Blogbook

Mal wieder eine von diesen Dröftillionen Ideen, die ich nie realisieren werde:

Monatliches eBook, publiziert auf Basis von Blog-RSS Feeds, nach Themen gruppiert. Automatisiert per Script. Also inkl. Amazon, etc. Store-Veröffentlichung.

Aber nu, es gibt wichtigeres :-)

Wir werden ömmer dömmer

Ich lese derzeit „Schwarmdumm – so blöd sind wir nur gemeinsam“ (Amazon Link) von Gunter Dueck. Mal wieder ein Buch über das Berufsleben im speziellen, aber auch allgemein auf die (westliche) Gesellschaft anwendbar, bei dem ich aus dem „ja genau!“ Sagen nicht heraus komme.

Ich hatte mich mit meinem Gefühl, dass die Gesellschaft immer mehr verblödet ob der blossen Hechelei nach kleinen bedruckten Scheinchen, immer sehr alleine Gefühlt. Offensichtlich habe ich doch nicht als einziger das Gefühl. Offensichtlich ist die Katastrophe schon da.

Ich habe über die letzten 1-2 Jahre in Gesprächen ein paarmal gesagt: „wer die Welt retten will, muss einen Weg finden, wie wir mit den Vollidioten fertig werden“. Vielleicht ist Gunter Dueck so einer.

Dieses Buch sollte Pflichtlektüre für jeden Manager sein. Achwas, dieses Buch sollte Pflichtlektüre in Schulen und Universitäten werden – egal in welchem Fachgebiet. Gebt die 21 Euro aus, sie sind es definitiv wert.

 

Projektabschluss: Buch 2.0

Welcher Digital-Nomade kennt das heutzutage nicht? Tablet immer dabei, Smartphone immer dabei, vielleicht noch ein Buch, ein Stift…

DSCN0913gut… Das Buch braucht man dann mit einem Tablet nicht mehr wirklich. Seit Retina-Displays und „Air“-Geräten, die kaum noch etwas wiegen, finde ich das Lesen auf dem iPad schon fast angenehmer, als in einem Buch. Die Bücher sind zum Teil schwerer, grösser, und können sich Lesezeichen nicht Eselsohr-frei merken. Also weg damit. Was habe ich also gemacht? Aus dem Brockenhaus ein schönes altes Buch für 3 Franken besorgt, und erst einmal entkernt. Das heisst die Seiten komplett herausgenommen, so dass nur noch der Deckel bleibt.

Dann habe ich mittels Blender und PLA Plastik im 3D Drucker eine Umrandung als Buchseitenimitat entworfen und gedruckt (STL-Files nachher im Anhang). Das reicht natürlich noch nicht. Halterungen für das Jolla-Smartphone, iPad und dem Jot Touch iPad pen mussten her. Für das Jolla bin ich auf Thingiverse fündig geworden. Für den Stift und das iPad hatte ich einige Fehlversuche mit ebenfalls dort gefundenen Clips und Halterungen, so dass ich mir selber etwas entwerfen musste. Dazu waren sehr, sehr viele Versuche nötig. Noch mehr Versuche brauchte ich für eine Art „Verschluss“, weil ich ja gerne hätte, dass die „Seiten bündig“ aufeinander liegen, wenn das Buch zusammengeklappt ist. Bislang funktioniert dafür am besten ein simpler Stift in jeder äusseren Ecke und eine entsprechende Buchse auf der anderen Buchseite.

Und hier ist das Ergebnis, mit dem ich einigermassen zufrieden bin!

