iPhone-Repariermann

Smartphonebesitzer kennen das: schon bei einem neuen Gerät hält die Batterie allerhöchstens 2 Tage durch. Spätestens nach 1-2 Jahren aber lässt die Leistung so stark nach, dass man bald mehrmals am Tag an die Steckdose muss.

Bei vielen nicht- Apple-Geräten kann man nun einfach sich eine Batterie bei eBay für wenig Geld bestellen, den Plastikrückdeckel abnehmen, und die Batterie tauschen.

Beim iPhone geht das eben nicht so einfach. Ein Tausch der Batterie kann nicht ohne Werkzeug vorgenommen werden, und kostet sofern von Apple selber vorgenommen, gerne mal zwischen 100 und 200 Franken.

Kein Wunder kaufen viele nach 2 Jahren dann tatsächlich ein neues Telefon.

Ich dachte mir, das kann nicht sein. Der Akku des iPhone 5 von der besten Ehefrau von allen schwächelte schon seit einigen Wochen merklich. Manchmal war auch einfach der Akku ganz plötzlich leer. Aber deshalb ein andernfalls noch tipptopp in Ordnung Telefon wegwerfen? Kommt nicht in Frage.

Zum Glück gibt es ifixit.com. Hier gibt es neben Anleitungen, wie man Computer und Telefone repariert auch gleich die passenden Teile und Werkzeug-Kits zu kaufen. Und da ich sowieso so ein Bastelwastel bin, hab ich das einfach mal bestellt – neue Batterie (original Apple) nebst Werkzeug.

Die Spezialschrauben am Gehäuse waren schnell entfernt. Das Display bekommt man aber nur mit einiger Kraft und dem beigelegtem Saugnapf herunter. Dabei Aufpassen, das Display nicht gleich wegreissen, da sind noch 3 Stecker am Mainboard dran. Ein paar Minischräubchen noch raus, dann geht’s an’s Eingemachte. Nämlich die Batterie. Die ist verklebt. Und zwar ziemlich stark. So stark, dass sie sich nicht wirklich zerstörungsfrei entfernen lässt. Dabei den Rest des Telefons noch heil zu lassen, ist gar nicht so einfach. Dank Videoanleitung weiss man aber an welchen Stellen man Hebeln kann, und einige Flüche und Kraftakte später hat man „Flupp“ die Batterie in der Hand.

Zusammengebaut ist es dann schnell wieder. Und mit grad mal 15 Minuten Arbeit und 40 Dollar für Kit und Versand hat man ein neues iPhone. Also fast neu ;)

(null)

Pegida und so

Find das immer wieder faszinierend, dass jene Leute sich am meisten über die angeblich überausgestatteten Asylanten aufregen, welche selber keinen Mangel zu fürchten haben und in Facebook Bilder von Weltreisen und Shopping-Touren posten und so weiter. Könnte wetten, von denen hat sich noch niemand eine Asylantenunterkunft von nahem angeschaut (ich auch nicht, ich sehe hier so gut wie keine, deshalb erlaube ich mir auch kein Urteil).

Wenn ich mit dem Selbstverständnis von Musik-, Film- und Wortindustrie agieren würde…

… dann müsste ich jetzt auf das Internet schimpfen.

Denn schliesslich kann es ja nicht sein, dass ich nicht von diesem Blog leben, und meine Miete zahlen kann.

Ihr kommt hier einfach so vorbei, und erdreistet euch, meine Blogbeiträge auch noch zu LESEN! Oder gar die Musikbeiträge ANZUHÖREN! Manche dürft ihr sogar HERUNTERLADEN!

Sogar Videos!

Und ihr zahlt keinen Penny dafür! Schweinebande! Also ab sofort muss Google mir aber sowas von zahlen, wenn ein Suchergebnis von blogofon.ch angezeigt wird! Und Videos und Musik sind ab jetzt nicht mehr in Deinem Land verfügbar! Ha!

Dann … ja DANN kann ich bestimmt davon leben! Weil das ist ja mein verbrieftes Recht! (wo war das noch mal gleich verbrieft?)

#schnappatmung #umkipp

Glücklich sein

Finde das, was dich fesselt. An dem du stundenlang, tagelang arbeiten kannst. Bei dem die Zeit verfliegt. Bei dem du ein Lächeln auf dem Gesicht hast.

Wenn du es gefunden hast, arbeite an Deinem Umfeld, so lange, bis du diese Tätigkeit so lange und so oft wie möglich ausüben kannst.

Und erwarte keine Gegenleistung.

Technische Schulden

Nun, der eine oder andere hat es vielleicht schon mit bekommen: ich wechsle zum September den Job. Mal wieder ein Neuanfang. So ein Neuanfang hat aber auch immer noch etwas vorher: Das Aufräumen, übergeben der Arbeit, einen sauberen Abschluss.

