Wen oder was schützen das Urheber- und das Patentrecht?

War das nicht mal so gedacht:

Ein Erfinder sollte dafür geschützt werden, dass seine Erfindung nicht von einer grossen Firma, die mehr Mittel hat, um schneller ein solches Produkt auf den Markt bringen kann, kopiert zu werden.

Ein Urheber sollte dagegen geschützt sein, dass sein Werk von anderen „plagiiert“, d.h. als ihr eigenes Ausgegeben wird.

Was schützten diese „Rechte“ heute?

Konzerne sammeln Patente, und verklagen Individuen (und andere Firmen) damit sie ihre Marktmacht vergrössern, und Konkurrenz verhindern können.

Firmen und Organisationen übernehmen die vollständigen Verbreitungsrechte der Urheber, und verklagen und drangsalieren Individuen, die noch nicht einmal das Werk als ihr eigenes Ausgeben.

Ist das wirklich noch im Sinne des Erfinders? Nein. Hier geht es eben nicht um das Urheberrecht, sondern die Interessen der Rechteverwerter. Die Urheberin steht aussen vor, und kann im Beispiel GEMA/SUISA noch nicht einmal einem Podcast erlauben, ein spezielles Musikstück gebührenfrei zu verwenden, wenn sie bei der SUISA/GEMA gemeldet ist.

Wie machen wir es besser? Ich für meinen Teil werde Musikwerke von mir nicht bei der SUISA anmelden. Sie sind trotzdem urheberrechtlich geschützt. Reich werde ich davon sowieso nicht. Und ich bin gespannt, ob die „C3S“ es wirklich schafft. Lest es mal durch, tönt interessant.

Funktional kaputt.

Die Deutsche Telekom AG macht die Büchse der Pandora auf: nach jahrelangen Rumgeplänkel, dem schon anzusehen war, dass sie ja so gar nicht einsehen, dass die Nutzer die bezahlte Bandbreite ja auch tatsächlich nutzen wollen, machen sie es nun wirklich: Sie bremsen ab einem gewissen Datentransfervolumen die Nutzer aus. Von „Drossel“ ist hier die Rede, jedoch ist das nicht gedrosselt, sondern eher verkrüppelt, oder eben funktional kaputt.

Ich habe irgendwo den vergleich gelesen, dass das so wäre, wie wenn einem der Reifen platzt, und man mit Notrad weiterfahren muss. Vom Verkaufskonzept ähnlich: Ein vollwertiges Ersatzrad passt nicht mehr ins Auto, aber gegen einen Aufpreis kannst du natürlich eines haben.

De facto ist dies aber einfach nur eine versteckte Preiserhöhung. Man bekommt weniger für’s gleiche Geld. Ausserdem hinkt der Vergleich zur Telekom noch mehr: mit einem Notrad kann man ja noch fahren. Mit der anvisierten Netzbremse kann man aber gerade mal noch E-Mails schreiben. Ohne Attachments versteht sich. Obwohl man High Speed DSL gebucht hat. Das ist wie wenn man statt einem Notrad einen aufblasbaren Luftballon dabei hat, der nach 1 Meter platzt. Das ist keine Drossel. Das ist: kaputt.

Ja, die Limite, die die Telekom gesetzt hat, waren vor ein paar Jahren noch „unvorstellbar“ hoch. Aber dieser Eingriff in die Netzneutralität (denn die T-Doof-Dienste gehen ja weiter noch „full speed“) ist ein Präzedenzfall, dem wohl andere Anbieter folgen werden.

Mit Leistungsschutzrecht und Abmahnklimbim kann man doch das Internet doch einfach komplett abschaffen. Es ist ja eh kaputt.

Wann bauen wir ein neues?

10km/h

10 Kilometer pro Stunde – in unserer heutigen technisierten Welt klingt das nicht nach viel. Ja es fühlt sich gar wie Schneckentempo an. Das Auto, der Bus, das Velo, ja sogar mein Trottinette ist ja schneller.

