts vorbeigeht, dann… ja dann mache ich mal die mutige Prognose auf, dass sie in ein paar Jahren genau da stehen, wo Nokia jetzt steht (die, nur mal nebenbei bemerkt, in den letzten 15 Jahren eine ähnliche Politik verfolgt haben).

Ausserdem frage ich mich, warum sich mit diesem „alles Geld via Apple“ nicht schon lange die US-Amerikanischen Gerichte befassen. Ist dies nicht das gleiche, wie als Microsoft damals den Internet Explorer als fix integriertes Fenster zum Internet in Windows integrierte? Und was haben die damals Gerichte weltweit die Sch… aus Microsoft herausgeklagt, damit sie den IE nicht als vorinstallierte Lösung ausliefern.

Und Apple? Warum hat Apple hier einen Freifahrtschein? Ist iOS als Betriebssystem nicht schon zu gross geworden, als dass man das mit „dann kauf halt etwas anderes“ abtun könnte? Klar, man kann etwas anderes kaufen, bei dem Flattr Integration funktionieren würde. Aber wenn ich mir vorstelle, ich müsste meine gesammte Apfel-Infrastruktur migrieren, dann will ich das erstens nicht, weil mir die anderen Produkte nicht gefallen, und zweitens nicht, weil das Unsummen verschlingen würde.

Ich will aber auch Flattr Nutzen. Und in Apps integriert. Also ihr US-Anwälte, könnt ihr zur Abwechslung nicht einmal etwas Sinnvolles tun?

Experiment gescheitert: A Flattr a day… goes no way

Leider muss ich mein „a Flattr a day keeps apocalypse away“ Experiment für gescheitert erklären und einstampfen.

Ich werde zwar weiter Geld per Flattr verteilen, jedoch gibt es folgende Gründe, die mich sehr final daran hindern, auch weiterhin jeden Tag einen Klick „für etwas Gutes“ zu tun.

Wobei. Eigentlich ist es nur ein Grund. Es gibt einfach ZU WENIG gemeinnützige, soziale, „die Welt zu einem Besseren bewegen wollende“ Organisationen, die auf ihren Webseiten (die ja JEDER hat…) einen Flattr Button unterbringen. Ich könnte nun zwar jeden Monat an die gleichen Organisationen verteilen (wobei ich noch nicht einmal auf 20 gekommen bin, für die ich Spenden würde), aber das würde in meinen Augen keine Gerechte Verteilung sein, und nur denen zuspielen, die sowieso schon viel Zuspruch bekommen.

Also: Schulz. Ende. Finito.

Wie gesagt, da ist immer noch Geld, was zu verteilen ist, also bin ich immer gerne Aufgeschlossen gegenüber sachdienlichen Hinweisen, wer denn „im guten Sinne“ verdfient hat, angeflattrt zu werden. Schreibt mir doch einfach hier einen Kommentar rein. Oder Twitter. Ihr wisst ja, wo ihr mich findet.

A Flattr a day keeps apocalypse away (AFADKAA)

Ich habe mir vorgenommen, zumindest den Rest vom Jahr jeden Tag ein meine Flattr-Kohle an „eine Gute Sache“ zu verflattrn (Falls jemand nicht weiss, was das ist: Youtube link). Flattr wurde zwar hauptsächlich für Internet Projekte ersonnen, jedoch finden sich immer mehr Organisationen, die man auch per Flattr unterstützen kann.

Dies werde ich nun tun. Zusätzlich werde ich alles Flattr-Geld, das ich hier über blogofon.ch erhalte, auf mein wöchentliches Grundbudget von 15 € packen (d.h. die geflatterten bekommen mindestens ca. 0.5€), d.h. ihr könnt mich (und damit hoffenlich gute Sachen) unterstützen.

Gerne nehme ich auch Vorschläge für flattrnwertes entgegen. Einfach im Blog kommentieren. Aber ihr müsst mich schon überzeugen :)

So. Los geht’s.