Erinnern wir uns #blogstöckchen

Da wirft mir der @knaeckez doch ein #blogstöckchen rüber. Angefangen hat das mal bei @lukasepple

Ich möchte den Faden von Chris aufnehmen, auch wenn die Ursprungsidee von Lukas vielleicht nicht so ganz weitergeführt wurde.

Ich finde, dass wir nicht vergessen sollten, dass auch wir Menschen Lebewesen sind, die in der Natur entstanden, geboren und aufgewachsen sind. Dass wir diesen Planeten mit allen anderen Lebewesen teilen, und sorgsam damit umgehen sollten. Zu leicht vergisst man in seinem täglichen „zivilisierten“ Kisten-Leben, dass diese Kisten ohne die Natur „irgendwo da draussen“ gar nicht funktionieren würde. Wir wachen in einer Kiste auf, frühstücken in einer anderen Kiste. Dann holen wir unsere Klamotten aus einer Kiste, und steigen in eine Kiste, um zur nächsten Kiste zu fahren: das Büro, die Arbeit, die Schule. Hin und wieder landen wir mit jemand anders in der Kiste ;-) Zurück zur Nachhausekiste, und ein Bier aus der Kiste. Und dann ab vor die Kiste und dann in die Kiste.

Steigt mal wieder raus aus den Kisten. Schaut mal in den Wald. Auf die Wiesen. Zu den Seen, Flüssen, Meeren. Und nicht nur im Urlaub, sondern geht doch einfach mal zu Fuss zum Laden, statt mit dem Auto 20km ins Mega-Store. Ärgert euch, wie ich heute, dass Leute aus ihren rollenden Kisten einfach Zigarettenstummel Dir beim Joggen vor die Füsse werden, und dass man um MacDonalds-Müll Slalom laufen muss. Spürt den Wind, die Sonne, den Regen. Fühlt, wie scheisse sich Autoabgase atmen lassen. Und erinnert euch, dass wir diesen Planeten unter allen Lebewesen teilen müssen. Und geht sorgsam damit um.

Damit werfe ich das Stöckchen weiter zum nächsten Chris :)

Nerds in Space

Schon vor einigen Jahren hatten im CCC einige Leute die (spinnerte?) Idee, einen eigenen Sateliten ins All zu schiessen. Nun feuern ein paar dänische Nerds eine Baumarkt-Eigenbau-Rakete auf 8000 Meter, mit dem Ziel, sich selber irgendwann in den Weltraum zu befördern.

Ich frage mich dann so: wäre das in Deutschland möglich? In USA? In der Schweiz? Würde man den Luftraum sperren lassen, um ein paar „verrückten Typen“ eine selbstgebaute Rakete starten zu lassen? Man stelle sich vor, dass wären Südkoreaner gewesen. Nordkorea hätte seine Atomsprengköpfe in Position gebracht.

Insofern ist Dänemark wahrscheinlich genau das richtige Land für so etwas. Ein Land ohne Bodenschätze, und ohne grossen Einfluss auf die Weltwirtschaft (von LEGO mal abgesehen ;) Ohne Terrorverrückte Nachbarn (naja gut… Deutschland…?), die gleich die Kavalerie losschicken.

So könnte Dänemark bald zur Raumfahrernation werden. Ohne NASA. Ohne ESA. Ohne grosse Budgets. Da kann man mal sehen, was heutzutage im Kleinen möglich ist (ok, immerhin auch schon ein Budget von 500 000 Euro, aber vergleiche das mal mit der NASA), wo sich viele im grossen immer schwerer tun.

Halbzeit 44/88

Auf dem Weg zu meinem Mini-Replikator wurde es nun etwas holperig. Beim montieren der Z-Achsen-Reiter waren die Stangenlager ein wenig zu gross für die Holzeinfassung, bzw. andersherum, das Holz zu eng für die Lager. Was nicht passt wird passend gemacht, flupp waren sie drin. Leider dann die eine Schraube vergessen, die das Riemenlager hält. Ääääks. Noch mal aufmachen. War aber so fest, dass es „knuck“ machte – Holz ab. Sch…. nun gut, wieder zusammengesteckt und bisschen Leim drauf, die unendlich vielen Schrauben tun ihren Rest, und es hält doch. Die Anleitung ist leider immer mehr sehr lückenhaft, und mann muss sich viel selber zusammenreimen. Die Abbildungen sind i.d.R. nicht von meinem Drucker, sondern von einem anderen Modell, was es nicht leichter macht.

Z Reiter mit X-Motor
Z Reiter mit X-Motor

Die Montage des X-Schlittens und der Stangen mit dem zweiten Y-Reiter gestaltete sich auch schwierig. Zum einen war die Distanz, damit es auf die senkrechten Z-Achsen passt, sehr schwer einzustellen. Dann hatte ich es dran, und der ganze Salat war nicht eben. Also noch zwei, drei mal die Achsenhalter aufgeschraubt (die Schraubenköpfe halten da auch nicht ewig… :-( ) und mit biegen und gottseidank nicht brechen, samt Wasserwage in die Ebene gebracht. Puh, Halbzeit!

