Da hat der „Wild Dueck“ einen schönen Absatz geschrieben. Was habe ich mich nicht schon in der Schule genervt über die „Mit-Mathe-Leistungskursler“, die trotz purem Auswendiglernens mit 13-15 Punkten (Deutschland: eine „Eins“ – Schweiz: eine „Sechs“) abgeschlossen hatten.
Da brauchte man dann nur in einer Gleichung und einem Diagramm die Buchstaben „x“ und „y“ durch „k“ und „r“ austauschen, und schon konnten diese die tupfengleiche Aufgabe nicht mehr lösen.
Und, was habe ich mich nicht aufgeregt, wenn ich Null Punkte für eine Aufgabe in der Studiumsklausur bekam, wenn zwar mein kompletter Lösungsweg stimmte ( = „verstanden“), ich aber beim Ergebnis mit dem Komma um eine Stelle verrutscht bin.
Heute weiss ich: beides ist wichtig. Die Auswendiglerner können eines gut: Sorgfältig und konsequent arbeiten. Denn das muss man, wenn man eine komplette Prüfung so bestehen will. Mit dem „Verstehen“, also dem Begreifen, wie man Grundprinzipien für eine Lösung anwendet, kann man zwar vielen Aufgaben im Leben gelassener entgegen sehen. Mangelt es aber der Sorgfalt (ich gestehe: ich habe da oft so meine liebe Mühe…), stürzt eben die Brücke ein, wenn man bei der Berechnung um eine Nachkommastelle verrutscht ist.