Für eine Angleichung von Patent- und Urherberrecht

Patente haben eine Schutzfrist von 20 Jahren. Danach geht das Recht an einer Erfindung an die Allgemeinheit über. Patente werden ausserdem Geprüft auf Neuheit, Erfinderische Tätigkeit und Zweckmässigkeit der Lösung (Ausnahme: Schweizer Patent, da wird nicht so sorgfältig geprüft, es sei denn, man klagt oder zahlt).

Urheberrechte haben eine Schutzfrist von 50, 70, 80, 99 oder 100 Jahren (je nach Land, siehe Wikipedia). Die Neuheit eines Werkes wird nicht geprüft. Urheberrecht entsteht einfach mit der Schaffung des Werkes.

Haben von der „geringen Schutzfrist“ Firmen Schäden hinnehmen müssen? Nein. Oftmals ist das Gegenteil der Fall. Beispiel Fischer-Dübel. Die Firma stand kurz vor dem Konkurs, die Schutzfrist lief ab. Billige Konkurrenz kam aus China. Was ist passiert? Die Firma hat sich gerappelt, steht wieder gut da. Optimierungszwang und Konkurrenz haben hier das Geschäft belebt, und die Firma gezwungen, besser zu arbeiten, und innovative Produkte zu schaffen.

Ich wäre dafür, die Schutzfristen vom Urheberrecht zu kürzen, sowie Urheberrechte anmeldepflichtig zu machen, wie bei Patenten. Ebenso bin ich für eine Prüfung von Urheberrechten, bevor diese erteilt werden. Nach Ablauf von 20 Jahren geht das Recht an die Allgemeinheit über.

Somit werden drei Sachen ermöglicht:

1. Das viel besungene Lied der Content-Industrie ist immer noch möglich: Autoren können mit Ihren Werken Geld verdienen. Meistens ist ein Werk doch sowieso die ersten paar Jahre gefragt. Ausser eben die „Evergreens“, wo sich One-Hit-Wonder-Leute von 1966 heute immer noch ohne neue Werke zu schaffen auf ihrem dicken Arsch sitzen können und prima davon leben.

2. Rechtsstreit wird reduziert: es werden weniger Werke angemeldet werden, da gar nicht alle das machen wollen. Die Prüfung (wie bei Patent) schafft mehr Klarheit über die „Neuheit“, und das wirkliche Urheberrecht. Klar, bei der Prüfung fällt mehr Aufwand an, aber da könnten sich ja die Abmahnanwälte mal konstruktiv versuchen, statt destruktiv Leute zu verklagen.

3. Die Offenheit der Rechte an vielen Werken wird einen Boost an Kreativität, Remixes, Inspiration freisetzen, die vielleicht eine neue Schaffens-Ära startet, und die Menschheit auf ein neues Kultur-Level hebt. Naja vielleicht schiesse ich hier ein wenig über das Ziel hinaus ;-)

Aber so wie ich die Politik kenne, wird eher das Patent- dem Urheberrecht angepasst, statt umgekehrt :-(

Wieso, der ist alte doch noch gut!

Kennt ihr den Spruch? Wenn Mann mal wieder einen neuen Rechner, vorzugsweise den für guuut vierstellig, aus dem Obstladen kaufen will?

Wieso, der alte ist doch noch gut.

Nun. Ich habe mich _zum_aller_ersten_Mal_ entschlossen, dass es bei mir diesmal wirklich so ist.

Das Macbook Pro von 2010 läuft einfach auch noch supersolide. Das einzige: mit Virtuellen Maschinen wird’s mit 4GB etwas langsam, und der Platz auf der 80GB Flash-SSD Startdisk wird regelmässig eng. Aber ich hatte damals eigentlich schon vorgesorgt: i7 Prozessor, und Bildschirm mit 1680×1050 Auflösung. Eigentlich wollte ich dieses Jahr wieder einen iMac kaufen.

