Deutschland hat das Internet nicht verstanden.

Nun ist es also soweit: der Bundestag hat beschlossen, ein Gesetz zum „Leistungsschutzrecht“ zu verabschieden. Dabei handelt es sich um ein Privileg-Recht, ausschliesslich für Presseverlage, um verhindern zu wollen, dass Google Ausschnitte in Portalen wie z.B. Google-News verwendet.

Bye bye Deutsche Presseverlage. Hier schaufelt ihr euch euer eigenes Grab. Denn dieses Gesetz (sofern es denn auch noch durch den Bundesrat kommt – mit Rot/Grüner Mehrheit, die hatten immerhin dagegen gestimmt) wird eben nicht wie gewünscht dazu führen, dass plötzlich Firmen wie Google (und abgemahnte Blogger, denn das wird zwangsläufig folgen) öffentliche, ohne Zugangsbeschränkung im Netz stehende Texte eifrig lizenzieren und bezahlen. Nein. Sie werden einfach nicht mehr zitiert werden. Und dadurch nicht mehr in Suchergebnissen auftauchen. Und dadurch auch kaum noch beachtet werden. Der Klick bei Google geht schneller, als eine Adresse im Browser einzutippen.

Das ist Denke von Vor-vor-Gestern. Und zeigt, wie wenig die Verlage und auch die Bundestagsabgeordneten das Internet verstanden haben. Wenn ich mein Fahrrad nicht abgeschlossen an die Strasse stelle, und jemand nimmt es und fährt damit, dann zahlt mir das keine Versicherung. Das wollen aber die Verlage. Und zwar als alleiniges Privileg. Sie stellen Sachen öffentlich in das Internet, und keiner darf es benutzen. Aber genau dafür wurde das Internet erfunden. Um Sachen bereit zu stellen, die ALLE NUTZEN DÜRFEN, OHNE BESCHRÄNKUNG! Und weil man das eigentlich vorher weiss, ist das auch kein Diebstahl. So wie man beim Fahrrad weiss, das man es nicht unverschlossen an die Strasse stellen sollte.

Also werden deutsche Nutzer in Zukunft in Österreich Nachrichten lesen. Oder in der Schweiz. Oder per Google-Translate übersetzt in USA. Wen stört’s? Wahrscheinlich nur die Verlage.

3 Gedanken zu “Deutschland hat das Internet nicht verstanden.

  1. @Bitzli

    EINSPRUCH! :)

    Versuche möglichst immer, die entsprechende Quelle anzugeben. Auch erwähne ich stets die erste Quelle, aus der ich Schöpfe – dies muss nicht immer die Ursprungsquelle sein. Denn ich finde, dass man das auch ruhig einmal tun darf. Vorausgesetzt, dieser erste Informations-Brunnen enthält ebenso den Verweis auf die Ursprungsquelle.

    Kompliziert? :)

    Auch habe ich jetzt diesen Beitrag mit Worten drüben in unserem ApfelTheater erwähnt. Natürlich mit Angabe der Quelle.
    (http://wp.me/p1UpMz-7yv)

    Ich wünsche euch ein tolles Wochenende.

    Grüsse, nic

  2. Du und andere seriöse Blogger und Schreiberlinge tun das vielleicht, aber einige viele vielleicht auch nicht. Und schon gar nicht, wenn einem ein Strick daraus gedreht werden kann.

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