Skubocaster, Teil 1: Unboxing

Der Weihnachtsmann hat mir – trotz per Ehefrau verhängter „Es kommt keine neue Gitarre ins Haus, wenn keine alte raus fliegt“-Sanktion – einen Bausatz der Firma Rocktile für eine Fender Strat-Kopie unter den Weihnachtsbaum gelegt. Das wird nun also mein Bauprojekt für den Januar. Das Unboxing habe ich hier schon einmal dokumentiert.

Rocktile box

 

Aus einer schnöden Pappschachtel kommt meines Erachtens sehr gut verpackt der sauber sortierte Inhalt zum Vorschein. Es folgt die erste (positive) Überraschung: die Bedienungsanleitung ist auf deutsch und englisch. Ich hätte jetzt eine schlecht aus dem Chinesischen per Google-Translate übersetzte Anleitung erwartet. Aber die Anleitung liest sich gut, jeder Schritt ist ausführlich beschrieben, so dass ich mich tatsächlich nach komplettem Durchlesen in der Lage sehe, diese Gitarre tatsächlich selber zusammen bauen zu können, ohne gleich alles zu versauen.

Rocktile box open

 

Schlagbrett mit Schalter, Drehreglern und Pick-Ups ist am Korpus schon vormontiert, was wahrscheinlich nur dem einfacheren Transport dient, denn zum Lackieren macht man die am besten wieder ab. Steckt man versuchsweise den Hals in die Ausfräsung im Korpus sieht das ganze tatsächlich schon aus wie eine Gitarre. Der Kopf ist absichtlich mit mehr Material belassen, damit man dort seine eigene Form aussägen kann. Um hier Lizenzkosten zu sparen, haben sie auf den klassischen Stratocaster Kopf verzichtet.

Schon fast fertig?

 

Die Mechaniken habe ich noch nicht in Augenschein genommen, ebenso kann ich zu der Qualität der Pick-Ups noch nichts sagen. Ich erwarte hier im allgemeinen eigentlich nur mindere Qualität. Bei einem Bausatz für 59 Euro (im Angebot. Mittlerweile kostet der regulär wieder 79 Euro bei Amazon) kann man da auch einfach nichts erwarten. Ich muss aber sagen, dass zumindest der Korpus, Hals und Kopf zumindest kein Balsaholz-Niveau haben, und sauber verarbeitet sind. Die Halsfräsung ist Presspassung genug, dass der Hals nicht wackelt, und es sind keinerlei Macken schon „ab Werk“ drin. Das Holz ist vorgeschliffen und vorversiegelt, so das eigentlich direkt drauf los lackiert werden kann.

Ich bin gespannt wie es wird. Als nächste Aufgaben stehen an: Kopf-Form aussuchen, und Lackierung überlegen. Ich tendiere im Moment noch zu einer einfachen Klarlack-Natur-Farbe, aber vielleicht finde ich im Baumarkt ja noch etwas abgefahrenes, was mir gefallen würde.

Einen Namen habe ich jedenfalls schon: Skubocaster :-) Ich halte euch hier über den Werdegang natürlich auf dem Laufenden. Weiter geht’s in der ersten Januar-Woche.

Wo ist das Genie in Dir?

Was macht ein Genie?

Eigentlich hat ein Genie nur die außerordentliche Fähigkeit und Einsicht, die eben nicht so offensichtliche Lösung zu einem Problem zu finden. Braucht es also einen Nobelpreisträger dazu? Muss man 10 Jahre studiert haben? Braucht man einen Doktortitel?

Hast Du schon einmal Leuten aus der Klemme geholfen, mit der zündenden Idee, die alles plötzlich so einfach erscheinen liess? Die Idee gehabt, mit der etwas funktionierte, was bislang noch nie funktionierte? Eine Person erreicht, bei der alle anderen an Unerreichbarkeit gedacht haben?

Vielleicht nur ein einziges Mal?

Kein Genie ist die ganze Zeit genial. Einstein hatte schlechte Schulnoten in Physik und hatte Probleme, nach der Uni den Weg nach Hause zu finden. Aber vielleicht ist jeder von uns irgendwie irgendwo irgendwann ein Genie.

Leider hämmert uns unsere Gesellschaft dies ohne Unterlass aus dem Kopf. Schule, unser Chef, deine Familie und ja, die Regierung (schon mal aufgefallen, dass „Regierung“ das Wort „Gier“ enthält?) tun alles dafür, dass wir unser Genie eintauschen, gegen scheinbare Stabilität und dafür ein Funktionierender Mechanismus in einer grossen Maschine zu sein.