Bildschirmfoto 2013-03-24 um 21.05.51

Aber nun. Die neue 500GB Samsung SSD und ein RAM-Upgrade auf 8GB reicht aber für jetzt (noch?) wirklich. Ich kann nach 3 Jahren immer noch flüssig mit dem Ding arbeiten. Apple muss sich also schleunigst etwas einfallen lassen, damit sie mir noch neue Rechner verkaufen können ;-)

Deutschlands kaputte Demokratie

Eine „Idee“ wird von einem grossen Verlagshaus in die Politik eingebracht. Eigentlich ist bei den Bürgern, bei Experten, selbst bei Journalistenverbänden niemand dafür, ja alle finden die „Idee“ sogar schädlich.

Trotzdem wird es als Gesetz formuliert. Und es passiert den Bundestag, mit Mehrheit der Regierungskoalition. Die Bürger, Experten und Journalistenverbände sind fassungslos. Aber die Opposition war ja dagegen. Und es gibt ja noch den Bundesrat. Wer hat dort die Mehrheit? Richtig. Eben diese Opposition.

Also kommt demnächst das Gesetz vor den Bundesrat. Und was macht die SPD? Nichts. Nichts!

Wie kann das sein, dass hier Einzelinteressen weniger Lobbyisten entgegen dem Mehrheitswillen in der Bevölkerung in ein Gesetz gegossen werden? Ist das noch Demokratie?

Ich denke nicht. Armes Deutschland.

Die bessere Alternative zu File-Share-Hostern

Rapidshare dezimiert die Dateien, Mega ist immer am Rande der Schliessung, diverse andere Share-Hoster werfen das Handtuch – aber warum brauchen wir die überhaupt?

Die bessere Alternative wäre doch, symmetrische statt asymmetrische Breitbandinternet Anschlüsse zu hause zu haben. Das heisst genauso viel Upload Speed, wie Download Speed. Dann einfach eine dicke Festplatte an den Router, der eh schon daheim steht, das ganze auf IPv6 mit Regulierung der Anzahl der Nutzer, und fertig. Wer braucht dann noch Share-Hoster? Flatrates haben wir doch sowieso schon alle (ok, nur in der „ersten Welt“, aber die Schmalbandländer laden auch nichts von Sharehostern. Dauert zu lange.)

Wie viele Paradigmenwechsel pro Jahr verträgt der User?

Nachdem der Blackberry Chef (ja, auch z.T. zurecht) über das 5 Jahre alte Homescreen-Design des iPhones ablästerte, und alle Apple-HasserNichtsogernmöger das gerne als Shitstormvorlage nehmen, möchte ich das gerne einmal von einer anderen Seite betrachten.

Mr. Blackberry meint, der Markt sei schnell und innovativ, also muss man fast-paced immer alle Innovationen mitmachen. Ich bin mir da nicht so sicher.

Ja, es gibt „early-everything-adopter“, die immer jedes neue Gadget, jedes neue Update und jeden neuen Tweak haben müssen. Für diese Leute ist das Apple UI wirklich „alt“. Beruflich habe ich aber mitlerweile mit Leuten zu tun, die sich nach 30 Jahren im Beruf nicht mehr an eine neue Benutzeroberfläche für unsere Software gewöhnen wollen oder können. So implementieren wir auf hochmodernen Rechnern und Technologien ein Nutzerinterface von Annodazumal. Ich glaube, dass dies beschränkt auch für den Smartphone-OS Markt zutrifft. Viele Leute haben sich einfach an den Homescreen gewöhnt. Ein Umstieg für nicht-Nerds vom iPhone auf Android ist durchaus nicht so leicht, wie viele Nerds immer behaupten. Viele der heutigen Smartphone Nutzer/innen können nicht einmal mit einem PC umgehen. Man denke auch nur an die vielen „Mach-dass-das-UI-wieder-so-aussieht-wie-bei-Windows-2000“-Hacks für Windows Vista/7/8 – weil vielen Leuten das Umgewöhnen so schwer fällt.

