Du kummst hier ned rein: Apple kickt Flattr aus dem App Store.

Nachdem die Instacast Podcatcher App wegen Einbindung von integrierten Flattr Micropayment Services von Apple aus dem App Store geworfen wurde, ist die Empörung der User mehr als verständlich.

Auch ich – der ich Apple’s Produkte viel und gerne nutze – kann mich einer gewissen Genervtheit ob dieser pathetischen Stubbornness von seiten des Technologiegiganten nicht verschliessen. Auf der einen Seite ist die Story nicht neu: auch schon Zeitungsverleger wurden aus dem Store gekippt, weil sie ein eigenes – nicht-Apple – Zahlungsmodell in ihren Apps umsetzen wollen. Auf der anderen Seite finde ich, dass Flattr vielleicht nicht DIE, aber zumindest EINE innovative Lösung ist, um Content im Netz vernünftig zu finanzieren und zu entlohnen.

Also: Apple will in jedem Fall 30% für sich. Jedoch killt diese Einstellung jede Art von innovativen neuem Micropayment-Diensten für’s Netz – und ich finde die braucht es. Wenn sich Apple weiter so positioniert, dass an ihnen nichts vorbeigeht, dann… ja dann mache ich mal die mutige Prognose auf, dass sie in ein paar Jahren genau da stehen, wo Nokia jetzt steht (die, nur mal nebenbei bemerkt, in den letzten 15 Jahren eine ähnliche Politik verfolgt haben).

Ausserdem frage ich mich, warum sich mit diesem „alles Geld via Apple“ nicht schon lange die US-Amerikanischen Gerichte befassen. Ist dies nicht das gleiche, wie als Microsoft damals den Internet Explorer als fix integriertes Fenster zum Internet in Windows integrierte? Und was haben die damals Gerichte weltweit die Sch… aus Microsoft herausgeklagt, damit sie den IE nicht als vorinstallierte Lösung ausliefern.

Und Apple? Warum hat Apple hier einen Freifahrtschein? Ist iOS als Betriebssystem nicht schon zu gross geworden, als dass man das mit „dann kauf halt etwas anderes“ abtun könnte? Klar, man kann etwas anderes kaufen, bei dem Flattr Integration funktionieren würde. Aber wenn ich mir vorstelle, ich müsste meine gesammte Apfel-Infrastruktur migrieren, dann will ich das erstens nicht, weil mir die anderen Produkte nicht gefallen, und zweitens nicht, weil das Unsummen verschlingen würde.

Ich will aber auch Flattr Nutzen. Und in Apps integriert. Also ihr US-Anwälte, könnt ihr zur Abwechslung nicht einmal etwas Sinnvolles tun?

Never trust the Wetterarsch

Warum Apple das nicht hinkriegt, in der Wetter-App (bei uns heisst sie nur noch „de Wetterarsch„) mal eine vernünftige Vorhersage, oder auch nur ein richtiges aktuelles Wetter zu integrieren, weiss auch keiner.

Jedenfalls bin ich trotz trüben Wetterarsch-Aussichten heute mittag zur Burgruine Richterwil gelaufen, bei strahlendem Sonnenschein, sauberer Luft und Vogelgezwitscher.


Mach’s doch auch mal wie ich. Steh von deinem viel zu bequemen Bürosessel auf, iss dein Mittagssandwich bei einem Spaziergang in der Grünzone um die Ecke. Tut gut, und macht nach dem Essen wieder munter.

Ich hab Recht! Oder?

Dieses wunderbare Video (welches eigentlich nur Audio ist), über die Analyse eines Pamphlet der SPD, wie die Parteibasis mit der Piratenpartei umzugehen hat, zeigt genüsslich, wie unreflektiert viele heutzutage Meinungen aufschnappen und ungefiltert als Wahrheit wiedergeben:

Wobei ich hier eigentlich gar nicht so viel über den Inhalt des Videos schreiben möchte. Sondern vielmehr, wie darin von den erwähnten SPD Schreibern Meinungen aufgegriffen werden, die offensichtlich einfach mal so geglaubt werden, damit sie in den aktuellen Kontext passen. So werden aus allen Richtungen völlig unreflektiert, ob sie überhaupt belegbaren Wahrheitsgehalt besitzen oder gar in den Sozialdemokratischen Kontext passen, Sprüche herangeholt, eins zu eins Abgespult und per Baukasten zu einer Argumentation gegen die Piratenpartei zusammengebastelt.

