Über 50 Stunden Druck – Schachmatt!

Endlich, nach netto über 50 Stunden Druck und brutto 1.5 Monaten ist endlich mein 3D gedrucktes Schachspiel fertig. Es ist 45×45 cm in der Fläche und besteht aus 4 verschiedenen Kunststoffarten: PLA, ABS, Laybrick und Bendlay (das soll flexibel und transparent sein, ist es aber gar nicht so richtig…).

Das Spiel besteht aus 16 Bodenplatten (ABS, Schwarz), welche wie Puzzleteile zusammengesteckt sind. darauf lose gelegt sind die 64 Plättchen für die Felder (Laybrick für Weiss, ABS in Rot-Braun für die dunklen Felder. Da ich Schwarz und Weiss zu langweilig fand, habe ich die „weissen“ Figuren aus Bendlay gemacht, welches gegen Licht schön transparent schimmert. Die „schwarzen“ Figuren sind bei mir gold-gelb und aus PLA Plastik. Durch die verschiedenen Materialien haben die Plättchen leider nicht in den Rahmen gepasst, das ABS schrumpft beim Druck zu stark. Drum habe ich den Rahmen dann mit Faktor 1.018 grösser gedruckt, was leider 2-3 mm zu viel Spiel gibt, so dass die Felder nicht ganz fest sitzen. Aber mir gefällt es trotzdem. Euch?

Die 3D Modelle habe ich nicht selber entworfen, sondern hier bei Thingiverse geladen: http://www.thingiverse.com/thing:178463

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Noch mehr gedrucktes Spielzeug

Etwas zum Bauen und basteln – da fiel mir ein, dass man relativ einfach ein Stecksystem bauen und man seine kubistische Ader ausleben könnte.

Schnell mal Blender angeworfen und „Ecken“ entworfen, mit entsprechenden Hohlräumen, um dort Stäbchen einzusetzen.

Das funktioniert erstaunlich gut, wenn man genug Spiel lässt, damit die Ungenauigkeiten vom Drucker ausgeglichen werden, und die Stäbe noch passen.

Und den Kindern macht es Spass – einziger Nachteil: es dauert recht, recht lange, damit man genug ausgedruckt hat, bis man mal etwas bauen kann.

STL-Files gibt’s bei mir auf Anfrage.

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3D gedruckte Modellbahn

Seit ich den 3D Drucker habe, denke ich ja darüber nach, ob man den nicht für Modelleisenbahnen nutzen könnte.

Nun, es stellt sich heraus, dass man eigentlich sogar alles mit dem 3D Drucker bauen könnte. Heute am Drucksonntag habe ich da mal au Basis der grossartigen Vorlage von rice9300 auf Thingiverse mal ein bisschen gebastelt, und meine Reste Laywood noch verdruckt.

Zuerst brauch man natürlich Schienen (hier in H0 Spurbreite):

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Die Schiene und die Achsen gab’s von rice9300, ich hab für die Achsen aber Silber genommen, statt alles in Schwarz zu drucken. Damit die Achsen im Träger auch halten, habe ich eine Büroklammer als Draht zum Durchstecken genommen. Hält super!IMG_4393Einen hübschen Auflieger gibt’s dann mit Laywood (einfach ein paar Rechtecke aneinander). Noch ein Paar Nöppels für die Achsträger und (fast) fertig:IMG_4396IMG_4395Was noch fehlt: die Kupplungen. Da hab ich aber schon eine Idee, muss ich noch fertig Designen. Dann vielleicht noch eine Bluetooth gesteuerte, Batteriegespiesene Lokomotive? Kurven? Weichen? Ahhhhh?!?

So macht „Eisenbahn bauen“ doch echt wieder Spass ;)

 

Projektabschluss: Buch 2.0

Welcher Digital-Nomade kennt das heutzutage nicht? Tablet immer dabei, Smartphone immer dabei, vielleicht noch ein Buch, ein Stift…

DSCN0913gut… Das Buch braucht man dann mit einem Tablet nicht mehr wirklich. Seit Retina-Displays und „Air“-Geräten, die kaum noch etwas wiegen, finde ich das Lesen auf dem iPad schon fast angenehmer, als in einem Buch. Die Bücher sind zum Teil schwerer, grösser, und können sich Lesezeichen nicht Eselsohr-frei merken. Also weg damit. Was habe ich also gemacht? Aus dem Brockenhaus ein schönes altes Buch für 3 Franken besorgt, und erst einmal entkernt. Das heisst die Seiten komplett herausgenommen, so dass nur noch der Deckel bleibt.

