Klampfenkrampf

Anfangs Jahr gönnte ich mir eine neue Western-Gitarre, nachdem durch’s wöchentliche Spielen der Verschleiss an meiner Fender doch schon recht sichtbar wurde.

IMG_4634Eine Ibanez AW65ECE-LG ist’s geworden, und bei Thomann bestellt. Beim Bestellen von Instrumenten habe ich ja immer so ein blödes Gefühl. Doch vorerst sollte das nicht bestätigt werden – das Instrument ist wirklich toll, die Bespielbarkeit astrein und auch der Sound akustisch sowie verstärkt gefällt mir super. Lediglich etwas mehr Pegel könnte aus der Klinkenbuchse kommen, aber das kann man ja mit dem Effektgerät ausgleichen.

In weiser Vorraussicht hebe ich normalerweise alle Kartons und Verpackung mindestens drei Monate auf. Leider war das diesmal nicht genug.

Anfang Mai fing sie leider an zu „Schnarren“, insbesondere bei tieferen Frequenzen. Also alles kontrolliert – Schrauben nachgezogen, Batteriefach, Preamp, Saiten gewechselt, innen drin die Kabel überprüft – leider nichts geholfen. Sie schnarrt. Und das Schnarren hört auf, wenn ich nur mit dem Finger leicht die Oberdecke hinter dem Steg am Korpus berühre. Ich vermute mal, da hat’s irgenwo einen Knacks.

Ich hatte noch nie etwas bei Thomann zurück gehen lassen müssen, daher ist dies nun das erste mal. Bis jetzt bin ich begeistert vom Service: nach eingeben der Retourensendung im Kundenportal kam am nächsten Werktag umgehende eine Mail mit einem UPS-Abhol-Paketaufkleber, und eine Pro-Forma Rechnung, und das für mich kostenlos. Ich hatte ja schon befürchtet, dass ich die Rücksendung selber bezahlen muss, weil es über die Grenze nach Deutschland geht.

Diese Woche wird sie nun also geholt, sie haben geschrieben, dass es 2-4 Wochen gehen kann, wenn sie repariert wird. Ich bin gespannt, eigentlich fände ich’s super, wenn das behoben werden kann, denn wie gesagt ist das Instrument echt toll! Stay tuned….

Wenn ich mit dem Selbstverständnis von Musik-, Film- und Wortindustrie agieren würde…

… dann müsste ich jetzt auf das Internet schimpfen.

Denn schliesslich kann es ja nicht sein, dass ich nicht von diesem Blog leben, und meine Miete zahlen kann.

Ihr kommt hier einfach so vorbei, und erdreistet euch, meine Blogbeiträge auch noch zu LESEN! Oder gar die Musikbeiträge ANZUHÖREN! Manche dürft ihr sogar HERUNTERLADEN!

Sogar Videos!

Und ihr zahlt keinen Penny dafür! Schweinebande! Also ab sofort muss Google mir aber sowas von zahlen, wenn ein Suchergebnis von blogofon.ch angezeigt wird! Und Videos und Musik sind ab jetzt nicht mehr in Deinem Land verfügbar! Ha!

Dann … ja DANN kann ich bestimmt davon leben! Weil das ist ja mein verbrieftes Recht! (wo war das noch mal gleich verbrieft?)

#schnappatmung #umkipp

Mein erstes Mal

Nein, nicht das, was ihr jetzt denkt.

Für manche Sachen hat man „sein erstes Mal“ recht spät im Leben. Gestern war ich nun also mit über 40 zum ersten mal unterwegs als – Strassenmusiker.

Zusammen mit dem Mich haben wir uns am Züriseeufer aufgebaut, und losgeschraddelt. Das natürlich nicht, bevor wir uns das Reglement der Stadt Zürich zu Gemüte geführt hatten. Das ist nämlich in vielerlei Hinsicht speziell.

Grundsätzlich ist es mal gut, dass man in den dafür vorgesehenen Zonen ohne Anmeldung sich einfach hinstellen kann. Man darf allerdings nicht offensiv etwas verkaufen (z.B. eigene CDs, Mechendising oder so) noch Verstärker oder sonstige „Aufbauten“ dort hinstellen.

Nachdem wir aber an einigen anderen Darbietern vorbeigelaufen sind, haben wir dann schnell gemerkt, dass sich da nicht besonders viele drum scheren. Weitere Besonderheit ist, dass man alle 20 Minuten den Standort wechseln muss. Das finde ich noch gut, da so die Leute an einem Ort nicht den ganzen Tag mit dem gleichen Lamadeckengedudel beschallt werden. Nur hält sich da letztlich auch kaum jemand dran. Vielleicht ist das aber auch im Sommer anders – keine Ahnung. Ich finde 20 Minuten allerdings auch ziemlich kurz. Aufbauen, Spielen, Abbauen – da ist das schnell rum. So sind wir wahrscheinlich auch ein wenig länger dort gewesen.