Das zeigt nur zu schlimm, wie wenig sehr viele Bürger mittlerweile in die eigene Meinungsbildung investieren. Artikel, Tweets, ja „dumme Sprüche“ von Kollegen werden einfach mal so geglaubt, und in das eigene Vokabular übernommen. Fragt denn wirklich mal jemand nach? Auch nur ein winziges „wie meinst du das denn überhaupt“, oder ein „woher hast du das“ ? Diskutiert man so etwas nicht mehr untereinander?

Oder andersherum: Gibt heute denn noch irgendjemand einen schlüssige Erklärung ab, wenn eine Behauptung aufgestellt wird?

Ich habe das Gefühl, dass viel zu oft darauf verzichtet wird. Noch schlimmer: es kommt mir so vor, als würde eine Aussage sogar noch mehr geglaubt, wenn KEINE Herleitung oder Begründung enthalten ist. Schließlich ist das ja auch bequemer. Kostet keine Zeit.

Die Hoffnung an die Gesellschaft habe ich aber wirklich fast schon aufgegeben, wenn eine sich selbst als Volkspartei titulierende Organisation einfach nur undifferenzierte Polemik an ihre Basis als Argumentationshilfe andient. Wobei der Name an sich schon absurd ist, denn es enthält ja keine Argumente, sondern nur gesammelte Behauptungen.

Dem Sprecher finde ich es übrigens positiv anzurechnen, dass er seine Meinung zum bedingungslosen Grundeinkommen auch als solche bezeichnet (Ich teile sie im übrigen nicht, aber das in einem anderen Artikel). Ist es denn so schwierig, beim Argumentieren „ich denke“, „ich habe gehört“, „ich vermute“ voranzustellen (funktioniert auch in „wir“-Form)? Dies induziert beim Empfänger den Reflex, dies als persönliche Auffassung des Gegenübers zu identifizieren und nicht als „allgemein gültige Wahrheit“ zu interpretieren.

Ich wünsche mir einfach mehr Diskussion, mehr „ich Botschaften“, mehr kritisches Hinterfragen. Nach meiner Erfahrung führt stumpfe Bild-Zeitungs-Meinungs-Mache nur zu Streit, Wut, Hass und zu keinem Ergebnis. Aber viel zu Oft erwische ich mich auch selber dabei, Aussagen aus „vertrauenswürdigen Quellen“, sprich aus der Peer-Group, einfach so zu glauben. Und sehe viel zu selten bei anderen, dass Selbst- und Fremdreflektion geübt wird.

Was bleibt? Sich immer wieder selber vergegenwärtigen, woher die eigene Meinung kommt. Denkmodelle ständig überprüfen. Den Gegenüber ernst nehmen, aber nicht ungefragt „übernehmen“. Argumente verlangen, die eine Herleitung ermöglichen.

Vielleicht hilft’s.

We need a new „save“ icon!

Dieser Eintrag lässt mich aufrufen: Wir brauchen ein neues Symbol für die Funktion „Abpeichern“! Mal ehrlich: welcher 16 Jähriger iPad Nutzer versteht noch dieses Symbol?

Also: hier ein paar Vorschläge meinerseits:

Habt ihr bessere Ideen? Jedenfalls ist die Diskette wirklich nicht mehr zeitgemäss (auch wenn meine Elterngeneration noch immer hartnäckig zu CDs und DVDs „Diskette“ sagt…)

 

 

Homeoffice day – not, dafür trotzdem Klima geschont

Beim Homeoffice day habe ich zwar nicht mitgemacht, aber es lässt sich auch prima CO2 sparen, indem man bei passendem Wetter mit dem Velo ins Büro fährt.

Dadurch habe ich (bzw. werde ich noch, muss ja noch nach Hause ;) tatsächlich 165 gCO2/km * 53km = 8.745 kg CO2 nicht ausgestossen. (ok, meinen eigenen Atem mal ignoriere, ich habe sicherlich etwas mehr geschnauft, als beim Auto/Zug fahren.

Dazu konnte ich endlich mal mein Liegerad nutzen, und bin recht entspannt an meinem Office Parkplatz angekommen. Ausser der heftigen Steigung am Schluss war die Fahrt echt super easy. Und der ÖV (nebst 20 min zu Fuss laufen!) schlägt mich derzeit nur um 6-7 Minuten. Das kann ich sicher noch locker aufholen, sollte ich mehr in die Pedale kacheln. Ich war heute wirklich noch recht gemütlich unterwegs!