Star-Trek will warping, ich nicht.

Leute, die nicht an 3D-Druck interessiert sind, bitte weitergehen, hier gibt’s nichts zu sehen ;)

3D Druck mit Warping
Warp 9!

Insbesondere bei ABS-Plastik-Drucken ist so etwas wie auf dem Bild fast nicht zu vermeiden. Sogenanntes „Warping“, sprich eine Verformung der Kanten des Druckes, die sich langsam aber sicher bei höher werdendem Druck von der Platte lösen. Da kann man heizen, wie man will, mit den Parametern spielen, einen sog. „Brim“ verwenden (Cowboy-Hut-Krempe, wo die unterste Lage quasi etwas breiter gedruckt wird) – es hilft alles nichts. Das kann (wie bei mir) schon mal sehr frustrierend sein (besoders, wenn man einen Schrank voll mit ABS Plastik hat…;-).

Manche Zubehör-Höker bieten dazu „3D-Print-Kleber“ an. Habe ich jetzt persönlich noch nicht ausprobiert, kann mir aber vorstellen, dass das hilft.

Was aber nach meinen ersten Versuchen vom Wochenende echt „der Burner“ ist: man kann diese Art „Kukident-Haftcreme“ auch selber herstellen! Einfach in ein verschliessbares Glas ein wenig Aceton, dazu ein kleines Stück Print-Abfall-Plastik (am besten in der gleichen Farbe, wie der Druck) darein. Dann warten, bis sich das Plastik komplett im Aceton gelöst hat (Schütteln hilft). Dann mit einem Wattestäbchen auf der Heizplatte (am besten direkt auf’s Kapton-Tape) einen dünnen Film auftragen (das muss nicht besonders ordentlich sein). Damit trägt man gaaaanz wenig Plastik auf die Heizplatte auf, welches dann ausreicht, um den Druck in der Tat bombenfest auf der Platte zu halten.

Ich hatte seit dem NULL warping mehr mit ABS, selbst bei recht hohen Drucken, wie z.B. diesem Kazoo:

Kazoo beim Druck
Kazoo beim Druck

Bei PLA ist das zwar nicht so ein grosses Problem, aber vielleicht kennt jemand von Euch dort eine ähnliche Lösung?

 

Buchstaben und Zahlen sind super!

So wie bei M25. M25, das ist dieser Wunsch-Problembär. Also „Wunsch-„, weil er eigentlich noch kein Problem ist, aber sich einige Leute wünschen, dass er eins wird, und darum wieder in’s Jagdhorn getutet werden kann.

Ich finde das super mit den Bezeichnungen für diese Tiere. M25. M, wie … Magnifique! Und 25 wie…. auf einer Skala von 1-10!

Warum nicht auch Menschen so bezeichnen? Namen kann sich doch sowieso keiner merken. Und erst das Kopfzerbrechen bei der Geburt! Namensbücher werden gewälzt, und am Schluss heisst der Thronfolger doch wie der Opa oder der Oberarzt.

Z17. G27. P11. Das reicht doch. Namen kann sich eh kein Schwein, äh Bär, merken.

3D Druck polieren

Ihr kennt das. Der Nerd von nebenan (ich) gibt ständig mit seinem 3D Drucker an. Dabei sind die Drucke doch so schlecht, dass man da sogar die einzelnen Schichten noch sieht.

Jetzt kann der Nerd von nebenan (ich) noch mehr angeben. Die Methode, dass man ABS-Plastik-Drucke mit Aceton „glätten“ kann, funktioniert tatsächlich:

glatteOberfläche

Die einzelnen Schichten sind tatsächlich fast nicht mehr sichtbar, und es entsteht eine glatte, glänzende Oberfläche.

