Ein weiterer Hammerhersteller wird verboten

Ist ja auch klar. Wer Hämmer herstellt, stellt eine Waffe her. Mit Hämmern kann man Leute erschlagen.

Ebenso darf man in den USA keine DVD, Bluray usw. Kopiersoftware verkaufen. Denn damit können ja Raubmordkopierer Unheil über die Menschheit bringende – Achtung, Blitz und Donner – K O P I E N ins Netz stellen. Deshalb wurde jetzt DVDFab das Handwerk gelegt. Alles beschlagnahmt, alles gesperrt. Harr harr.

Wie, mit Hämmern kann man auch Nägel hineinschlagen? Egal!

Wie, mit DVDFab könnte man eine rechtlich erworbene DVD/Bluray auch auf seinem iPhone schauen? Egal!

Wann wird eigentlich Black & Decker enteignet?

 

Der ADAC und die Moral

Nun hat der ADAC also „Wahlen“ (wobei das Wort in diesem Zusammenhang zu nutzen schon zweifelhaft ist…) „geschönt“.

Ich glaube nicht – nein, ich weiss – dass dies kein Einzelfall ist.

Welche Firma, welche Website oder Organisation hat nicht schon mal ein Gewinnspiel veranstaltet? Einen Preis verliehen? Eine Auszeichnung vergeben? Ich habe selbst erlebt, wie die „Verlosung“ dann doch nicht sehr „zufällig“ war. Man wählte schlicht den Gewinner aus, der der Firma am meisten „bringen“ würde. So wie’s halt gerade am besten passt. Kommt ja auch nicht so gut, wenn nachher jemand, der kaum Umsatz macht, dann noch das schöne iPad gewinnt, und die mit dem vielen Umsatz darauf neidisch sind.

So wie im obigen Beispiel im Kleinen, wird das möglicherweise ja auch im Grossen ablaufen. Es gibt zu wenig Teilnehmer, also werden halt ein paar Nullen angehängt, damit es besser aussieht. Schliesslich ist das ja nichts „offizielles“, da kann man doch schon mal ein Auge zudrücken.

So denken die Meisten. Komisch nur, dass diese Meisten das dann gar nicht mehr so lustig finden, wenn Sie eben mal nicht das iPad gewinnen, und herausfinden, dass die „Wahl“ manipuliert und abgesprochen war.

Bei alldem weiss ich dann auch nicht, wie man sich im Ernst noch „ehrliche“ Politiker wünschen kann. Weil man es selber nicht hinkriegt?

 

Was Bitcoin & co noch fehlt

Die letzten Tage habe ich etwas mehr über die (schon nicht mehr so ganz so neuen) digitalen, nicht-staatlichen Währungen wie Bitcoin und co nachgedacht.

Zu einem richtigen Schluss bin ich noch nicht gekommen, aber ich habe die Ahnung, dass aus dem ganzen nur wirklich etwas werden kann, wenn diese Wàhrungen bezug zur „realen“ Wirtschaft bekommen. Das bedeutet für mich nicht nur, dass man halt hier und da seinen Burger mit Bitcoin zahlen kann – hierbei wird ja immer nur der aktuelle Wechselkurs zum Euro verrechnet.

Nein, was das ganze braucht, ist eine „Wirtschaft“, die einigermassen stabile Preise in „Bitcoin“ hat, d.h. dass man sich darauf verlassen kann, dass das Brot heute wie morgen wie übermorgen noch 0.001 Bitcoin kostet.

Sonst bleibt das ganze reine Spekulation, und wird m.E. genauso platzen, wie jede andere Spekulationsblase.

 

Die ersten zwei Buchstaben sind wohl kein Zufall.

Den Sascha Lobo macht Merkel’s Schweigen aggressiv. Mich fassungslos.

Dabei sind wir alle wahrscheinlich nur dies: hilflos, und ideenlos.

Meine Frau hatte das im Herbst schon ganz richtig bemerkt: Häppchenweise wurde uns Stück für Stück beigebracht, was die NSA (mit Hilfe von anderen Geheimdiensten) alles macht.

Eben: alles. Was geht, wird gemacht. Wir sind bereits der gläserne Bürger. 1984 ist also buchstäblich schon 30 Jahre her. Es ist schon zu spät. Big Brother ist real.

