Wenn wir alle einfach nur nett zueinander wären…

… dann bräuchten wir ganz viel nicht. Polizeien zum Beispiel. Sicher ganz viel weniger Gesetze. Und Gerichte. Und Anwälte. Keine Gefängnisse.

Nicht mal Schiedsrichter beim Fussball. Wir könnten den Sieg einander ja einfach mal gönnen. Und wenn man dann doch aus versehen mal jemanden umgrätscht, dann kann man sich ja einfach nett entschuldigen.

Flüchtlingslager wären überflüssig. Denn es müsste ja niemand mehr flüchten (Okay, Naturkatastrophen. Aber wenn es genug nette Leute gäbe, dann müssten die Flüchtigen nicht in alle Welt verteilt werden). Keine Ertrunkenen im Mittelmeer oder im Indischen Ozean.

Die ganze Kriegsmaschinerie wäre überflüssig. Nette Menschen führen eben keine Kriege. Klar, dann gäb’s einen Haufen Arbeitslose, aber da ja alle so nett sind, gibt’s für die sicher auch eine Verwendung.

Staatshaushalte wären sehr viel einfacher schuldenfrei zu gestalten. Denn jeder zahlt ja netterweise seine Steuern. Ausserdem fallen ein Haufen Ausgaben weg (siehe oben). Ein netter Staat würde seine Gewinne dann wieder an die Bürger verteilen.

Wir bräuchten keine riesigen Müllhalden, weil es keine geplante Obsoleszenz gäbe. Netterweise halten Geräte und Konsumartikel einfach unglaublich lange. Und wenn etwas kaputt ist, wird’s vom netten Nachbarn repariert.

Ja, wenn ich ganz weit denke, vielleicht braucht es dann ja sogar kein Geld mehr? Wenn alle nett zueinander sind, braucht es dann noch ein „meins“ und „deins“?

Warum nicht diese ganze Anstrengung ablegen, diese Mühe, jeden Tag „un-nett“ zu sein? Das strengt doch an. Macht das glücklich?

Sei doch heute einfach mal nett zu einem Fremden. Jeden Tag ein kleines bisschen mehr. Vielleicht kriegen wir das dann doch eines Tages wieder hin.

Pebble, statt Abble

Ich gehört eigentlich noch nie zu den Smart-Watch-Advokaten, jedoch nachdem die Firma mit dem Apfel auch auf den Zug aufgesprungen ist, wollte ich mich dem ganzen Zirkus nicht völlig entziehen.

Nur: 400-500 CHF aufwärts, für etwas, was ich im Zweifelsfall direkt wieder weg lege? Nein. Also griff ich zum „Sonderangebot“ des insgeheimen Smart-Watch Erfinder Pebble. Dort gab es die Ur-Pebble vergünstigt, und so nur marginal teurer inkl. Direktimport aus den USA, als die meisten in Ricardo dafür haben wollten. Für also gut 100 CHF war sie meine. In schwarz.

IMG_4784Klar. Das kann man jetzt nicht 1:1 vergleichen. Das Apple Produkt kann einiges mehr, hat ein Farbdisplay, diverse Sensoren, etc.

Trotzdem gewinnt für mich die Pebble aus folgenden Gründen:

1. Sie hat kein LCD Display, und muss nicht leuchten, um etwas anzuzeigen. Darum hält die Batterie dann auch mal rund eine Woche, bevor man nur ca. eine bis anderthalb Stunden aufladen muss. Zum Vergleich: Die Apple Watch muss ca. 3-4 Stunden geladen werden, und hält gerade mal einen Tag durch.

2. Der Preis. Für etwas, was ich seit über 10 Jahren nicht mehr getragen habe, mag ich einfach nicht so viel Geld ausgeben.

Seit ca. 2 Monaten trage ich sie nun. Tatsächlich auch wider erwarten die ganze Zeit (ausser nachts – bis auf am Anfang aber dazu gleich mehr). Sie trägt sich mit dem mitgeliefertem Gummiarmband ganz angenehm. Mit Metall und Leder hatte ich sowieso immer meine Probleme (Allergiemässig). Auch beim Sport stört sie nicht. Da sie ein Kunststoffgehäuse besitzt, ist sie auch nicht sonderlich schwer. Etwas dünner könnte sie schon noch sein, da bleibe ich hin und wieder mal mit den Kanten irgendwo hängen.

Zum Sport: Meine Blog-Leser werden wissen, dass ich recht viel renne. Mit Runtastic werden beim Rennen die Zeit, Distanz und Pace angezeigt. Leider kann man die Anzeige nicht verändern (Pace ist zum Beispiel nutzlos, weil die über das iPhone GPS doch recht hin und her hüpft) – aber da ist wohl eher die App Schuld.

Apps kann man auch installieren, dazu gibt es die iPhone und Android Pebble App. Dort gibt es auch tausende von „Watchfaces“. Diese kann man auch ziemlich einfach selber machen, dazu gibt es beispielsweise einen Web-Editor.