Ich finde es gut, dass mein noch-Arbeitgeber mir dazu wenigstens tatsächlich einiges an Zeit zugesteht. Sachen aufschreiben, die ich nur im Kopf hatte, dokumentieren, gerade ziehen.

Das Ding ist einfach: dies sind alles „technische Schulden“ (also nicht primär monetärer Art), die sich über die Monate aufgebaut haben. In einer idealen Arbeitswelt wären diese „Schulden“ eigentlich gar nicht entstanden. Denn schliesslich „sollte man“ ja immer seine Arbeit gut dokumentieren, gründlich Arbeiten, keine Schlampereien akzeptieren, damit auch eine Kollegin die Arbeit weiter machen kann, wenn man mal von einer Herde Nashörner platgetrampelt wurde.

Eben, in einer idealen Arbeitswelt. In der realen, da sieht das leider oft ganz anders aus. Es ist Zeitdruck, es muss schnell schnell fertig, oder es schert sich einfach niemand sonst um die eigene Arbeit. Und man baut mehr und mehr diese Schulden auf, die man dann viel später teuer zurückzahlt.  Statt in Dokumentation könnte ich die Zeit ja vielleicht jetzt viel besser verwenden, um noch andere Mitarbeiter einzuarbeiten. Oder noch Sachen implementieren, die tatsächlich verkaufbar sind.

Ich denke, dass sich dieses Prinzip auch auf andere Lebensbereiche übertragen lässt. Z.B. Kindererziehung, Haushalt – was weiss ich. Es baut sich ein Berg an Schulden auf, der über einen irgendwann herein bricht.

Nun hilft es aber nichts, gebetsmühlenartig zu wiederholen: „mach das halt nicht. Arbeite sorgfältig. Dokumentiere. Kein Schnell Schnell“. Richtig stattdessen ist, eine Umgebung zu schaffen, in dem so etwas möglich ist. Für einen Arbeitgeber bedeutet dies, nicht die Mitarbeiter einfach nur zu bezahlen, und zu erwarten dass nachher alles fehlerlos fertig ist. Stattdessen eben eine Arbeitskultur zu ermöglichen, zu ermutigen, zu erlauben, in der ein Miteinander eigentlich die Regel ist statt die Ausnahme, in dem die Arbeit eben wertgeschätzt wird, wenn sie „komplett“ ist, und nicht bereits wenn der Kunde nicht mehr meckert. Ich habe in den Jahren immer wieder gemerkt, dass man im Job leider allzuschnell in Einzelkämpfer-Situationen gelangt (selbst in grossen Firmen), wo man Spezialist für irgendetwas ist, und plötzlich egal ist, was man für Qualität produziert, weil niemand mehr reinschaut, oder sich traut in die Arbeit des anderen rein zu schauen. Resultat ist, dass Qualität automatisch leidet – denn schliesslich kennt man sein „Revier“ ja in und auswendig. Leider leidet darunter (zumindest bei mir) oft die eigene Zufriedenheit und Motivation.

Aber statt am Umfeld zu arbeiten, versucht man „TODO Listen“, Motivationsposter, und bucht einen Qualitätsmanager-Kurs, wo einem nur gesagt wird, was man zusätzlich zu seiner eh schon vielen Arbeit noch tun soll. Zusätzliches, was einem keiner bezahlt.

Um zum Anfang zurück zu kommen – ich wechsle den Arbeitgeber, passe also mein Umfeld an. Ob das neue eines ist, in dem ich zufriedener werden kann, was die eigene Arbeit angeht, bleibt abzuwarten. Eine Chance auf einen Neuanfang ist es jedenfalls. Und meine Schulden habe ich dann erst mal wieder abbezahlt.

Verstehen und Sorgfalt

Da hat der „Wild Dueck“ einen schönen Absatz geschrieben. Was habe ich mich nicht schon in der Schule genervt über die „Mit-Mathe-Leistungskursler“, die trotz purem Auswendiglernens mit 13-15 Punkten (Deutschland: eine „Eins“ – Schweiz: eine „Sechs“) abgeschlossen hatten.

Da brauchte man dann nur in einer Gleichung und einem Diagramm die Buchstaben „x“ und „y“ durch „k“ und „r“ austauschen, und schon konnten diese die tupfengleiche Aufgabe nicht mehr lösen.

Und, was habe ich mich nicht aufgeregt, wenn ich Null Punkte für eine Aufgabe in der Studiumsklausur bekam, wenn zwar mein kompletter Lösungsweg stimmte ( = „verstanden“), ich aber beim Ergebnis mit dem Komma um eine Stelle verrutscht bin.

