Der Solareinspeise-Unsinn

Seid ihr in letzter Zeit mal durch Deutschland gefahren? Wenn man so wie ich in der Schweiz wohnt, fällt einem sofort in jeder Ortschaft (gerade „auf dem Land“) auf, dass bald jedes zweite Dach mit Solarzellen „gedeckt“ ist. Dabei handelt es sich in der Regel um Einspeiseanlagen, d.h. im Haus befindet sich irgendwo ein Wechselrichter, der den von den Zellen produzierten Gleichstrom in Wechselstrom wandelt, mit dem Netz synchronisiert (das muss ja „im Gleichtakt zappeln“) und so die Energie ins Netz „einspeist“.

Bei Windkraft ist das ähnlich, die werden i.d.R. auch in das Stromnetz eingespiesen. Beide Energiequellen haben das Problem, dass sie nicht „steuerbar“ sind, d.h. Sonne und Wind sind halt da, und können nicht bei Bedarf an- und ausgeknipst werden. Leider deckt sich der Strombedarf der ans Netz angeschlossenen Bürger i.d.R. nie mit der Verfügbarkeit von Wind und Sonne. Somit braucht es „Ausgleichskraftwerke“, das sind dann meistens Pumpspeicherwerke und Gasheizkraftwerke, die diese Schwankungen sehr kurzfristig ausgleichen müssen. Atom- und Kohlekraftwerke haben mit so schnellen Ausgleichsübungen so ihre Mühe, so dass der Ausbau von Solar tatsächlich in Teilen zu einer verstärkten Verbrennung von Gas geführt hat.

Irgendwie ist das also alles viel zu kurz gedacht. Mit Solar und Wind alleine kann so nie ein – für grosse Kraftwerke konzipiert und ausgebautes – Netz funktionieren.

Ein besserer Ansatz wäre doch, statt einzuspeisen, auf Privathäusern installierte Solarenergiequellen ausschliesslich für den „Eigenbedarf“ zu konzipieren. Warum nicht auch im Haus kleinere Energiespeicher installieren (z.B. Akkus, Druckluftspeicher, Mechanische Speicher, da gibt es viele Varianten), die mit der Überschüssigen Energie tagsüber befüllt werden, damit man damit zumindest über die Nacht kommt, oder besser über ein paar Tage, falls die Wolkenlage mal länger die Lichteinstrahlung vermindern sollte? Warum nicht den Hausstromkreis dann komplett vom Netz trennen, und wenn dann mal Spitzenlasten auftreten, können die Batterien zum günstigen Nachtstrom zusätzlich aus dem Netz betankt werden? Da könnte man sogar überlegen, ob es wieder Sinn machen würde statt eines Wechselstromnetzes innerhalb des Hauses ein Gleichstromnetz zu installieren – dann würden weitere Energieverluste durch Umwandlung der Spannung der Panels/Batterien wegfallen. Im Prinzip laufen die meisten Geräte im Haushalt innen drin ja sowieso mit Gleichspannung, auch hier könnte man bessere Effizienz erreichen, wenn die Geräte entsprechend modifiziert werden. Ein Wechelspannungsnetz wurde letztlich nur eingeführt, weil sich der Strom so besser über weite Strecken verteilen lässt.

Statt also den „Netzausbau“ voranzutreiben, um die „Energiewende“ noch teurer zu machen, sollte man nicht besser in kleine, günstige, effiziente Energiespeicher für die Haushalte investieren?

Wird Zeit, dass die Sonne kommt!

… wir sind bereit!

Solarpanel

Wechselrichter und Laderegler

 

Ich hatte mir letztes Jahr schon gesagt: wenn’s ein brauchbares Set unter 1000 CHF gibt, kauf ich eins. Nun gab es bei Megasol.ch dieses Set mit Laderegler, 48W Peak Solarpanel, und Long-Life 85Ah Batterie. Das Dosendings auf dem Bild ist ein Wechselrichter, um normale 230V Geräte daran zu betreiben – den werde ich aber noch ersetzen, denn er hat einen Lüfter, der doch unangenehm laut föhnt (auch ohne Last). Es gibt durchaus Lüfterlose Wechselrichter. Für Camping definitiv die bessere Wahl. Ausserdem braucht der Lüfter auch Strom, das ärgert mich.

Beim ersten Test heute konnte ich damit trotz schlechter Sonneneinstrahlung (wir haben seit Tagen ganz grässlichen Hochnebel) ein Radio betreiben und nebenbei noch den Akku aufladen. Der kam übrigens schon 50% geladen, sehr nett ;)

Wahnsinnig portabel ist die Anlage nicht. Das Panel ist 80x60cm und der Akku wiegt 12kg. Für Camping ist die Grösse aber ideal, um einen Laptop mitnehmen zu können und diverse Gadgets geladen zu halten, oder gar einen kleinen Kühlschrank zu betreiben.  Der Akku soll angeblich 10-15 Jahre halten – schau mer mal :)

Jetzt fehlt nur noch die Sonne…

Hurra, hurra, ich flieg mit Piccard (und Borschberg)!