Es gibt auch Sleeptracker Apps. Ich fand das aber nach 2 Nächten so sinnlos, dass ich es wieder abgeschaltet und die Uhr nachts abgelegt habe. Ich weiss schliesslich selber, ob ich gut geschlafen habe oder nicht, und dran ändern kann ich auch mit Daten nichts!

Zudem gäbe es Schrittzähler (in der Uhr, dazu braucht man das Telefon nicht) Location-Dienste (hierzu braucht man das Telefon) und Benachrichtigungen von Anrufen und Telefon-Notifications. Die Notifications muss man am Telefon einstellen ob und welche man bekommen möchte. Man kann allerdings ein Zeitintervall einstellen, bei dem man nicht gestört werden möchte (ich z.B. nachts).

Nach 2 Monaten Nutzung muss ich aber sagen, dass das fast alles killefiz ist, und man eigentlich so gut wie gar keine Features der Uhr braucht. Einzig die Zeit und das Datum (hey, wer hätte das gedacht!) sowie Benachrichtigungen halte ich für eine sinnvolle Anwendung. Dadurch, dass mich jetzt die Uhr benachrichtigt, habe ich das Telefon jetzt immer auf lautlos, und bekomme trotzdem jeden Anruf mit (per Vibration).

Und eben: für was taugt denn ein Briefmarkengrosses Display sonst noch? Sicher nicht zum Bilder oder Videos anschauen. Spiele schon mal gleich gar nicht (ich hab’s probiert – macht keinen Spass).

Das war eben auch schon bei der GSM-Handy-Generation im vorherigen Jahrtausend so. Dort hat man (wie jetzt leider auch Pebble) dann auch unbedingt Farbdisplays verbauen wollen. Aber die Grösse der Uhr ist eben mal limitiert. Sofern noch keine (Batterie-schonenden!!) Beamer verbaut werden macht IMHO ein hochauflösendes Farbdisplay in einer Uhr keinerlei Sinn.

Dazu kommt, dass ich auch von der Bedienung her eingeschränkt bin. Sobald ich mehr wie drei Klicks an irgendwelchen Buttons machen, oder gar Scrollen muss, ist genauso schnell das Smartphone aus der Tasche geholt. Und am Phone macht ALLES mehr Spass, was ihr auch immer in die Uhr einbauen wolltet.

Daher werde ich mir auch keine weitere Smartwatch besorgen. Nicht mal eine Pebble.

Halbzeit im Mai

Geschafft! Bergfest. Seit dem Wochenende sind über 400km auf dem Jogging-Counter.

Die heissen Tage (bis zu 30 Grad) erfordern Umplanung. Heute war ich zwar mittags noch einmal 6km rennen, aber die Mittagshitze (obwohl ich schon 11:15 los bin) ist dann doch schon ziemlich mühsam. Muss mal sehen, ob ich stattdessen mal am Morgen, oder später am Abend gehen kann. Oder ich nehme tatsächlich die Trinkflasche auch schon bei 6km Streckenlänge mit.

Ausserdem hatte ich im Mai meinen Pace-Rekord von 5:38 min/km auf 7km. Obwohl ich nicht wirklich auf Tempo trainiere, ist das doch schön zu sehen, dass es auch langsam etwas schneller wird („langsam schneller werden“ hach wie schön paradox).

Nun heisst es weiter dran bleiben. Wenn Ende Juni tatsächlich über 500 auf dem Zähler stehen, dann geh ich wohl mit dem Ziel rauf – vielleicht auf 900km, oder gar 1000? Wir werden sehen.

 

Mal wieder ohne Kaffee

Scheinbar bin ich jetzt wirklich offiziell alt[TM]. Ich vertrage keinen Kaffee mehr. Oder wohl eher das Koffein da drin. Das äussert sich in Bluthochdruck und damit verbundenen Schlafstörungen, Nasennebenhöhlenverengungen, und allen möglichen anderen Beschwerden, die ich mir gerade ausgedacht habe.

Darum ist jetzt mal wieder Schluss damit[TM]. Als Methadonprogramm kommen jetzt alle möglichen Teesorten zum Einsatz, natürlich nur die ohne Koffein. Kof-fein. Nicht Kof-fe-in. Ja ich glaube so sollte das eigentlich ausgesprochen werden. Fein. So wie der Kaffee. Hmm….

Nebenwirkungen: Ich kann um 21:36 Uhr kaum noch diese Zeilen schreiben, weil ich schon fast QWERTZUIOPÜ auf der Stirn stehen habe. Qwertzuiopü ist übrigens das Finnische Wort für „mit dem Kopf auf der Tastatur aufschlagen“. Womit es das einzige Finnische Wort ist, welches kürzer ist, als die deutsche Übersetzung.

In diesem Sinne: geniesst euren Kaffee, ihr habt jetzt mehr für euch.