Dann habe ich mittels Blender und PLA Plastik im 3D Drucker eine Umrandung als Buchseitenimitat entworfen und gedruckt (STL-Files nachher im Anhang). Das reicht natürlich noch nicht. Halterungen für das Jolla-Smartphone, iPad und dem Jot Touch iPad pen mussten her. Für das Jolla bin ich auf Thingiverse fündig geworden. Für den Stift und das iPad hatte ich einige Fehlversuche mit ebenfalls dort gefundenen Clips und Halterungen, so dass ich mir selber etwas entwerfen musste. Dazu waren sehr, sehr viele Versuche nötig. Noch mehr Versuche brauchte ich für eine Art „Verschluss“, weil ich ja gerne hätte, dass die „Seiten bündig“ aufeinander liegen, wenn das Buch zusammengeklappt ist. Bislang funktioniert dafür am besten ein simpler Stift in jeder äusseren Ecke und eine entsprechende Buchse auf der anderen Buchseite.

Und hier ist das Ergebnis, mit dem ich einigermassen zufrieden bin!

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Wozu der Stoffstreifen ist, seht ihr gleich noch…

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Für das Phone war es etwas eng am oberen Ende beim Rausschieben, es reicht aber gerade so. Sonst hätte ich die Halterung noch einmal anpassen müssen…

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Für den Stift ist es evtl. noch etwas zu locker. Das muss dann der Praxistest zeigen…

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Besonders stolz bin ich auf die iPad Halterung – das Retina mini passt wie angegossen herein, selbst mit Cover :)

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an dem Band lässt sich das iPad „lupfen“, denn zum Buchrand ist nicht mehr genug Platz, um mit den Fingern dazwischen zu kommen… so funktioniert das Herausnehmen aber prima :-)

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Bei den Nahaufnahmen sieht man, dass ich mit reichlich Klebstoff arbeiten musste – mein 3D Drucker war leider nicht gross genug, um die ganze Buchseite auf einmal zu drucken. Die Höhe ist ca. 23 cm, was leider ein wenig zu viel ist. Mit einem grösseren Drucker kann man hier sicherlich noch ein schöneres Ergebnis erzielen.

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Wie versprochen hier noch die Dateien, die es zum Druck braucht:
printables

Star-Trek will warping, ich nicht.

Leute, die nicht an 3D-Druck interessiert sind, bitte weitergehen, hier gibt’s nichts zu sehen ;)

3D Druck mit Warping
Warp 9!

Insbesondere bei ABS-Plastik-Drucken ist so etwas wie auf dem Bild fast nicht zu vermeiden. Sogenanntes „Warping“, sprich eine Verformung der Kanten des Druckes, die sich langsam aber sicher bei höher werdendem Druck von der Platte lösen. Da kann man heizen, wie man will, mit den Parametern spielen, einen sog. „Brim“ verwenden (Cowboy-Hut-Krempe, wo die unterste Lage quasi etwas breiter gedruckt wird) – es hilft alles nichts. Das kann (wie bei mir) schon mal sehr frustrierend sein (besoders, wenn man einen Schrank voll mit ABS Plastik hat…;-).

Manche Zubehör-Höker bieten dazu „3D-Print-Kleber“ an. Habe ich jetzt persönlich noch nicht ausprobiert, kann mir aber vorstellen, dass das hilft.

Was aber nach meinen ersten Versuchen vom Wochenende echt „der Burner“ ist: man kann diese Art „Kukident-Haftcreme“ auch selber herstellen! Einfach in ein verschliessbares Glas ein wenig Aceton, dazu ein kleines Stück Print-Abfall-Plastik (am besten in der gleichen Farbe, wie der Druck) darein. Dann warten, bis sich das Plastik komplett im Aceton gelöst hat (Schütteln hilft). Dann mit einem Wattestäbchen auf der Heizplatte (am besten direkt auf’s Kapton-Tape) einen dünnen Film auftragen (das muss nicht besonders ordentlich sein). Damit trägt man gaaaanz wenig Plastik auf die Heizplatte auf, welches dann ausreicht, um den Druck in der Tat bombenfest auf der Platte zu halten.

Ich hatte seit dem NULL warping mehr mit ABS, selbst bei recht hohen Drucken, wie z.B. diesem Kazoo:

Kazoo beim Druck
Kazoo beim Druck

Bei PLA ist das zwar nicht so ein grosses Problem, aber vielleicht kennt jemand von Euch dort eine ähnliche Lösung?