X-Reiter auf Z-Achsen
X-Reiter auf Z-Achsen

Für uns alle

Frau Merkel. Was nehmen sie sich eigentlich heraus? Ist Ihnen das Amt zu Kopf gestiegen? Wie kommen Sie darauf, dass Sie „für uns alle“ sprechen können?

Das Internet ist also Neuland. Für uns alle. Dann lassen Sie mich mal aus dem Neuland ein paar Fakten herausfischen:

Bei der letzten Bundestagswahl 2009 erlangten CDU/CSU zusammen 33.8% der Stimmen. Lassen wir mal die Direktkandidaten aussen vor, sonst wird das zu kompliziert. Sie haben genau 11.828.277 Zweitstimmen bekommen. Die jüngst erhobene Volkszählung hat ergeben, dass etwa 80.2 Millionen Menschen in Deutschland leben. Und ich lasse jetzt auch mal die ganzen Auslandsdeutschen weg, das macht die nächste Zahl nämlich noch schlimmer. Demnach können Sie, Frau Merkel, eigentlich nur für

14.7 %

der in Deutschland Lebenden sprechen. Möglicherweise ist das Internet für die restlichen 75.3% ja kein Neuland mehr. Denken Sie mal darüber nach.

Medienberichterstattung

Ein Freund von mir war am Wochenende in der Türkei. Er kam am Montag wieder – und zwar aus Istanbul. Istanbul? Ist das nicht da, wo gerade Kriegs-ähnliche Zustände herrschen? Wo der miese Diktator Erdogan die Massen mit Panzern niederwalzt?

Ja genau. Also Istanbul, nicht die Panzer. Meine erste Frage war, ob er irgendetwas von den Konflikten mitbekommen hat. Die Antwort war: nein, nicht wirklich. Er marschierte sogar mal friedlich mit Demonstranten, Galatasaray und Beşiktaş Fans in Richtung Taksim-Platz, weil der Weg zum Restaurant versperrt war. Ja, es gab Demonstrationen. Aber wohl ausschliesslich auf diesem Platz.

Medien verdienen Geld mit Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit erreicht man am besten mit Aussergewöhnlichem, Aufsehenerregendem, Empörendem. Darum werden diese Dinge in das Scheinwerferlicht gezogen. Und leider vielfach Überzeichnet.

Ja, es gab und gibt dort Konfrontationen. Aber unterscheiden die sich wirklich von Stuttgart 21? Von den Mai-Demos? Von Basel-FCZ nach dem Spiel? Von den Occupy-Räumungen auch in Deutschland und der Schweiz?

Es ist leicht auf „den da unten“ zu schimpfen. Kehren wir doch lieber vorerst mal vor der eigenen Tür.

Den Durchschnitt, oder das eigene?

Wie designed man ein Produkt?

Da gibt es zwei Möglichkeiten: die erste ist, man fragt alle möglichen Leute, was sie denn gerne an dem Produkt hätten. Wie es aussehen soll. Was es können muss. Wie teuer es sein soll. Bringt man dann dieses Produkt auf den Markt, nimmt man grundsätzlich jedes Feedback ernst, und ändert permanent am Aussehen, Features, Preis.

Der andere Ansatz ist, etwas nur für sich zu entwickeln. Weil man selber es toll findet, so etwas zu haben. Weil man es selber schön, nützlich, günstig findet.

Der zweite Ansatz hat den Vorteil, dass man ein klares Ziel verfolgt, eine klare Linie vertritt. Ausserdem ist es wahrscheinlicher, dass man mit grösserem Elan an die Arbeit geht. Das Produkt wird vielleicht auch mit mehr Enthusiasmus verkauft.

Beim ersten Ansatz findet man sich bald in einer Stressfalle. Schliesslich kann man es ja nie allen recht machen. Möglicherweise verschiebt sich ein Produktstart, oder es kommt gar nicht auf den Markt. Dazu ist kein Kunde wirklich zu 100% glücklich, da ja permanent Kompromisse umgesetzt werden. Oder man stört sich sogar an den vielen Änderungen, die zusammenhanglos scheinen, weil sie ja aus den Bedürfnissen völlig unterschiedlicher Leute entstammen.

Nun, auch bei dem „persönlichen“ Ansatz, sein „eigenes“ Produkt zu verwirklichen, werden nicht alle Kunden glücklich sein. Viele werden sogar schimpfen, dass das alles Mist ist. Es wird viel mehr polarisieren. Ich vermute aber, man wird damit glücklicher.