Heute weiss ich: beides ist wichtig. Die Auswendiglerner können eines gut: Sorgfältig und konsequent arbeiten. Denn das muss man, wenn man eine komplette Prüfung so bestehen will. Mit dem „Verstehen“, also dem Begreifen, wie man Grundprinzipien für eine Lösung anwendet, kann man zwar vielen Aufgaben im Leben gelassener entgegen sehen. Mangelt es aber der Sorgfalt (ich gestehe: ich habe da oft so meine liebe Mühe…), stürzt eben die Brücke ein, wenn man bei der Berechnung um eine Nachkommastelle verrutscht ist.

 

Da hat einer mal verstanden.

Ich schrieb hier auch schon einmal über Patente, und meine Meinung dazu.

Ich selber habe das in einem eigenen Startup erlebt: alle um dich herum reden dir ein „du brauchst Patente“ – warum? Wenn man mal nachbohrt, dann eigentlich überhaupt nicht mehr, um die eigenen Kreationen zu schützen, sondern einfach nur, um „Munition“ zu haben, wenn es darum geht, Deals mit Geldgebern oder Partnerfirmen auszuhandeln. Mit der Konsequenz, dass man als kleine Firma viel Geld ausgibt, um erst einmal die Patente zu bekommen. Dann wiederum viel Geld ausgibt, um Patente ggf. zu verteidigen. Und meist sind gar keine Patente mehr möglich für das Kerngeschäft, weil eh schon fast alles patentiert ist.

Sinnlos. Ausser für Anwälte, und die Firmen, die das Geld haben, sie zu bezahlen. Und es bremst. Alle.

Elon Musk, Gründer von Tesla Motors, hat das verstanden. Und vollzieht einen mutigen Schritt, indem er alle Tesla-Patente zur freien Nutzung freigibt. Vielleicht folgen ihm ja andere. Denn mittlerweile ist das komplette Patentwesen nur noch ein Irrwitz.

 

Dieses nutzlose Dings

Kennt ihr das? Es juckt. Es kratzt. Es drückt. Es sieht doof aus. Manchmal hängt nicht nur eins, sondern ja zwei, drei oder gar vier drin und dran.

Ich rede von diesen „Waschanleitungszetteln“ in Klamotten. Neuerdings kommen die sogar mit eingeschweissten RFID Tags. Riesendinger mit Antennen drin. Die biegen sich noch nicht mal gescheit.

Und mal im Ernst: liest das irgendjemand von euch mehr als einmal? Kann man das nicht einfach als Papierzettel beim Klamottenkauf beilegen: hier bitte Waschanleitung, und dafür diesen „Tag“, dieses „Kratzedings“, das „Arschfax“ (danke, liebe Östereicher!) einfach weglassen? Generationen von Kindern – und Eltern! – befreien von „Mamiiiiiii das kraaaaatzt!!!“.

Nutzlos. Weg damit. Bitte.

Wow-Tag

Mach doch mal einen Wow-Tag.

Was das ist? Du nimmst Dir immer mal wieder eine Auszeit, um innezuhalten und zu Dir selbst zu sagen:

  • Wow, das war cool! Oder
  • Wow, bin ich gut! Oder
  • Wow, das ist mir gut gelungen! Oder
  • Wow, bin ich froh, dass ich mit Mensch XYZ Zeit verbringen darf.

Manchmal hilft das als Stimmungsaufheller.

Wow, ich konnte heute doch noch einen Blog-Artikel schreiben ;)

Bauernhof und coole Leute

Manchmal habe ich „Aussteigergedanken“. Raus aus der Sklaverei der bezahlten Lohnarbeit. Auswandern auf eine einsame Insel. Das Problem an der Insel ist nur, dass die zu einsam ist. Mein momentan ideales Aussteiger-Szenario ist, mit einer kleinen Gruppe cooler Leute (also… ähm… eigentlich Leute, mit denen ich mich super verstehe. Das müssen nicht unbedingt die „coolen Checker“ sein…) einen nicht mehr bewirtschafteten Bauernhof kaufen. Dort wieder für den Eigenbedarf Gemüse anbauen. Vielleicht ein paar Hühner haben. Eine Werkstatt einrichten. So viel Technik einbauen, dass man ohne „Netzanschluss“ überleben kann (Insel-Stromnetz, eigene Wasserversorgung, Holzheizung vom eigenen Baumbestand). Hin und wieder Reparaturaufträge oder Entwicklungsaufträge (ja auch Software, warum nicht?) annehmen, um die Staatlichen Sanktionen (Krankenkasse, Versicherungen, Steuern, etc.) finanzieren zu können. Viel Musik machen. Räume zur Verfügung stellen, für Leute, die mal aus der „Zeitspirale“ ausbrechen wollen. Austausch pflegen, Lernen und Lehren.

Es scheitert nur leider – wie immer – am Geld. Und an den Verpflichtungen. Schule, Kinder. Und so. Oder hat jemand das nötige Startkapital für mich?