 

3D Druck polieren

Ihr kennt das. Der Nerd von nebenan (ich) gibt ständig mit seinem 3D Drucker an. Dabei sind die Drucke doch so schlecht, dass man da sogar die einzelnen Schichten noch sieht.

Jetzt kann der Nerd von nebenan (ich) noch mehr angeben. Die Methode, dass man ABS-Plastik-Drucke mit Aceton „glätten“ kann, funktioniert tatsächlich:

glatteOberfläche

Die einzelnen Schichten sind tatsächlich fast nicht mehr sichtbar, und es entsteht eine glatte, glänzende Oberfläche.

Ich mache das so (Nachmachen auf eigene Gefahr!!!):

Eine Dose Mais kaufen. Dose Mais öffnen, Mais essen. Dose ausspülen. Aceton aus dem Baumarkt kaufen (Nagellackentferner ist oft nicht stark genug, und stinkt zudem oftmals noch nach Parfüm). Ein Gestell basteln (möglichst aus Metall, hier kommt das Druckobjekt drauf, damit es nicht im Aceton steht). Draht dran basteln, damit man das Gestell samt Druck in und aus der Dose befördern kann. Dann ein wenig Aceton (etwa 3-4 mm Boden bedeckt) in die Dose. Dann den Druck auf das Gestell und in die Dose. Dann Dose auf den Herd, Abzugshaube auf Vollgas. Platte anschalten, für den Anfang bis es warm ist auf voll, wenn das Aceton anfängt zu blubbern (bitte nur gelegentlich in die Dose schauen, der Dampf ist nicht gesund!) runterschalten auf „ganz kleine Flamme“. Blubbern muss das eigentlich nicht, es soll nur das verdampfen beschleunigt werden. Dann sollte man schon sehen, wie die Oberfläche vom Plastik anfängt, zu glänzen. Wenn ein zufriedenstellendes Aussehen erreicht ist (sollte schon nach 3-4 Minuten der Fall sein!), Dose von der Herdplatte nehmen, und das Gestell mit Druck vorsichtig auf ein Abtropftuch stellen, am besten nach draussen, damit es noch Ausdampfen kann. Das Aceton arbeitet noch bis zu einer halben Stunde weiter in dem Plastik, daher vorher möglichst auch nicht mit den Händen anfassen. Fertig! Das Rest-Aceton bitte nicht in den Ausguss, sondern sammeln und an der Entsorgestelle abgeben.

Was macht das Aceton? Es ist ein starkes Lösungsmittel, welches das ABS Plastik auflöst. Durch den Dampf entsteht also ein dünner Plastik/Aceton Film, der für die glatte Oberfläche sorgt. Deshalb sollte man das ganze auch nicht zu lang in dem Dampfbad lassen, weil sonst der Druck am Ende weg ist.

Zum Abschluss bleibt noch zu sagen: das funktioniert NUR mit ABS. Wer das mit PLA versucht, wird sein flüssiges Wunder erleben.

Microsoft, oh Microsoft…

Anfangs Dezember landetet Microsoft in Zusammenarbeit mit den Machern vom „Hobbit“-Film einen Marketing Coup, dass es ab Erscheinen des Films den „Erebor Key“ als 3D Modell zum Download in einer Windows 8.1 Werbung gäbe.

Nun habe ich das durchaus regelmässig verfolgt (bin ja auch so ein 3D-Druck-Heinz), nur… da tauchte nichts auf. So wie ich das derzeit sehe, gibt es weltweit nicht mal einen nachgewiesenen erfolgreichen Druck. Scheinbar findet sogar niemand die gross angepriesene Werbung.

Was sollte das ganze also? Wenn man diesem Diskussionsthread folgt, dann wäre das sogar noch nicht einmal ein „Download“ gewesen, sondern nur eine exklusive Nutzung in der Microsoft 3D Modell-App mit einer exklusiven Nutzung vom Makerbot „Replicator„. Na ganz grosse Klasse. Nicht. Ein ziemlich kläglicher Versuch, hier wieder ein altes Microsoft Exklusiv-Proprietär-Mist-Modell (EPMM[TM]) zu schaffen.

Ich für meinen Teil versuche mich dann mal an diesem Modell, das gibt’s für jeden Drucker in einem Standard-Nicht-Microsoft-Format (SNMF[TM]).

Und Microsoft? Next time, please deliver!