Ist es da jetzt abwegig, zu glauben, dass hier jemand die Weltherrschaft an sich reissen will? Vielleicht schon hat? Und das unter dem Deckmantel der „Demokratie“ (ok, wir wissen ja schon länger, dass die USA eigentlich kein Rechtsstaat, und keine wirkliche Demokratie ist)?

Erstaunlich auch manche Parallelen: Ein Reichstagsbrand wurde als Argument hergenommen, um die Menschenrechte einzuschränken („in Krisenzeiten wie jetzt müssen wir Einschränkungen in Kauf nehmen, um gegen den Terrorismus zu bestehen“) – kommt einem das irgendwie bekannt vor? World Trade Center stürzt ein, und dann alle Macht dem Staat?

Je weiter sich die Enthüllungen präsentieren, desto mehr fange ich an zu glauben, dass die ersten beiden Buchstaben kein Zufall sind.

 

Und die Piraten?

Wahl in Deutschland. Merkel räumt ab, FDP dankt ab, SPD und Grüne bauen ab, Linke warten ab und AfD kommt knapp vom Ziel ab (zum Glück).

Und die Piraten? Die kacken ab.

Unvorstellbar eigentlich. Wo doch die Steilvorlage von Snowden geliefert wurde. Bald täglich neue Enthüllungen, welche die Politik von Merkel & Co in Frage stellt. Und auch sonst hätte es genug gute Gründe gehabt, Piraten zu wählen. Aber es tut kaum jemand.

Liegt das nur daran, dass den Leuten das Thema so egal ist? Nein, glaube ich nicht. Die Piratenpartei hat sich einfach viel zu lange, viel zu intensiv mit sich selber beschäftigt. Klar, guten Aktivismus haben sie auf die Strasse gebracht. Haben mit Leuten geredet. Aber wie auch die Süddeutsche schreibt, reicht Aktivismus nicht aus.

Ich habe das Gefühl, dass der Grundfehler der Piratenpartei in Deutschland (in der Schweiz sind sie ja quasi inexistent…) darin liegt, das System ändern zu wollen (mehr Basisdemokratie) indem man bereits mit einem geänderten (aber noch nicht ausgereiftem) System an den Start geht. Sie verhaspeln sich permanent in Killefiz-Debatten, sägen permanent Kandidaten ab, und wollen einfach nicht mit dem „System Politik“ mitspielen. Das verstehe ich auch. Mir gefällt das System so auch nicht. Jetzt hat sich Sonntag aber mit der Faust ins Gesicht gezeigt, dass es eben nur funktioniert an die Schalter des Systems zu kommen, wenn man mit dem System spielt, und nicht dagegen.

So geschehen bei der CDU (die meisten haben sie laut Umfragen nur wegen Merkel gewählt) und der AfD (reine Polemik, keine Inhalte). Weder das eine, noch das andere wollen die Piraten – und werden drum nicht gewählt. Offenbar funktioniert der „Durchschnittsbürger“ nicht so reflektiert und diskutierend mitmachend, wie man es sich seitens der Piraten wünscht. Offensichtlich braucht die Mehrheit in Deutschland „Personen mit einfachen Botschaften“ („Sie kennen mich ja“). Offenbar sind die meisten Bürger überfordert, sich mit Details und Debatten auseinander zu setzen.

Das ist schade, aber das ist so. Und da sollten die Piraten vielleicht mal darüber nachdenken.

Taubendreck

Am Montag morgen gehe ich – wie jeden Montag morgen – um 7 Uhr aus dem Haus, auf den Weg zur Arbeit. Aber was geschieht da? Eine Taube scheisst mir auf den Kopf. Sapperlott.

Die restliche Woche verläuft wie immer.

Nur am nächsten Montag – ja, wie immer 7 Uhr aus dem Haus – gibt’s das? Schon wieder scheisst mir eine Taube auf den Kopf! Das kann ja kein Zufall sein. Also gehe ich am darauffolgenden Montag nicht um 7 Uhr, sondern um 7 Uhr 15 aus dem Haus. Und siehe da, mein Kopf bleibt sauber.

Das erzähle ich natürlich gleich all meinen Freunden und Kollegen – „geht bloss nicht montags um 7 vor die Tür, da scheisst Dir immer eine Taube auf den Kopf!“. Die Leute hören staunend zu – unglaublich, aber jetzt wo du’s sagst, ja ich glaube ich bin auch schon einmal um 7 aus dem Haus, und ja ein Vogel – weiss nicht mehr, ob es eine Taube war – hat mir auf den Kopf geschissen. Da muss was dran sein (war’s eigentlich ein Montag? Egal…).

