Die richtige Lösung ist auch App.net

Man verzeihe mir den flachen Wortwitz in der Überschrift.

Facebook mit Werbung überflutet. Google+ nutzt +1 von „Circles“ um die Suchergebnisse zu „optimieren“. Twitter macht APIs dicht. Alle verkaufen User-Daten. Und Instagram ist auch noch von Facebook übernommen.

Also – App.net?

App.net soll als „Bezahl-Social-Media“ also besser sein. Ich sage: nur im Moment.

Punkt 1: Es ist noch recht neu. In Nerd/Geek-Kreisen ist es hip. Also hat es User-Zuwachs. Aber wie weit wird das gehen? Für mich wäre das nur eine echte Alternative, wenn ich App.net STATT Twitter, Facebook und Google+ nutzen kann. Das wird aber nie passieren. Warum? Weil eben mehr als 3/4 aller meiner Bekannten und Freunde nicht auf App.net wechseln wird. Warum nicht? Faulheit, Gewohnheit und „für sowas will ich doch kein Geld ausgeben“.

Punkt 2: Es ist auch eine Firma. Wenn sie erfolgreich sind, werden sie sich irgendwann mit einem Facebook, Google, Apple, Twitter oder gar Oracle, oder – um den Teufel mal so richtig an die Wand zu malen – einer SAP unterhalten. Und dann liegen grosse Koffer Geld auf dem Tisch. Und dann sind die Daten doch wieder bei den Grossen.

Punkt 3: Um das Scenario von Punkt 2 zu umgehen, müsste App.net sehr schnell sehr gross werden und sehr viel Geld verdienen. Was sie zum einen aber wieder attraktiver macht, um sie zu kaufen oder vom Markt zu drängen. Oder sie bleiben klein. Dann erledigt sich aber die ganze Überlegung sowieso. Weil „noch ein Netzwerk“ – und das noch für Geld – wollen wohl die wenigsten.

Also: zumindest für mich ist eine Alternative eben auch die App net (haha, Kalauer).

Aber was dann?

Für mich wäre nur eine dezentrales System eine echte Alternative, in dem ich meinen „persönlichen Newsfeed“ (nichts anderes sind ja diese ganzen Netzwerke) immer mit mir selber herumtragen. Auf meinem eigenen Speicher, meiner eigenen Hardware, die ich selber besitze, wo ich selber bestimmen kann, wer wann wo meine Daten sieht, und was damit gemacht wird, und damit keinerlei kommerziellen Zwängen ausser meinen eigenen unterliegt. Wenn man so will – das „Facebook in the pocket“. Andere „Pocket Facebooks“ könnten dann ebenso wenn eine Netzverbindung besteht, die abonnierten Daten abgleichen. Dann hätte man zwar nicht immer das neueste in real time auf seinem Gerät – aber hey, die Facebook-Timeline versteht auch keiner, oder? ;-)

Für mich sind alle zentralen Systeme, die einer Firma mit kommerziellen Zielen (äh – alle Firmen haben kommerzielle Ziele, sonst sind sie keine Firmen… ) betreiben, prinzipiell keine Alternative – zu ihresgleichen.

Also – wer baut mit mir eine App, die das oben beschriebene kann? ;)