Ist es also gut, jedes Jahr radikale Änderungen an der Bedienung zu machen, wenn man schon eine grosse Nutzerbasis hat? Wie viele Paradigmenwechsel verträgt der Durchschnitts-User pro Jahr?

Ohne Frage kann man sehr viel verbessern an iOS. Gerade ein so zentrales Element wie den Home-Screen dürfte aber Apple bei den nächsten Updates nur graduell ändern. Eigentlich so, wie sie es bei Mac OS X schon seit Einführung tun. Sonst wandern eher noch mehr Nutzer ab – und mal ehrlich, wie viel Prozent der Nutzer sind Nerds?

Mach flott den Schrott

Mein MacBook Pro ist mit seinen 15 Zoll für den Bus und die S-Bahn zu gross. Mit meinem iPad kann ich nur mühsam Texte schreiben. Und auch nicht programmieren.

Aber da war ja noch das alte weisse Intel MacBook. Wegen Core Duo Prozessor von Apple schon auf’s Altenteil geschickt, konnte ich also auch nicht mehr wahnsinnig viel damit anfangen. Aber die Grösse fand ich schon immer gut (13 Zoll, für unterwegs finde ich das ideal). Dank @frazer2 kam ich auf die Idee, einfach statt Mac OS X 10.6.8 (das neueste was Apple erlaubt) Linux Mint drauf zu nudeln.

Was soll ich sagen. Es ist eine brauchbare unterwegs-Schreibmaschine geworden. Installation total problemlos, Hardware funktioniert alle, einzig das Tastaturlayout war noch anzupassen, was die Sondertasten angeht. Akkulaufzeit ist würde sagen identisch mit Mac OS, und der Akku ist ja nun auch nicht mehr der frischeste.

Sehr schön finde ich auch den „Cinnamon“ Window-Manager. Erinnert bei vielen Sachen an Mac OS und ist dabei in keiner Weise aufdringlich.

In der Arbeit habe ich Ubuntu. Mint basiert zwar auf Ubuntu, ich finde aber, dass viele Dinge in Mint einfach besser gelöst sind. Ich kann verstehen, dass die Linux Distribution immer erfolgreicher wird. Wer mag, kann sich auf der Webseite Screenshots anschauen, oder eine Live-DVD runterladen, mit der man es einfach mal ausprobieren kann. Ich habe jedenfalls Spass damit, und meine kommenden Arduino-Basteleien werden auf dem reaktivierten Macbook stattfinden :)

Vorauseilender Gehorsam: Wie ein Gesetz die Branche verunsichert

Kaum ist die Abstimmung über das Leistungsschutzrecht im deutschen Bundestag gelaufen, zeigen sich erste Schatten des (noch nicht vom Bundesrat verabschiedeten) Gesetzes in der Branche:

Neben golem.de hat auch heise.de ein Statement veröffentlicht, in dem man dem geneigten Blogger und Aggregator in vorauseilendem Gehorsam weiterhin erlaubt, Ausschnitte aus Artikeln zu rezitieren.

Auch die Ankündigung einiger Aggregatoren, wie z.B. Rivva, die ebenfalls vorauseilend auf Nummer sicher gehen wollen, und schon mal ihre Zitate kürzen, zeigt welche grosse Unsicherheit dieses Gesetz schafft – und damit eine Goldgrube für Anwälte werden wird.

Leider definiert es in der letzten „last-Minute“ Fassung nicht genau, wie kurz diese „kürzesten Ausschnitte“ sein dürfen, die man nun doch noch zitieren darf.

Wie unfähig ist eigentlich der deutsche Bundestag, dass er nicht in der Lage ist, hier einen klaren, eindeutigen Text zu fabrizieren? Aber die Anwälte freuen sich sicher jetzt schon. Das gibt schön lange Gerichtsverfahren und Abmahnwellen. Denn letztere will ja der Bundestag auch nicht begrenzen.

