Apple’s MacBook Fail

Bei der Vorstellung der LED Leiste („Touch Bar“) im MacBook Pro war ich mir ja noch nicht sicher, ob das Teil sinnvoll ist, oder nicht.

Wir erinnern uns: Apple war der Meinung, dass es keine Hardware-Funktionstasten mehr braucht. Stattdessen sei es viel besser, einen „zweiten Screen“, mit touch-Funktionalität oberhalb der verbliebenen Buchstaben- und Zahlentasten anzubringen.

Nun habe ich von Arbeit wegen über ein halbes Jahr so ein Ding in Gebrauch. Und find’s zum Kotzen. Ich finde keinen merkbaren Mehrwert daran, stattdessen nur Nachteile:

  • es wird ständig etwas anderes angezeigt, z.T. Gegensätzliche Funktionen an der gleichen Position. Blindes tippen: unmöglich.
  • Kein haptisches Feedback. Erst muss man auf die LED-Leiste schauen, wo die Taste ist, dann nochmal auf den Bildschirm, ob der Rechner die Aktion übernommen hat – hat er nicht? – noch mal ein Blick auf die Leiste, wieder ein Blick auf den Bildschirm, u.s.w. – BLINDES TIPPEN UNMÖGLICH.
  • die Leiste ist zu schmal, dass wirklich sinnvoller Content entziffert werden kann. Im Safari-Browser z.B. werden Vorschaubilder der offenen Tabs angezeigt, so dass man „schnell“ von Tab zu Tab wechseln könnte. Die Bilder sind aber nicht gut genug aufgelöst, dass bei ähnlich gestalteten, gerade Text-lastigen Seiten der Unterschied kaum zu entziffern ist. Ausserdem ist mir nicht ersichtlich, wie das schneller sein soll, als mal eben dreimal nacheinander CTRL-TAB zu drücken.
  • Das Ding braucht sicher auch Strom. Wie viel, weiss ich nicht ; aber da das Ding die meiste Zeit an ist, und das ja doch einige 1000 LEDs sind, wird das nicht wenig sein.
  • Grundsätzlich bin ich über Jahrzehnte jetzt so konditioniert, DASS ICH EINFACH NICHT MEHR AUF DIE TASTATUR SCHAUE. Die Leiste führt das ad-absurdum.

Leider sieht es nicht so aus, als ob Apple wieder MacBook Pros ohne diese technische Missgeburt bauen wird. Es bleibt zu hoffen, dass sie es nicht auch noch in ihre externen Tastaturen einbauen, denn die finde ich eigentlich sehr gut.

Für „visuelle Tipper“ mag das ganze ja noch Sinn machen. Ich behaupte aber, dass eben diese keine Käufer von MacBook Pros sind.

Fazit: nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch gut!

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