Mehr und mehr Leute erfahren von der Geschichte. Ich gründe ein regelmässiges Treffen, um „Anti-Kopf-Scheiss“-Strategien zu entwickeln. Die Gruppe erfährt steten Mitgliederzuwachs – und mehr und mehr Personen erzählen von ihren Erlebnissen mit Taubenexkrementen. So ist zum Beispiel nicht nur beim Verlassen von Häusern, sondern auch beim warten auf den Bus und Aussteigen aus dem Auto mit verstärktem Niederschlag von Taubenexkrement zu rechnen. Natürlich nur montagmorgens, denn so habe ich das als Prophet ja „von oben“ gezeigt bekommen.

Nach und nach müssen die Anhänger organisiert werden. Es werden Ortsgruppen gegründet, welche die wahre Lehre des Exkrementators (so werde ich mitlerweile genannt) weitertragen. Natürlich gibt es auch Querulanten und Kritiker. Zum Beispiel wäre einem schon mal am Abend auf den Kopf geschissen worden, und diese „Montag Morgen-Story“ wäre also Blödsinn. So etwas kann aber problemlos entkräftet werden, da ja irgendwo auf der Erde immer Morgens ist. Wäre ja gelacht, wenn wir uns nicht für alles eine Erklärung finden könnten.

Die Mitgliederanzahl der Ecclesia Excrementis Columbinis wächst stetig. Mittlerweile konnten wir Einfluss auf lokale Politiker nehmen, damit der Arbeitstag am Montag morgen grundsätzlich erst um 9:00 Uhr beginnt. Da wir vom Party-feiernden Volk da haltlose Unterstützung bekommen haben, war es auch kein Problem, dies durchzusetzen. Schliesslich ist das ja auch unser gutes Recht, als eingetragene Religionsgemeinschaft auf die Ausübung unseres Glaubens zu bestehen. Eine Vorschrift, montagmorgens immer eine EEC-konforme (EEC, so heissen wir jetzt in Kurzform) Kopfbedeckung zu tragen konnten wir zwar noch nicht durchsetzen, aber unsere Lobbyisten machen hervorragende Arbeit, die bekommen das schon hin.

Hin und wieder habe ich zwar Zweifel, ob das so alles seine Richtigkeit hat. Als Zeitumstellung auf Winterzeit war zum Beispiel, da ging ich versehentlich um 7 am Montag aus dem Haus, weil ich vergessen hatte, die Uhr umzustellen. Erstaunlicherweise blieb mein Kopf sauber. Sicher stellen die Tauben einfach nicht auf Winterzeit um, ja so muss es sein. Ausserdem weiss ich schon gar nicht mehr so richtig, aus welchen genauen Erkenntnissen die 3000 Seiten des Buch „Exkrementis Columbinis“ hervorgegangen sind – ich bin mir nur sicher, dass dies nach wissenschaftlichen Richtlinien entstanden ist. Muss ja, sonst hätten wir kaum so viele Seiten schreiben können! Jedenfalls verkauft sich das Buch prächtig.

Und diese lästigen Demonstranten, die für freie Zeitgestaltung an Montagen plädieren, die lassen wir alle einsperren – schliesslich gibt es jetzt montagmorgens ein Demonstrationsverbot. Das konnten wir mit grosser Mehrheit im Parlament durchsetzen. Hier und da musste zwar geschmiert und Gratis-Seminare auf Fuerteventura spendiert werden, aber das lief ja alles prächtig. Demnächst lasse ich mich dann auch in’s Parlament wählen, da bekommt man dann etwas mehr Handlungsspielraum.

Und diesen Wissenschafts-Idioten, die behaupten, dass das mit EEC alles Humbug wäre, pah. Denen glaubt ja eh keiner mehr. Die Studien, die sie über „Montag Morgen und Zusammenhang mit Taubenexkrement vor Haustüren“ gemacht haben, sind ja nur läppische 20 Seiten lang. Wir haben über 3000! DREITAUSEND!1!!11 Plus Zusatzratgeber! Anfänger!

An dieser Stelle endet die Geschichte. Klar, sie ist frei erfunden. Aber schaut euch mal um, in Sekten, Religionen, Pseudo- und Parawissenschaften, Esoterikern, Dogmatikerkreisen und so weiter: bin ich da mit dieser Geschichte so weit weg? Und woran liegt es? Wir Menschen neigen immer wieder dazu, Korrelation mit Kausalität zu verwechseln. Die zusammenfallende Beobachtung von Ergeignissen zeigt einem aber leider nur im Ausnahmefall die Ursache von Ereignissen auf. Dazu braucht es allerdings sehr viel mehr, wie zum das Beipiel mit dem Bier sehr schön zeigt.