Persönlich finde ich das, was der Herr Piccard und Borschberg da auf die Beine Stellen, sehr inspirierend. André Borschberg ist jetzt zu Stunde mit dem „Solarimpulse“ (siehe Bild) unterweg nach Brüssel, und ich finde die Crew verdient allen Respekt und Unterstützung. Lasst uns das als Anreiz nehmen, neue Ideen zu verwirklichen und vielleicht hier und da auch etwas „Performance“ zu verzichten. Man kommt auch mit 70km/h nach Brüssel!

Hier könnt ihr den Flug live auf Google Maps verfolgen, oder ihr schaut bei www.solarimpulse.com vorbei.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Guten Flug!

Hurra, hurra, ich lad mit Solar!

Auf unserer „Quest for saving the Kilowattstunde“ haben wir heute im Kinderzimmer nochmals zwei kleine 40W Deckenstrahler erlegt. Die zusammen 80W Deckenhitze sind jetzt durch 2 insgesamt leicht dunklere 1.8W LED Reflektorspots ersetzt. Da die Lieblingstochter sowieso meistens ihre Nachtischlampe (auch schon auf Sparlampe) zusätzlich anschaltet, reicht die Lichtstärke immer noch aus. Am Tag brennen die Deckenlichter im Schnitt wohl so 30-60 Minuten. Im Winter sicherlich viel mehr. Für die Rechnung nehm ich mal 45 Minuten an, also 0.75 Stunden. Demnach sind hier 76.2W * 0.75h * 356 / 1000 = 20.3kWh pro Jahr eingespart!

Ein wahrscheinlich nicht ganz rentables, und auch nicht wahnsinnig Netzenergie-einsparendes Projekt läuft jetzt seit ca. 2 Wochen: Ein Solarpanel mit Energie-Tank (Variabel aufladbare Batterie) von Swisssolarcharger.com. Das ist zwar nicht ganz billig, aber dafür für fast alle USB-Ladbaregeräte tauglich, und hatte im Set auch noch einen Auto-Adapter und ein AA/AAA-Akkuladeset nebst Akkus dabei, und ist dazu noch Outdoor-geeignet. Also auch prima, um im Zeltlager für Handystrom zu sorgen.

Ich war ja ein wenig skeptisch, ob so eine doch recht kleine Solarzelle den Strom bringt, um mein iPhone kontinuierlich auch bei bewölktem Himmel aufzuladen. Durch die Pufferung mit der Batterie ist das aber eine super Sache: so kann die Zelle den ganzen Tag die Batterieladen, und wenn man’s braucht holt man sich seinen iPhone Strom aus der Speicherbatterie. Im März/April reichte eine Batterieladung sogar für 3 iOS Gerät-Ladungen, und hätte evtl. sogar noch für die vierte Ladung gereicht. Allerdings braucht es mehr als 1-2 Tage, um die Solar-Batterie voll Aufzuladen. Ausserdem brauchte es 3-4 Stunden um ein leeres iPhone wieder voll zu laden, da die Ausgangsspannung niedriger ist, als beim Netzladegerät. Trotzdem schaffen wir es derzeit problemlos, unsere 2 iPhones (3GS und 4) regelmässig „mit Sonne zu tanken“. Schwieriger wird es, rauszufinden, wie viel Strom das tatsächlich spart. Man findet im Netz nämlich so gut wie keine Angaben, nur „Amperestunden (Ah)“, was aber bei unbekannter Akkuspannung nicht in Leistung umrechenbar ist. Also blieb mir nur die Messung. Mit einem Baumarkt-Wattmeter (wahrscheinlich nicht sehr genau) zeigte es 6W Ladeleistung an, und für eine halbe Akkuladung brauchte das Netzteil ca. 45 Minuten. Ziehen wir mal 1W Messfehler ab (könnte ja auch in die andere Richtung falsch sein!) und sagen 1.5h für eine Komplett-Ladung, sowie alle 2 Tage „einmal volltanken“ (ist eher häufiger notwendig…) und zwei iPhones ist das: 2 iPhones * (365/2) Tage * 5W * 1.5h / 1000 = 2.7kWh pro Jahr. Wirklich nicht viel. Ich runde hier mal auf 3kWh auf, da wir auch noch iPods hin und wieder dort aufladen, und ich noch mini Speaker habe, die auch USB ladbar sind.

In Summe mit den 2 neuen LED Lampen steigt der „Kilowattstunden-Count“ auf:

    308.9 kWh pro Jahr gespart.

Das sollte sich jetzt immerhin schon auf der Stromrechnung bemerkbar machen. Bis wir die Solarzelle nebst Akkus aber amortisieren, wird’s wohl die iPhones schon nicht mehr geben. #-) Interessant finde ich hier wirklich, dass die ungenutzten Steckernetzteile mehr verbraten, als die eigentlich zu ladenden Geräte. Möglicherweise stimmt hier eine Rechnung/Messung nicht ganz. Bin um korrigierende Kommentare sehr dankbar!