Raspberry Pi Alternativen

Mittlerweile gibt es den Minicomputer Raspberry Pi ja doch fast an jeder Ecke. Allerdings hat dieses kleine Gerätchen doch den einen oder anderen Nachteil – z.B. wenn es um die Stromversorgung der USB-Ports mit mehr als 100mA geht (z.B. für eine Festplatte).

Zum Glück gibt es aber auch Alternativen, hier eine kurze Auflistung:

Cubieboard:

Cubieboard

– Preis: ab 49 USD
– kann noch in China bezogen werden
– europäische Händler momentan fast alle ausverkauft
– ähnliche Grösse und Performance wie Raspberry Pi, dafür mehr Power auf dem USB
– Android und Linux

Hackberry:

Hackberry

– ab 65 USD
– Mehr „Pfupf“ als RasPi, dafür keine Digitalen Ein-/Ausgänge
– 4GB Flash und WLAN schon on board
– Android und Linux
– Bei Miniand bestellbar

Beagle Board

Beagle Bone

– gibt’s in mehreren Varianten
– i.d.R. teurer als die oben genannten
– Vertrieb über Distributoren – auch in der Schweiz
– Hardware ähnlich wie RasPi

Odroid:

Odroid X2

– wer einen sauschnellen Rechner im Mini-Format möchte, und auf digital PIN I/O verzichten kann, für den ist das wahrscheinlich das richtige
– kompakte Grösse, Quad-Core Prozessor
– Android und Ubunutu (Desktop-Ubuntu)
– von 89 bis 140 USD

Deutschland hat das Internet nicht verstanden.

Nun ist es also soweit: der Bundestag hat beschlossen, ein Gesetz zum „Leistungsschutzrecht“ zu verabschieden. Dabei handelt es sich um ein Privileg-Recht, ausschliesslich für Presseverlage, um verhindern zu wollen, dass Google Ausschnitte in Portalen wie z.B. Google-News verwendet.

Bye bye Deutsche Presseverlage. Hier schaufelt ihr euch euer eigenes Grab. Denn dieses Gesetz (sofern es denn auch noch durch den Bundesrat kommt – mit Rot/Grüner Mehrheit, die hatten immerhin dagegen gestimmt) wird eben nicht wie gewünscht dazu führen, dass plötzlich Firmen wie Google (und abgemahnte Blogger, denn das wird zwangsläufig folgen) öffentliche, ohne Zugangsbeschränkung im Netz stehende Texte eifrig lizenzieren und bezahlen. Nein. Sie werden einfach nicht mehr zitiert werden. Und dadurch nicht mehr in Suchergebnissen auftauchen. Und dadurch auch kaum noch beachtet werden. Der Klick bei Google geht schneller, als eine Adresse im Browser einzutippen.

Das ist Denke von Vor-vor-Gestern. Und zeigt, wie wenig die Verlage und auch die Bundestagsabgeordneten das Internet verstanden haben. Wenn ich mein Fahrrad nicht abgeschlossen an die Strasse stelle, und jemand nimmt es und fährt damit, dann zahlt mir das keine Versicherung. Das wollen aber die Verlage. Und zwar als alleiniges Privileg. Sie stellen Sachen öffentlich in das Internet, und keiner darf es benutzen. Aber genau dafür wurde das Internet erfunden. Um Sachen bereit zu stellen, die ALLE NUTZEN DÜRFEN, OHNE BESCHRÄNKUNG! Und weil man das eigentlich vorher weiss, ist das auch kein Diebstahl. So wie man beim Fahrrad weiss, das man es nicht unverschlossen an die Strasse stellen sollte.

Also werden deutsche Nutzer in Zukunft in Österreich Nachrichten lesen. Oder in der Schweiz. Oder per Google-Translate übersetzt in USA. Wen stört’s? Wahrscheinlich nur die Verlage.