Zudem neigen wir dazu, das Erzählte (oft das „mit Inbrunst“ erzählte) von anderen auf eigene Erlebnisse anzuwenden und zu vergleichen. „Hey genau, so ging es mir auch schonmal“ – hierbei wird nur zu leicht eine Abweichung ignoriert – man kennt und vertraut seinem Gegenüber ja. Dann garnieren wir das noch mit geschriebenem und gedrucktem Wort, und schon bekommt das ganze eine Glaubwürdigkeit, die es eigentlich nicht verdient.

Was lernen wir daraus? Wachsam bleiben, sich selber von den Herleitungen der Behauptungen überzeugen, und glaubt nicht jeden Taubendreck.

Warum ich Computer mag

Computer sind sehr geduldig. Egal, wie oft man auf die falsche Taste drückt, sie fangen nicht an, sich zu ärgern. Sie nennen mich keinen „Vollpfosten“, nur weil ich 3 Stunden nach dem Problem mit dem Drucker gesucht habe, um dann festzustellen, dass das USB-Kabel nicht eingesteckt war.

Computer lassen mich zwar auch hin und wieder im Stich. Dafür tun sie doch die meiste Zeit was ich ihnen sage. Sie arbeiten sogar rund um die Uhr, ohne mit der Wimper zu zucken. Rechnen mir Dinge aus, die ich ohne sie nie machen könnte.

Und sie können sich so unendlich viel merken. Man muss sie einfach nur fragen, und schwupps – da ist das, wonach ich gesucht habe.

Klar, man muss erst einmal ihre Sprache lernen. Aber wenn ihr in ein fremdes Land geht, erwartet ihr dann auch, dass man ausschliesslich sein Lieblingsessen serviert bekommt, und alle deutsch sprechen? Und die Computer helfen einem sogar dabei, die Sprache zu lernen (in der Schweiz hilft einem niemand freiwillig dabei, Züritüütsch zu lernen…;-).

Computer haben keine Vorurteile. Ihnen ist das egal, ob da ein weisser, schwarzer, gelber, grüner, durchsichtiger Mensch mit ihm redet. Computer passen sich an. Können in jeder Hosentasche dabei sein, oder im Schrank verschwinden. Oder sie sind schön designt und passen sich an die Wohnung an. Früher war das mal so, dass sie noch verlangten, die Wohnung müsse ihnen angepasst werden, aber das ist mitlerweile vorbei.

Computern ist Geld egal. Sie müssen nicht ständig „mehr mehr mehr“ haben. Sie laufen auch so klaglos weiter, Tag für Tag.

Eifersüchtig sind sie auch nicht. Man kann einen, zwei, ja hundert andere Computer neben ihnen haben, und trotzdem verhalten sie sich wie immer. Sie können sich sogar zu einem „grösseren ganzen“ zusammenfügen, ohne dass einer „Revolution“ ruft. Ohne dass Computer mit einer anderen Gehäusefarbe ausgeschlossen werden. Eigentlich kann in der Gemeinschaft der Rechner jeder Computer mitmachen, der will.

Ich mag Computer, eben deshalb.

Eigentlich ein Wunder, dass sie so sind. Obwohl sie doch von Menschen gemacht wurden.

Fehler im System

Wie sie jetzt alle aus ihren Löchern gekrochen kommen, und damit werben, wie „sicher“ doch ihre Systeme sind, ist schon leider nicht mehr amüsant. Dass egal was man unternimmt, gegen die flächendeckende Spionage der Weltweiten Geheimdienste nichts bringt, sollte so langsam mal jedem dämmern.

Es hilft hier nicht mehr, ein wenig E-Mail Veschlüsselung zu machen. Schon gar nicht, wie es jetzt die Telekom vor hat. Es reicht auch nicht aus, seine Instant-Messaging Dienste von Whatsapp auf whistle.im zu tauschen. Bei allen Internet Diensten fallen Verbindungsdaten an, die überwacht werden. Diese punktuelle Verbesserung (bei Verwendung von selektiver Veschlüsselung) mag im Einzelfall nur noch ein Aufschub, aber keine Verhinderung von kompletter Überwachung bedeuten. Denn was bringt schon eine Verschlüsselte Nachricht, wenn man beim Eintippen des Klartextes gefilmt wird?