Wenn man aber versucht, diese 10 Kilometer tatsächlich in einer Stunde zu laufen, ohne Auto, Bus, Velo, Trottinette, dann wird das auf einmal ganz anders. Falls man – wie ich – nicht zu den „schon immer viel Sport gemacht“ Leuten gehört, bekommt man nach 2 Jahren sogar gehörigen Respekt davor.

Vor gut 2,5 Jahren habe ich angefangen, zu laufen – also zu Joggen, und Volksläufe mitzumachen. Seitdem hat sich einiges verändert. Nicht nur mein Gewicht hat sich automatisch reduziert. Auch der Psyche tut es unheimlich gut, mindestens 2 mal pro Woche eine Stunde zu Rennen. Den Wind zu spüren. Dem Regen zu trotzdem. Mehr Ausdauer zu erlangen – nicht nur in sportlichen Dingen.

Nein, leider schaffe ich das nicht immer. Leider bin ich von unserer Wohlstandswelt immer noch so gefangen, dass ich es gerade in den letzten Monaten nicht geschafft habe, jede Woche die Beine in die Hand zu nehmen.

Dabei ist das bescheuert. Es macht bei fast jedem Wetter spass – sofern der Trainingsgrad stimmt. Und wenn man dann eben ein paar Wochen nicht mehr geht, stimmt er nicht mehr, und man fängt gefühlt wieder von vorne an.

Deshalb braucht es Ziele. Und mein Ziel dieses Jahr sind 10km/h, bei einem amtlich gemessenen Laufwettbewerb. Am 26. Mai in Winterthur ist es soweit, dann startet mein zweiter Versuch – kommt doch vorbei und feuert mich an! Oder lauft gleich selber mit. Laufen macht nämlich glücklich. ;)

Eine gewisse Social-Media-Müdigkeit

Ja, irgendwie haut mich das alles nicht mehr so vom Hocker. In Google+ paste ich nur ab und zu noch mal einen Link rein. Facebook schaue ich nur noch 1 mal am Tag rein, und auch nur, wenn ich Benachrichtigungen bekomme. Twitter ist mir mittlerweile zuviel Mimimimi und ausserdem wollen die ja scheinbar ihre Benutzer mit allen Mitteln vertreiben.

Deshalb bin ich jetzt wenn überhaupt noch, dann in app.net unterwegs. Es macht sich eben eine gewisse Müdigkeit breit. Die Anfangsneugier ist weg. Spannende Themen finde ich im „Real Life“ durchaus auch, und eher noch als auf diesen Plattformen. Ich mag auch einfach nicht mehr viel Zeit dort verbringen – für was, wenn nicht nur um „Nachrichten zu lesen“.

Vielleicht bin ich ja aber auch nur ein Einzelfall, und Social Media wird für immer etabliert sein. Vielleicht kippt jetzt aber auch ein Trend. Aber wer weiss das schon.

Unerträglich

Ich finde es wirklich unerträglich, dass Leute auf so friedlichen, einem mit so viel positivem Enthusiasmus aufgeladenen Events wie einem Stadtmarathon Bomben zünden. Da ist es wirklich ganz gleich wie auch immer so eine Tat motiviert ist. Sie kann nicht mit logischem, vernunftbehaftetem Denken geplant worden sein. Denn trifft sie doch nur unschuldige. Leute, die Menschen sind wie du und ich, die Spass haben an einem Gemeinschaftserlebnis einfach nur Spass haben wollten.

Es fällt schwer so etwas zu verstehen – weil man es nicht kann. Weil das so überhaupt keinen Sinn macht.

Ja, solche Tage, wie der in Boston, die lassen mich an der Menschheit verzweifeln.

Eigentlich

Eigentlich hätte es hier gestern Abend etwas neues gegeben. Ich war begeistert, dass es ein Podcast-Producer Projekt gibt, made in Germany, was unter anderem ein Plugin für WordPress bereit stellt: Podlove

Also bin ich munter daran gegangen den Plugin zu installieren, den Feed einzurichten, 4 Minuten Audio aufzunehmen, bei Auphonic zu überarbeiten und dann eine Episode im Blog zu erstellen. Zack Return. Leider nicht.