Macht uns das aber zufrieden und Glücklich? Oder bringt es gar die Gesellschaft, die so viel dafür tut, dass wir als Zahnrädchen uns täglich drehen, auch nur ansatzweise weiter?

Start-Up ; Start-Down

Seit heute ist es nun soweit. Das Start-Up Unternehmen, dem ich seit Mitte 2010 mit Anschub geleistet habe, habe ich verlassen. Nun ist Zeit, Luft zu holen, abzuschalten, und sich damit auseinanderzusetzen, was alles gut und was alles schlecht war.

Zunächst mal möchte ich die Zeit nicht missen. Mehr oder weniger zu zweit in einer Firma – das ist Arbeit ohne Reibungsverluste. Entscheidungen müssen nicht in endlosen Meeting-Runden entschieden werden, sondern werden in der Regel kurzerhand besprochen und umgesetzt. Nötige Hardware/Software wird einfach bestellt (sofern Budget da ist). Nötige Server Software wird einfach installiert. Aber: eben alles immer selber. Ich habe glaube ich über das Wesen einer Firma mehr gelernt, als in den 6 Firmen vorher. Ich habe von Server-Administration, Programmierung auf allen erdenklichen Plattformen, Projektleitung, Consulting, Produktmanagement, Marketing und Verkauf bis zum Putzen alles gemacht. Und in jedem etwas dazugelernt.

So ein kleines Start-Up macht einem zwei Sachen auf brutale Weise klar:

Zum einen merkt man gleich, dass man im kleinen Team sehr viel effizienter ist als jede grössere Firma. Meine Kunden haben zum Teil Mühe mit meinen schnellen Reaktionszeiten gehabt, und haben für jede Änderung in Software, für die ich einen Tag gebraucht habe, zum Teil 4 Wochen zum verifizieren gebraucht.

Das andere sind jedoch die alltäglichen Limitierungen. Eine Dienstreise fünfmal überlegen müssen. Mögliche Patente danach abwägen, wann man auf welche Weise wie viel in welches Patent stecken kann, nur um ein Mindestmass an Schutz der Ideen zu wahren, ohne tausende, zehntausende von Franken investieren zu müssen. Oder auch einfach die kolossale Unbekanntheit der eigenen Firma. Kunden finden – extrem frustrierend.

Tolles Produkt! Leider gerade kein Projekt…

Mut machen einem die Gespräche mit (leider nie zu diesen gewordenen) potentiellen Kunden, denen man sein Produkt vorstellt, und die durchweg begeistert sind. Frustrieren tut einen dann leider umso mehr, dass keiner bereit war, diese Produkte wirklich in eigenen Projekten einzusetzen.

So bin ich nun aus wirtschaftlichen Gründen entlassen, und werde im neuen Jahr Tablet-Software entwickeln. Ein Hobby quasi auch zum Beruf gemacht. Ein „Start-Down“? Wieder in eine (zwar noch kleine, aber doch) etwas grössere Firma.

Würde ich es wieder tun? Wenn die Idee mich reizt, wenn das Team super ist – vielleicht schon. Ich würde mir aber vorher mehr überlegen, ob das Produkt, was man entwickelt, real existierende Probleme, von real existierenden Kunden löst, und ob das Geschäftsmodell die Firma (zumindest irgendwann mal) finanzieren kann. Und diese Überlegung macht nicht nur für Start-Ups Sinn.

At the End of a Railroad Track

Photo 2012 by Christian Garbers (@skubo) ; License: CC-BY-ND

I seek salvation,
At the end of a railroad track,
With an old blind dog,
And a beat up hobo pack.

I don’t know where the railroad will take me,
I haven’t the slightest clue,
I only hope that I can see,
The truth beneath the lie.

The railroad track is long,
With lots of hills and valleys,
But I press on while singing a song,
About my life and my mistakes.

I never know if I will find,
A way to erase my sin,
Or a way to ease my mind,
And allow me to take a rest.

I just keep on walking slow,
With a song on my lips,
And my old blind dog in tow,
Searching for myself along life’s worn out track.

I seek salvation,
At the end of a railroad track,
With an old blind dog,
And a beat up hobo pack.

Thanks, Aleksander Azrael!