Bezüglich Feedback der Leute – da bekommt man echt alles. Vom Inder in Extase, der einem dann gleich 10 Stutz in den Hut legt, bis zum 18 jährigen Proll, der mit dem 20 Räppler grosspurig tut, man müsste „Kollegen ja unterstützen“. Den meisten Leuten ist’s aber relativ egal ; dennoch macht es Spass, die vorbeieilenden Gesichter zu beobachten, die grossen faszinierten Kinderaugen anzulächeln, und einfach das schöne Wetter am See zu geniessen. Wegen des Geldes braucht man das sicher nicht machen. Für die Stange danach hat’s wenigstens gereicht :)

Vielleicht machen wir das noch mal, lustig ist’s auf jeden Fall.

Gitarre Gut

Train

Musste gestern Abend unbedingt noch diese Gitarrenzupf-Idee festhalten, und hab heute morgen in der Bahn noch ein wenig arrangiert. Mal sehen, ob es mir morgen immer noch gefällt, vielleicht mach ich dann ja mal mehr draus. :-)

Ein update für’s Radio

 

Der eine oder andere mag sich gefragt haben, warum ich in letzter Zeit so wenig geschrieben und gepodcastet habe. Ein Grund dafür war das seit langem fällige Update für’s Steam Radio auf Mac OS X

 

Neuerungen in der kommenden VersionV1.8 sind:

  • Statuszeilen-Menü ; damit lassen sich Sender über Schnellzugriff wechseln, ohne das Radio anzeigen zu müssen. Dieses lässt sich auch deaktivieren, falls ihr schon (wie ich…) zu viele Icons oben rechts in der Ecke habt.
  • Organisation der Sender auf dem Drehschalter ist jetzt sehr viel intuitiver über das „Organise Stations“ Menü (CMD+R) möglich: einfach per Drag and Drop in den Vorgegebenen Preset-Feldern sortieren
  • Aktuelle Logos für Schweizer Sender (SRF, Radio 24)
  • Einschränkung: die neue Version wird nicht mehr für Mac OS X 10.6.x erhältlich sein. Es bedeutet für mich einfach einen nicht mehr zu rechtfertigenden Aufwand, das parallel zu 10.7 und grösser am Laufen zu halten, und zu testen. (Kauft mehr Radios, dann schau ich mir das vielleicht noch mal an ;-)

Nachdem die Drag & Drop Geschichte für mich recht mühsam war, habe ich tatsächlich wieder Spass gefunden, für den Mac zu entwickeln. Mal sehen, eine gute Idee habe ich noch, vielleicht kommt da ja noch mehr :-)

Für eine Angleichung von Patent- und Urherberrecht

Patente haben eine Schutzfrist von 20 Jahren. Danach geht das Recht an einer Erfindung an die Allgemeinheit über. Patente werden ausserdem Geprüft auf Neuheit, Erfinderische Tätigkeit und Zweckmässigkeit der Lösung (Ausnahme: Schweizer Patent, da wird nicht so sorgfältig geprüft, es sei denn, man klagt oder zahlt).

Urheberrechte haben eine Schutzfrist von 50, 70, 80, 99 oder 100 Jahren (je nach Land, siehe Wikipedia). Die Neuheit eines Werkes wird nicht geprüft. Urheberrecht entsteht einfach mit der Schaffung des Werkes.

Haben von der „geringen Schutzfrist“ Firmen Schäden hinnehmen müssen? Nein. Oftmals ist das Gegenteil der Fall. Beispiel Fischer-Dübel. Die Firma stand kurz vor dem Konkurs, die Schutzfrist lief ab. Billige Konkurrenz kam aus China. Was ist passiert? Die Firma hat sich gerappelt, steht wieder gut da. Optimierungszwang und Konkurrenz haben hier das Geschäft belebt, und die Firma gezwungen, besser zu arbeiten, und innovative Produkte zu schaffen.

Ich wäre dafür, die Schutzfristen vom Urheberrecht zu kürzen, sowie Urheberrechte anmeldepflichtig zu machen, wie bei Patenten. Ebenso bin ich für eine Prüfung von Urheberrechten, bevor diese erteilt werden. Nach Ablauf von 20 Jahren geht das Recht an die Allgemeinheit über.

Somit werden drei Sachen ermöglicht:

1. Das viel besungene Lied der Content-Industrie ist immer noch möglich: Autoren können mit Ihren Werken Geld verdienen. Meistens ist ein Werk doch sowieso die ersten paar Jahre gefragt. Ausser eben die „Evergreens“, wo sich One-Hit-Wonder-Leute von 1966 heute immer noch ohne neue Werke zu schaffen auf ihrem dicken Arsch sitzen können und prima davon leben.

2. Rechtsstreit wird reduziert: es werden weniger Werke angemeldet werden, da gar nicht alle das machen wollen. Die Prüfung (wie bei Patent) schafft mehr Klarheit über die „Neuheit“, und das wirkliche Urheberrecht. Klar, bei der Prüfung fällt mehr Aufwand an, aber da könnten sich ja die Abmahnanwälte mal konstruktiv versuchen, statt destruktiv Leute zu verklagen.