Ausserdem beschränkt sich die Tragweite ja nicht auf das Internet. Sie überwachen eben alles. Telefon, öffentlichen Raum, Internet.

Wir sollten unsere Bemühungen nicht auf punktuelle Massnahmen lenken. Die sind tatsächlich nach dem jetzigen Stand der Dinge nur noch Augenwischerei. Stattdessen müssen wir den Fehler im System beseitigen. Unseren Politikern beibringen, dass diese Big-Brother-in-Reinform-Überwachung eben nicht Volkes Wille ist, für den zu vertreten sie gewählt wurden. Dass es nicht sein kann, dass ein Präsident all diese Massnahmen noch verteidigt.

Es kommt zurück auf die alte Frage: Wer kontrolliert die Kontrollierenden? Auf welcher Grundlage existieren eigentlich diese Geheimlogenartig operierenden „Dienste“ – bzw. wem „dienen“ sie überhaupt?

Wir müssen Initiativen auf den Weg bringen, der diesen Organisiationen die Rechtsgrundlage entzieht. Internationale Anstrengungen unternehmen, um so etwas auf globaler Ebene über Abkommen zu ächten. Das wird nicht einfach, aber was ist die Alternative? Es widerstandslos hinzunehmen?

Leider geht das alles nur über den steinigen Weg von Wahlen. Im September wäre in Deutschland mal eine Gelegenheit, den Pofallas mal zu zeigen, was eine Harke ist. Also los

Ein neues Netz

Das Internet ist funktional kaputt. Bürger werde überwacht, Leitungen gedrosselt, Konten und Anbieter gehackt. Gleichzeitig werden Gesetze erlassen, die das Internet schon fast nutzlos machen. Und den Meisten ist das sogar noch egal. Oder ist das nur eine Agonie aus der Verzweiflung heraus, dass man eh nichts daran ändern könne?

Dann wäre doch jetzt ein guter Zeitpunkt, die alten Netze einfach über Bord zu werfen, und ein neues Netz aufzubauen. Eines von den Nutzern getragen. Quasi eine Art Creative Commons Netz.

Vielleicht mit solchen Geräten. Mittels Batterie und Solarpanel versorgt („Off grid“). Könnte man ja noch Handy-Ladestationen hinzufügen.

Vielleicht mit eigenen Satelliten. Wenn zwei Dänen schon in Eigneregie Rakten abschiessen können, warum dann nicht so etwas?

Könnte so etwas funktionieren? Ein dezentral organisiertes Kommunikationsnetz, wo die Nutzer eben nicht nur Konsumenten sind, sondern ebenfalls die Infrastruktur bereitstellen?

Die Piratenfrage

Die USA, das vereinigte Königreich, Frankreich, Deutschland – alle hören sie ab. Alles. Das Netz, E-mails, Firmen, Briefe, Telefonate. Es ist nichts mehr geheim. Wir haben eigentlich schon 1984 – nur hatten sie es so perfektioniert, dass es (fast) keiner merkt. Oder interessiert, was eigentlich noch schlimmer ist. Big Brother umgesetzt in Reinform.

Und was passiert in der ach so wutbürgerischen politischen Landschaft in Deutschland? Eigentlich nichts.

Die einzige Partei, die wirklich für Datenschutz und freie, unüberwachte Netze einsteht, bekommt keinen Deut mehr an Zuspruch. Liegt das jetzt daran, dass die Piraten im Volk schon komplett unten durch sind? Oder ist das Thema den Leuten wirklich völlig egal? Hatte Frau Merkel tatsächlich recht, und für „uns alle“ ist das noch #Neuland, daher wissen wir auch noch gar nicht so, was wir davon halten sollen?

Wenn das in unserer Gesellschaft in Mitteleuropa ergo Konsens ist, dass das völlig ok ist, wenn jeder jeden Überwacht – meine Gesellschaft ist das nicht. Die einzige Möglichkeit, daran etwas zu ändern, ist Wählen zu gehen. Und die Piraten müssen ja nicht gleich in die Regierung. Es reicht wenn sie in den Bundestag kommen – das zwingt die anderen, sich der Themen anzunehmen, wie es seinerzeit auch schon bei den Grünen der Fall war.

Disclaimer: nein, ich bin kein Mitglied bei den Piraten.