Meine bereits 2 Jahre zurückreichende Fehlentscheidung, dieses Blog mit „Standard-URLs“ zu betreiben, also dass Artikel-Links mit http://blogofon.ch/?p=1139 kodiert sind, und nicht mit http://blogofon.ch/cubieboard-vs-raspberry führt leider dazu, dass das Podlove Plugin Artikel generiert, die auf einen 404 Fehler (nicht gefunden) zeigen. Hrmpf.

Die gute Nachricht ist: so wohl Podlove wie auch Flattr wollen an einer Lösung arbeiten. Nur wird das wohl noch eine Weile dauern.

Ich habe leider bis zum Wochenende keine Zeit das Problem genauer anzugehen, jedenfalls ist eine schnelle Umstellung der URL-Methode nicht die Lösung für mich, da dann z.B. alle Flattr-Things in’s Leere zeigen würden. Die Lösung wird wohl früher oder später sowieso kommen, entweder dass Podlove nummern-URLs unterstützt, oder dass Flattr redirects unterstützt. Oder ich finde eine andere Lösung.

Bis dahin bitte noch ein bisschen Geduld. Die Podcast Folge ist bis dahin wahrscheinlich leider veraltet.

Cubieboard vs. Raspberry Pi – it depends

Grünes Licht
Grünes Licht

Seit einiger Zeit befasse ich mich schon mit Raspberry Pi und Cubieboard Kleinkomputern. Hier ein kurzes zwischen Fazit:

Es kommt darauf an, was man damit machen will. Will man einen embedded Computer, der mit Android-Apps programmierbar ist, so ist das Cubieboard gut, und macht richtig Spass. Man merkt, dass der Prozessor einfach mehr Wumms hat, als der vom Raspberry.

Will man aber ein embedded Computer, der mit Linux betrieben wird, so muss ich vom Cubieboard fast schon abraten. Derzeit gibt es nur uralt-Kernels, die z.T. instabile Hardwaretreiber beinhalten. Der Community-Support ist zudem wesentlich weniger, als beim Raspberry. Man bekommt für Linux-Problem-X beim Raspberry sehr viel schneller eine Lösung, als beim Cubieboard. Zudem hatte ich einen Spezialfall, dass ich eine Ethernet2USB Netzwerk Brücke mit Bridge-Utils bauen wollte – was mangels USB Networking support im Kernel gar nicht ging.

Preislich geben sich beide nicht viel – wenn man alle nötigen Komponenten zusammenzählt. Schliesslich gibt es das Cubie mit NAND Flash Speicher schon „on Board“.

Also: it depends.

 

Ich glaube, auch in Deutschland wäre „grün-liberal“ ein Erfolgsmodell

Wenn ich so etwas lese, krempeln sich bei mir die Fussnägel hoch. Zwangs-Kirchensteuer auch für nicht-Mitglieder?

Tut mir leid, so eine Partei kann ich nicht wählen. Da zudem auch noch „alternative Heilmethoden“ von den Grünen in Deutschland stark propagiert werden, und im Gesundheitssystem auch durch sie Homöopathie-Placebos einzementiert wurden – sorry. Ich habe grundsätzlich eine Ökologische und Humanistische Grundeinstellung (ja, mit Grossbuchstaben!). Wäre mal Zeit für eine Partei, die beides ernst nimmt?

Ich denke (auch wenn ich die in der Schweiz nicht unbedingt immer gut finde) eine „Grün-Liberale“ wie in der Schweiz könnte auch in Deutschland erfolg haben. Liberal nicht im Sinne von Brüderle’s, Rösler’s und Niebel’s Industriellen-Förderverein, sondern liberal im Sinne von humanistisch, freiheitsdenkend.

Leider weiss ich jetzt gar nicht mehr, was ich bei der nächsten Bundestagswahl ankreuzen soll. Irgendwelche Empfehlungen?