Rant der Woche: Instakotz

Zugegeben: Am Anfang fand ich das ja auch ganz lustig. Also, so Instagramme auf alt gemacht ins Netz zu pusten. Aber mal ehrlich: Gehen diese extrem-Fake-Fokussierten, LSD-Trip-Farbverfremdeten, oder durch „Alt-Filter“ völlig an Farbfreude entwerteten Bilder nicht auch allmählich auf den Sack? Und umso schlimmer: Am Anfang waren es ja nur ein paar wenige Apps mit diesen Spielereien. Aber spätestens nach der Übernahme von Instagram durch Facebook sollte klar sein: diesen Mist werden wir demnächst überall sehen.

Fakt bleibt: Scheiss-Fotos werden nicht besser durch Scheiss-Filter. Dies ist eine Addition, keine Multiplikation (ihr wisst schon, Minus mal Minus…). Scheiss-Filter machen Scheiss-Fotos einfach noch Scheissiger.

Wenn ihr mal drauf achtet: Die richtig guten Bilder auf Instagram (ja und davon gibt es ein paar) sind i.d.R. erstens nicht mit dem Mobiltelefon aufgenommen, und zweitens in aller Regel nicht mit Instakotz-Filtern verfremdet.

Ja, auch ich nutze Instagram hin und wieder. Und erwische mich immer wieder dabei, wie ich nacheinander alle der angebotenen Filter durchteste, und am Schluss doch das Originalbild poste. Warum? Weil’s so besser aussieht!

Das wirklich schlimme ist, dass die breite Masse anfängt zu meinen „das muss so“, und bereits ein Lawineneffekt ausgelöst wurde, bei der Handyfotos mit Instakotz-Garantie das Internet überfluten.

Leute. Wenn ihr wissen wollt, wie gute Fotos aussehen, schaut doch bitte mal bei Flickr vorbei. Oder 500px.

Bitte.

(in stiller Hoffnung, dass diese Dienste die Filterei nicht auch noch in ihre Apps übernehmen.)