3. Die Offenheit der Rechte an vielen Werken wird einen Boost an Kreativität, Remixes, Inspiration freisetzen, die vielleicht eine neue Schaffens-Ära startet, und die Menschheit auf ein neues Kultur-Level hebt. Naja vielleicht schiesse ich hier ein wenig über das Ziel hinaus ;-)

Aber so wie ich die Politik kenne, wird eher das Patent- dem Urheberrecht angepasst, statt umgekehrt :-(

Skubocaster, Nachtrag: Leutheusser-Schnarrenberger

Meine Gitarre hatte nur noch ein Problem: die höchsten beiden Saiten schnarrten im Leeranschlag Nach recht langem Kampf (und jeder Menge Fehl-Hinweise in einschlägigen Foren) habe ich nun endlich die Wurzel alles Schnarrens gefunden. Nein, es war nicht die Saitenlage. Auch Federnsystem und Mechaniken waren unschuldig. Selbst die Saitenreiter waren schuldlos.

Schliesslich brachte mich Klaus von esaite.de auf die Lösung: Der Sattel am Hals war nicht richtig geschliffen. Die Saiten liefen quasi parallel durch den Sattel, wodurch sich ein nicht eindeutiger Auflagepunkt ergab. Daher das Schnarren. Nimmt man diese Vorlage:

von esaite.de

sollte der Sattel eigentlich schräg eingeschliffen sein, damit sich eben ein eindeutiger Auflagepunkt ergibt. Dies lies sich sogar mit etwas Geduld und meinem Fingernagel (!) bewerkstelligen. Viel brauchte es demnach nicht. Und nun bin ich happy. Ich denke die Saitenstimmung wird sich nach ein paar Wochen spielen auch noch etwas einpendeln. Durch das ganze Rumpröbeln hatte ich alles permanent verstellt.

Jetzt brauche ich nur noch die Band, mit der ich sie mal zum Einsatz bringen kann ;)

Skubocaster, Teil 7: Lochreparatur und Lücken schliessen

Bei der einen Halsschraube hatte ich ja das Gewinde geschrottet, daher musste ich das Loch neu Flicken, in der Hoffnung, das dies die Lücke am Hals schliesst. Dies habe ich mit zwei Streichhölzern (natürlich ohne den Flammkopf ;) gemacht, die einfach in das Loch gesteckt, nachdem ich es mit Holzleim aufgefüllt habe. Dann trocknen lassen und mit einem Teppichmesser die überstehenden Stümpfe abgeschnitten.

Loch flicken
Loch flicken

Danach alles wieder zusammenschrauben, und der Schlitz hat sich tatsächlich so gut wie geschlossen (kann man auf dem Bild schlecht erkennen, is aber so):

Spalt - bringt Kopfschmerz
Spalt – bringt Kopfschmerz
nachher
nachher

Fehlten noch: Saitenniederhalter an der Kopfplatte (bei der Gelegenheit ist mir dann auch aufgefallen, dass ich den Schriftzug weiter unten hätte anbringen sollen – aber gut…) und natürlich:

neue Saiten
neue Saiten

Die schmutzigen „ab Werk“ Saiten wollte ich nicht drauf haben. Habe dann 10er drauf getan und gemerkt, dass die anderen 9er waren. Also die Tremolospannung wieder neu einstellen… man hat ja sonst nichts zu tun ;)

Vor dem letzten Zusammenschrauben hatte ich das Griffbrett auch noch einmal sorgfältig mit Dr. Ducks eingewaxt. So sieht das Brett schön dunkel aus, das passt auch besser zum Korpus. Das Griffbrett hat das Mittel fast wie ein Schwamm aufgesogen, war wohl recht trocken…

Nun ist noch eine Kleinigkeit nicht ok, wahrscheinlich durch die Saitenauflage am Sattel. Die hohen H- und E-Saiten schnarren, bzw. klingen dumpf wenn sie leer angeschlagen werden. Evlt muss ich dort noch einmal entgraten. Ansonsten klingt sie mit den 10er Saiten aber schön fett, und ist schon fast ein echtes Metal-Brett. Liegt mir auf jeden Fall gut in der Hand, und sie gefällt mir jetzt dann doch ganz gut.

Sollte ich das mit den Saiten auch noch hinkriegen, hat sich das ganze wirklich gelohnt. Habe viel über Gitarren gelernt, und würde das auf jeden Fall mit dem jetzt gelernten Wissen im Kopf gerne noch einmal machen. Vielleicht dann aber auch eine alte restaurieren. Schaun mer mal.

Auf blogofon.ch ist die Reihe „Skubocaster“ damit beendet, ich hoffe ihr hattet ein wenig Spass beim Lesen :-)

Skubocaster, fertig
Skubocaster, fertig