Mach flott den Schrott

Mein MacBook Pro ist mit seinen 15 Zoll für den Bus und die S-Bahn zu gross. Mit meinem iPad kann ich nur mühsam Texte schreiben. Und auch nicht programmieren.

Aber da war ja noch das alte weisse Intel MacBook. Wegen Core Duo Prozessor von Apple schon auf’s Altenteil geschickt, konnte ich also auch nicht mehr wahnsinnig viel damit anfangen. Aber die Grösse fand ich schon immer gut (13 Zoll, für unterwegs finde ich das ideal). Dank @frazer2 kam ich auf die Idee, einfach statt Mac OS X 10.6.8 (das neueste was Apple erlaubt) Linux Mint drauf zu nudeln.

Was soll ich sagen. Es ist eine brauchbare unterwegs-Schreibmaschine geworden. Installation total problemlos, Hardware funktioniert alle, einzig das Tastaturlayout war noch anzupassen, was die Sondertasten angeht. Akkulaufzeit ist würde sagen identisch mit Mac OS, und der Akku ist ja nun auch nicht mehr der frischeste.

Sehr schön finde ich auch den „Cinnamon“ Window-Manager. Erinnert bei vielen Sachen an Mac OS und ist dabei in keiner Weise aufdringlich.

In der Arbeit habe ich Ubuntu. Mint basiert zwar auf Ubuntu, ich finde aber, dass viele Dinge in Mint einfach besser gelöst sind. Ich kann verstehen, dass die Linux Distribution immer erfolgreicher wird. Wer mag, kann sich auf der Webseite Screenshots anschauen, oder eine Live-DVD runterladen, mit der man es einfach mal ausprobieren kann. Ich habe jedenfalls Spass damit, und meine kommenden Arduino-Basteleien werden auf dem reaktivierten Macbook stattfinden :)

Nexubuntu

Ubuntu auf dem Nexus 7
Ubuntu auf dem Nexus 7

Eigentlich sollte das ja ein längerer Artikel werden, so mit Video und Erfahrungsbericht. Nach ein wenig rumprobieren muss ich allerdings sagen: das lohnt sich nocht nicht.

Installieren liess sich das ganze ja noch recht einfach. Nach dem obligatorischem Neustart ging es aber schon los mit den Problemen: Es war ein Startbildschirm zu sehen, aber es lies sich nichts „touchen“. Also nochmal Neustart. Dann ging tatsächlich mal etwas.

Wohlgemerkt: es handelt sich hier um einen „Preview“ für Entwickler. Das merkt man dann auch. Es ruckelt, es hakelt, und viele Sachen sind entweder nur als Screenshot implementiert, oder reagieren einfach gar nicht. Um einen Tweet abzuschicken, habe ich 8 Versuche gebraucht, weil beim Tippen in das Tweet-Feld die Tastatur nicht sichtbar wurde. Internet ist allgemein sehr langsam.

Von der Bedienung her beruht fast alles auf Wischgesten. Hier finde ich das allerdings schon fast übertrieben, denn es macht einen Unterschied, ob man „vom Rand her nach innen“ wischt, oder „ein bisschen vom Rand weg wischt“. Je nachdem wechselt man entweder den Bildschirm, oder slided ein Overlay in den Bildschirm, was zum Teil (wohl wegen meiner Wurstfinger?) z.T. unvorhersehbar war.

Fazit: erstmal die Finger davon lassen. Das muss noch ein ganzes Stück weiter „gären“ bevor es benutzbar wird. Wer hier ausserdem ein vollwertiges Desktop-Ubuntu erwartet, der wird auch enttäuscht. Unten drunter mag ein Debian Linux sein, die Oberfläche unterscheidet sich aber stark von der eines Desktops – was auch gut so ist. Denn schliesslich ist das Gerät nun mal ein anderes, und muss auch anders bedient werden.

Trotzdem könnte es ein spannendes Mobil-OS werden. Auch wenn es von der Bedienung her mit Ubuntu-Desktops eigentlich nichts mehr zu tun hat.