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Wozu der Stoffstreifen ist, seht ihr gleich noch…

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Für das Phone war es etwas eng am oberen Ende beim Rausschieben, es reicht aber gerade so. Sonst hätte ich die Halterung noch einmal anpassen müssen…

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Für den Stift ist es evtl. noch etwas zu locker. Das muss dann der Praxistest zeigen…

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Besonders stolz bin ich auf die iPad Halterung – das Retina mini passt wie angegossen herein, selbst mit Cover :)

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an dem Band lässt sich das iPad „lupfen“, denn zum Buchrand ist nicht mehr genug Platz, um mit den Fingern dazwischen zu kommen… so funktioniert das Herausnehmen aber prima :-)

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Bei den Nahaufnahmen sieht man, dass ich mit reichlich Klebstoff arbeiten musste – mein 3D Drucker war leider nicht gross genug, um die ganze Buchseite auf einmal zu drucken. Die Höhe ist ca. 23 cm, was leider ein wenig zu viel ist. Mit einem grösseren Drucker kann man hier sicherlich noch ein schöneres Ergebnis erzielen.

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Wie versprochen hier noch die Dateien, die es zum Druck braucht:
printables

Wenn ich mit dem Selbstverständnis von Musik-, Film- und Wortindustrie agieren würde…

… dann müsste ich jetzt auf das Internet schimpfen.

Denn schliesslich kann es ja nicht sein, dass ich nicht von diesem Blog leben, und meine Miete zahlen kann.

Ihr kommt hier einfach so vorbei, und erdreistet euch, meine Blogbeiträge auch noch zu LESEN! Oder gar die Musikbeiträge ANZUHÖREN! Manche dürft ihr sogar HERUNTERLADEN!

Sogar Videos!

Und ihr zahlt keinen Penny dafür! Schweinebande! Also ab sofort muss Google mir aber sowas von zahlen, wenn ein Suchergebnis von blogofon.ch angezeigt wird! Und Videos und Musik sind ab jetzt nicht mehr in Deinem Land verfügbar! Ha!

Dann … ja DANN kann ich bestimmt davon leben! Weil das ist ja mein verbrieftes Recht! (wo war das noch mal gleich verbrieft?)

#schnappatmung #umkipp

Geistiges Eigentum

Habe gerade die Lektüre von Cory Doctorow’s Buch „Pirate Cinema“ hinter mir (man kann das dort übrigens gratis als eBook herunterladen), und muss wieder über Urheberrecht und Geistiges Eigentum nachdenken.

Der Begriff des „Eigentums“ an sich ist ja schon sehr alt. Eigentlich seit es Zivilisation gibt (und vor allem Währungen) gibt es ein „meins“ und „deins“. Hingegen ist das „geistige Eigentum“, also den Anspruch auf alleinige Nutzung einer Idee oder eines „Werkes“, relativ jung. So kamen die ersten verbrieften Schutzrechte erst im Spätmittelalter zutage. Eine vertragliche Einigung auf eine standardisierte Handhabung gar erst Ende des 19. Jahrhunderts. 

Etwa zur gleichen Zeit wurde auch das Patentwesen etabliert, wenn auch etwas früher, und etwas verbreiteter.

Aber was ist eigentlich „geistiges Eigentum“? Ist es nicht letztlich nur ein „Claim“ auf eine Idee? Tadaa, ich habe diese Idee, und die gehört nur mir?

Offensichtlich war und ist es aber immer wieder so, dass an verschiedenen Orten zu verschiedenen oder gar zu gleichen Zeiten völlig verschiedene und voneinander überhaupt nichts wissende Menschen die gleichen Ideen haben. Mit der wachsenden Weltbevölkerung wird das rein statistisch gesehen schon immer öfter vorkommen müssen. Und die Patentverzeichnisse, Musik- und Filmkataloge, Archive sind nicht für jeden in voller gänze zu jeder Zeit zugreifbar, um nachschauen zu können „oh, schon weg, schade“. Klar, das Internet erleichtert die Suche, doch auch dort (man mag es kaum glauben) findet man nicht alles. Und gleich. Und korrekt.

Wenn es aber nun so ist, dass eine Idee gar nicht auf eine einzelne Person zurück geht – oder gehen kann, denn die Realtität beweist das ja immer wieder – darf dann eine Person (oder heutzutage eher deren Rechteverwertungsgesellschaft) überhaupt einen Anspruch darauf erheben?

Darf das finden einer Idee als Rechtsgrundlage zum Geldverdienen überhaupt herhalten?