Ich mache das so (Nachmachen auf eigene Gefahr!!!):

Eine Dose Mais kaufen. Dose Mais öffnen, Mais essen. Dose ausspülen. Aceton aus dem Baumarkt kaufen (Nagellackentferner ist oft nicht stark genug, und stinkt zudem oftmals noch nach Parfüm). Ein Gestell basteln (möglichst aus Metall, hier kommt das Druckobjekt drauf, damit es nicht im Aceton steht). Draht dran basteln, damit man das Gestell samt Druck in und aus der Dose befördern kann. Dann ein wenig Aceton (etwa 3-4 mm Boden bedeckt) in die Dose. Dann den Druck auf das Gestell und in die Dose. Dann Dose auf den Herd, Abzugshaube auf Vollgas. Platte anschalten, für den Anfang bis es warm ist auf voll, wenn das Aceton anfängt zu blubbern (bitte nur gelegentlich in die Dose schauen, der Dampf ist nicht gesund!) runterschalten auf „ganz kleine Flamme“. Blubbern muss das eigentlich nicht, es soll nur das verdampfen beschleunigt werden. Dann sollte man schon sehen, wie die Oberfläche vom Plastik anfängt, zu glänzen. Wenn ein zufriedenstellendes Aussehen erreicht ist (sollte schon nach 3-4 Minuten der Fall sein!), Dose von der Herdplatte nehmen, und das Gestell mit Druck vorsichtig auf ein Abtropftuch stellen, am besten nach draussen, damit es noch Ausdampfen kann. Das Aceton arbeitet noch bis zu einer halben Stunde weiter in dem Plastik, daher vorher möglichst auch nicht mit den Händen anfassen. Fertig! Das Rest-Aceton bitte nicht in den Ausguss, sondern sammeln und an der Entsorgestelle abgeben.

Was macht das Aceton? Es ist ein starkes Lösungsmittel, welches das ABS Plastik auflöst. Durch den Dampf entsteht also ein dünner Plastik/Aceton Film, der für die glatte Oberfläche sorgt. Deshalb sollte man das ganze auch nicht zu lang in dem Dampfbad lassen, weil sonst der Druck am Ende weg ist.

Zum Abschluss bleibt noch zu sagen: das funktioniert NUR mit ABS. Wer das mit PLA versucht, wird sein flüssiges Wunder erleben.

Das Soziale Netz der Zukunft – ein alter Hut

Auf der Re:publica 2014 hat Michael Seemann beschrieben, wie seiner Meinung nach das „perfekte“ Soziale Netzwerk auszusehen hat.

Hintergrund der Diskussion ist der Drang, wieder Hoheit über seine Daten zu gewinnen, also nicht alles Faceglewitter in den Rachen zu schmeissen, sondern es dezentral zu speichern. Da fällt mir dann (wie ihm auch) z.B. Diaspora ein. Nachteil dort ist: du findest niemanden. Und er hat Recht, wenn er sagt: Alle sind bei Facebook, weil alle bei Facebook sind.

Als Lösung schlägt er vor, die Daten dezentral zu halten, aber eine zentrale Suchinstanz zu haben. Und ihm fällt dabei nicht auf, dass er da etwas beschreibt, was jetzt schon seit über 20 Jahren erfolgreich genau so läuft: das Internet an sich. Das Internet besteht letztlich auch aus einer Summe an dezentralen Servern. Und Anfangs war dort das Problem, dass man Inhalte nicht gefunden hat. Und dann gab’s irgendwann Yahoo und dann Google, und alles war böse gut.

Also ja, Michael Seemann hat Recht, so wird das wahrscheinlich Erfolg haben. Aber so neu ist diese „Erfindung“ nicht.

Hier ist alles super!


Seit langem sind wir mal wieder mit der ganzen Familie in’s Kino. Und nach erfolgreichen Überredungsversuchen, dass unsere Tochter mitkommt, haben wir uns „The LEGO Movie“ angeschaut.

Meine Erwartungen waren entsprechen niedrig – ein 1h40m langer Werbefilm für LEGO? Was kann da schon herauskommen.

Trotzdem: die Erwartungen wurden weit übertroffen! Hier nimmt sicher der Konzern selber von vorne bis hinten auf die Schippe, die Story ist kurzweilig, und mit einem unerwartetem Ende. Der (Anti-)Held fräst sich munter durch verschiedene Legowelten, und der Witz ist nicht nur platt, sondern zum Teil auch „Amerikanische-Vorstadt-Gesellschaftskritisch“.

Wir hatten alle vier Spass, selbst unsere Lego-Verweigererin. Daumen hoch, hat Spass gemacht!