Die Deutsche Telekom AG macht die Büchse der Pandora auf: nach jahrelangen Rumgeplänkel, dem schon anzusehen war, dass sie ja so gar nicht einsehen, dass die Nutzer die bezahlte Bandbreite ja auch tatsächlich nutzen wollen, machen sie es nun wirklich: Sie bremsen ab einem gewissen Datentransfervolumen die Nutzer aus. Von „Drossel“ ist hier die Rede, jedoch ist das nicht gedrosselt, sondern eher verkrüppelt, oder eben funktional kaputt.
Ich habe irgendwo den vergleich gelesen, dass das so wäre, wie wenn einem der Reifen platzt, und man mit Notrad weiterfahren muss. Vom Verkaufskonzept ähnlich: Ein vollwertiges Ersatzrad passt nicht mehr ins Auto, aber gegen einen Aufpreis kannst du natürlich eines haben.
De facto ist dies aber einfach nur eine versteckte Preiserhöhung. Man bekommt weniger für’s gleiche Geld. Ausserdem hinkt der Vergleich zur Telekom noch mehr: mit einem Notrad kann man ja noch fahren. Mit der anvisierten Netzbremse kann man aber gerade mal noch E-Mails schreiben. Ohne Attachments versteht sich. Obwohl man High Speed DSL gebucht hat. Das ist wie wenn man statt einem Notrad einen aufblasbaren Luftballon dabei hat, der nach 1 Meter platzt. Das ist keine Drossel. Das ist: kaputt.
Ja, die Limite, die die Telekom gesetzt hat, waren vor ein paar Jahren noch „unvorstellbar“ hoch. Aber dieser Eingriff in die Netzneutralität (denn die T-Doof-Dienste gehen ja weiter noch „full speed“) ist ein Präzedenzfall, dem wohl andere Anbieter folgen werden.
Mit Leistungsschutzrecht und Abmahnklimbim kann man doch das Internet doch einfach komplett abschaffen. Es ist ja eh kaputt.
Wann bauen wir ein neues?