Oder blockiert dies nur den Kreativitätsprozess einer ganzen Gesellschaft? Denn schliesslich werden Ideen oft ja nur auf Basis anderer Ideen gefunden. Und so noch cleverere Lösungen gefunden, die vielleicht viel besser sind, als die bisher verfügbaren. Verbauen wir uns hier nicht komplett die Zukunft, wenn Heerscharen von Anwälten uns bettelarm und in den Knast klagen, nur weil wir ein Urlaubsvideo mit einem Top10 Hit unterlegt in’s Netz stellen?

Ist es wirklich so vermessen, den Schutz der kommerziellen allein-Verwertung von Ideen komplett anzuzweifeln?

Vermutlich kommen jetzt die Leute, die die „wir werden alle sterben!!1elf!“-Keule rausholen, und sagen, wenn einfach so kopiert wird, dann gehen ganze Industriezweige pleite. Können Musiker nicht mehr ihre Miete zahlen.

Ich denke dann immer – und ein Autor wie Cory Doctorow zeigt das eindrucksvoll – selbst wenn man alles kostenlos im Netz herunterladen kann, bleibt dort immer noch genug Geld für die „Schaffer geistigen Eigentums“ übrig. Klar, man kann dann halt nicht mehr mit jeder Scheisse stinkreich werden.

Aber ist das nicht auch gut so?

 

Not worth reading

Roger Schawinski. In Deutschland allenfalls bekannt als ehemaliger CEO vom Fernsehsender SAT1, ist er doch in der Schweiz eine „schillernde“ Medienpersönlichkeit.

Nun hat er in den letzten Jahren ein paar Bücher geschrieben, davon so wie ich das überblicken kann das erste namens „Lebenslust bis 100 – das Ego Projekt“ – ich bekam es von einem Freund geschenkt, weil Schawinski darin auch seine Lauferfahrungen schildert.

Ich kann nur jedem abraten, seine Lebenszeit mit dem Buch zu verschwenden. Hier werden Binsenweisheiten in Reihe abgespult. Eigenerlebnisse zur allgemeingültigen Regel erklärt. Einem zur Einnahme von Vitaminpillen und Besuch beim Guru empfohlen. Ohne fundierte Begründungen. Und aus der Situation eines Multi-Millionärs lässt sich natürlich sehr vieles, sehr einfach darstellen.

Wer nicht weiss, dass zu viel Essen und zu viel Alkohol schädlich sind, dass man bei einer Rente ab 65 noch Geld für 35 Jahre braucht, wenn man 100 werden will, dass man nicht unvorbereitet bei einem Marathon mitmachen soll – ja wer das nicht weiss, dem hilft auch so ein Buch nicht, weil der- oder diejenige ist einfach nur doof.

 

Ken Follett – Die Pfeiler der Macht

Von Ken Follett heissen ja irgendwie alle Bücher so ähnlich. „Die Säulen der Erde“, oder „die Brücken der Freiheit“ – irgendwie hat der Mann einen Hang zu Monumentalbauwerken. Sollte man mal untersuchen ;)

Nach Weihnachten gab es bei „12 Tage Geschenke“ von Apple nun also dieses Buch gratis, und ich habe mich seit langem mal wieder durch gerungen, kein Sachbuch, sondern einen Roman zu lesen. Wer gerne mal reinschnuppern möchte, hier ist eine Leseprobe (anklicken, öffnet in neuem Fenster).

Ich muss sagen, das Lesen fiel nicht allzu schwer. Allerdings ist es dann doch recht leicht verdaubare Kost, der Plot an vielen Stellen total vorhersehbar und geradlinig, so dass es eigentlich gar keine echten Überraschungen gibt. Es wird intrigiert, getötet und gepoppt, es hat die übliche „vom Aschenputtel zur Prinzessin und wieder zurück“ Geschichte.
Nebenbei erfahren wir aber auch, was wahrscheinlich auch heute noch zu Bankenkrisen führt: die Bereicherungs- bzw. Macht-Sucht einzelner Leute.

Kann man das Buch empfehlen? Nun ja. Lest lieber Seth Godin, da habt ihr mehr davon ;)